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Frankfurter Latern — 3.1862

DOI issue:
No. 33 (23. September 1862)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0132
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Jllilstrirtes - satyrisches, hmnoristisch - lyrisches, kritisch - raisonmrenbcs, ästhetisch - Mnoncirrndcs
Wochenblatt, wo die Wach' zehn Tage hat.
33. Frankfurt a. M., 23. September 1862. Dritter Jahrgang.

Diese Laterne wird im S. Quartal 188« an folgenden Abenden angesteckt werden: am 16., SS. Juli, 5,. 16., 38. August, 18., 13., «3. S5. und 38. September, wovon die am 38. August und
38. September erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Da« Laternengeld beträgt Per Quartal, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur 1 st. 12 kr. oder 21 Lgr. —
5A-N absilnirt bet allen Postämter^«:.!, Buchhattdluugku —Lwe einzelne Laterne kostet s le. — Beitktzge, svivostl literarisch« al» artistisch«, w«rd«n a^8«na>am«<» an» aastaavt, honorirt.

HauS- und Gartenkalender der Latern.
Warum die „France" so aufgeblasen ist,
Ich will's Euch sagen, wenn ihr's noch nicht wißt:
Der Crinolin der Kaiserin entquollen,
Thut sie so schrecklich dick und ausgeschwollen.

Bauernregel.
Die Germania wird gegossen, Bild der Einheit, heiß ersehnt!
Was in Weimar wird beschlossen, wird in Franksurt abgelehnt.

Rezept zur Bereitung der „France" des Herrn Lagneronnierc.

Wie „France" des Herrn Lagueronniere
M Stellt man am Besten also her:
Wirf durcheinander Kraut und Rüben
Mit wenig Grütz, und misch es wohl
Mit Unverschämtheit nach Belieben
Und Aberwitz und Römisch Kohl;
Nimm Spiritus für einen Dreier,
Und hast Du den hinzngethan.
So rühre ungelegte Eier
Und unerbetne Rathschläg dran.
Nimm dann vom besten Windconsekte
Und löse ihn in Wasser ans,
Und gieße alberne Projekte
Und dumme Prahlereien drauf.
Dann füge bei französ'sche Schoten
Und kilv t!e reiht stark und firn,
Cayenne-Pfeffer, ein paar Pfoten,
Und auch ein halbes Quentchen Hirn.

Dann dresche leeres Stroh und mifche
Das auch hinzu nach freier Wahl,
Nebst einem Zentner fauler Fische
Und hundert Flaschen Cardinal.
Auch rechten starken Bischof schütte
Hinzu, nach röm'scher Art gebraut.
Und Pfassend rod, recht derbe Schnitte,
Und eine Hand voll Fuchsschwanzkrant.
Und wenn es kocht, dann tüchtig rühr' es!
Und schieße dann noch einen Bock
Und thu ihn dran, und filterir' es
Alsdann durch Ihren Unterrock.
Dann trag es aus. Die „France" ist fertig.
Drum guten Apetit ihr Leut!
Und schmeckt es fad und widerwärtig.
Erweckt es doch die Heiterkeit.
 
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