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Frankfurter Latern — 3.1862

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No. 41 (22. November 1862)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49907#0164
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Jllustnrtes-satyrisches, humoristisch-lyrisches, kritisch-raisoimircndes, ästhetisch-amomircndcs
Wochenblatt, wo die Wach' zehn Tage hat.


41

Arankfurl a. 'M., 22. Wovember 1862.

Dritter Jahrgang.

Diese Laterne wird im 4. Quartal 1882 an folgenden Abenden angesteckt werden: am 18., 20. October, 6., 14., 22., 29. November, 8., 18-, 2S. und »1. December, wovon die am 29. November und
»1. December erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengetd beträgt per Quartal, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur l ft. 12 kr. «der 21 Lgr. — M<m
abonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne kostet s kr. — Beiträge, sowohl literarische al» artistisch«, werdrn angenommen und anständig honorirt.

Haus- und Gartenkalender der Later«.
Ach, den Felix Hohenloh'
Sieht man jetzo nirgendwo! —

Bauernregel.
Warum, Felix Hohenloh',
Sieht man dich denn nirgendwo?

Geschenke aus Westphalen.

n Westphalen die Philister
Wiffen's auch, als kluge Leute:
„Buttrrbrode und Minister
Fall'« auf die geschmierte Seite."
Und drum sandten die Westphalen
Dem Minister in Berlin
Einen überaus loyalen
Mächt'gen Pumpernickel hin.
Summt dem Messer und der Butter;
Achtes Ravensbrrger Futter.
Und es wollte sie bedünkrn.
Desto mehr sei desto bester.
Und sie fügten einen Schinken
Roch hinzu mitsammt dem Mester.
Und ob dieser Wahl, der weisen,
Läßt sich denken mancherlei.
Ja! cs herrschet jetzt in Preußen
Eine große Schwei—gerei.
Und es will uns dieser Schinken
Sinnig höchst und paffend dünken.

Und ein Stückchen Hemderleinen
Legten auch sie noch daneben.
Doch, was sie mit diesem meinen.
Wer kann uns die Deutung geben?
Ach, das letzte Hemd zum Henker
Wird in Preußen jetzt regiert,
Findet sich kein milder Schenker,
Der ein neues uns spendirt;
Dieses ist es, was sie meinen!
Darum also dieses Leinen!
Und auch eine Serviette
Legten sie noch in den Kasten
Eine feine, eine nette.
Ganz von Leinen, ganz damasten.
Und es schwahnt dabei uns düster:
Wann der Karr'n im Drecke steht.
Wischt der liebe Herr Minister
Hübsch das Maul sich ab und geht.
Wischt das Maul sich ab, das fette,
Deßhalb diese Serviette!
 
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