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Und ward der Pascha ganz solid.
Man sollt' es beinah glauben;
Er barg im innersten Gemüth
Die Tücken und die Nauben,
Und jagt znm Teufel den Vezier,
Und die Ministerseelen,
Und nimmt sich andere dafür,
Die nur die Hälfte stehlen.
Doch, was hat der Kalis gethan?
Die Sache war ergötzlich.
Denn der fing jetzt ein Leben an
Ganz ä Is Pascha plötzlich.
Ward ganz derselbe saubre Hecht,
Wo möglich noch was schlechter.
Und trat zu Boden alles Recht
Mit kaltem Hohngelächter.
Und schaart Minister um den Thron,
Die jämmerlichsten Wichte,
Und faselte von seiner Kron'
Die albernste Geschichte,
Und trieb ein grausam, böses Spiel
Mit allem Hohen, Wahren,
Und hatte Herz nur und Gefühl
Für seine Zanitschaaren.
Und wie der Pascha das gewahrt.
So unerhörte Sachen,
Strich er behaglich sich den Bart,
Und hielt den Bauch vor Lachen,
Und lacht: Da seh' mir ein's die Schmach
Bon dem Kalis von Bagdad!
Der macht Uns jetzt ja alles nach.
Was er Uns so verdacht hat!
Und fuhr die alte Lustbegier
Dem Pascha in die Glieder,
Und seinen Gauner von Vezir
Berief der Pascha wieder.
Und wiederum auf's Neue tritt
Er auf als Volksverhöhner,
Und hält mit dem Kalif sich quitt.
Der macht's ja auch nicht schöner!
Doch wie das hörte der Kalif,
Da ries der: Welche Sitten!
Und schrieb ihm wieder einen Brief,
Er thät sich das verbitten.
Man solle üben Recht im Land
Und Freiheit statt der Lüge,
Es sei ja eine Affenschand,
Wie man sich dort betrüge.
Und ries der Pascha: Mir, o mir!
Will der Leviten lesen:
Der kehr' vor seiner eig'nen Thür
Mit einem großen Besen.
Und mich will der belehren, mich.
Mit seiner dummen Phrase?
Der Herr Kalife zupfe sich
An seiner eignen Nase!
Doch der Kalife schrieb ihm drans.
Laßt mir das Raissoniren!
Und gebt die schlechte Wirtschaft aus
Bei Euerem Regieren!
Das Recht, der größte Narr zu sein.
Das habet Ihr mit Nichten!
Difis Recht, das hab' nur ich allein!
Darnach ist sich zu richten!
„Preußen wird sich gegen Kurhessen weitere Schritte Vorbehalten."
Bei seiner bekannten Energie steht zu erwarten, daß sofort sein ganzes
Heer — anstatt des bisherigen I4zölligen Schrittes, den ISzölligen
erhalten wird.
Und als im cinundsechsz'ger Jahr
Noch Herr Wilhelmus Kronprinz war,
Im ganzen Lande, Alt und Jung,
War alles guter Hofsenung.
Und jetzo, kaum nach Jahresfrist,
Und seit der Kronprinz König ist.
Befindet sich das ganze Land
Schon wiederum in — anderm Stand.
Telegraphische Depesche!
Kebster Herr Vetter!
Kommen Sie zu uns nach Paris! und ziehen Sie sich lieber die
angedrohten Agnaten als eine Erkältung auf der Reise zu!
Wer wollte sich mit Kassel plagen
So lang Paris und London blüh'n!
Wer wollt' in seinen schönsten Tagen
Den Bismark auf den Hals sich zieh'n!
Eilen Sie in die Arme Ihres Sie sehnsüchtig erwartenden Freundes,
Bruders und Gesinnungsgenossen
Carl von Braunschweig.
Paris, im Jagdmonat 1862.
Und ward der Pascha ganz solid.
Man sollt' es beinah glauben;
Er barg im innersten Gemüth
Die Tücken und die Nauben,
Und jagt znm Teufel den Vezier,
Und die Ministerseelen,
Und nimmt sich andere dafür,
Die nur die Hälfte stehlen.
Doch, was hat der Kalis gethan?
Die Sache war ergötzlich.
Denn der fing jetzt ein Leben an
Ganz ä Is Pascha plötzlich.
Ward ganz derselbe saubre Hecht,
Wo möglich noch was schlechter.
Und trat zu Boden alles Recht
Mit kaltem Hohngelächter.
Und schaart Minister um den Thron,
Die jämmerlichsten Wichte,
Und faselte von seiner Kron'
Die albernste Geschichte,
Und trieb ein grausam, böses Spiel
Mit allem Hohen, Wahren,
Und hatte Herz nur und Gefühl
Für seine Zanitschaaren.
Und wie der Pascha das gewahrt.
So unerhörte Sachen,
Strich er behaglich sich den Bart,
Und hielt den Bauch vor Lachen,
Und lacht: Da seh' mir ein's die Schmach
Bon dem Kalis von Bagdad!
Der macht Uns jetzt ja alles nach.
Was er Uns so verdacht hat!
Und fuhr die alte Lustbegier
Dem Pascha in die Glieder,
Und seinen Gauner von Vezir
Berief der Pascha wieder.
Und wiederum auf's Neue tritt
Er auf als Volksverhöhner,
Und hält mit dem Kalif sich quitt.
Der macht's ja auch nicht schöner!
Doch wie das hörte der Kalif,
Da ries der: Welche Sitten!
Und schrieb ihm wieder einen Brief,
Er thät sich das verbitten.
Man solle üben Recht im Land
Und Freiheit statt der Lüge,
Es sei ja eine Affenschand,
Wie man sich dort betrüge.
Und ries der Pascha: Mir, o mir!
Will der Leviten lesen:
Der kehr' vor seiner eig'nen Thür
Mit einem großen Besen.
Und mich will der belehren, mich.
Mit seiner dummen Phrase?
Der Herr Kalife zupfe sich
An seiner eignen Nase!
Doch der Kalife schrieb ihm drans.
Laßt mir das Raissoniren!
Und gebt die schlechte Wirtschaft aus
Bei Euerem Regieren!
Das Recht, der größte Narr zu sein.
Das habet Ihr mit Nichten!
Difis Recht, das hab' nur ich allein!
Darnach ist sich zu richten!
„Preußen wird sich gegen Kurhessen weitere Schritte Vorbehalten."
Bei seiner bekannten Energie steht zu erwarten, daß sofort sein ganzes
Heer — anstatt des bisherigen I4zölligen Schrittes, den ISzölligen
erhalten wird.
Und als im cinundsechsz'ger Jahr
Noch Herr Wilhelmus Kronprinz war,
Im ganzen Lande, Alt und Jung,
War alles guter Hofsenung.
Und jetzo, kaum nach Jahresfrist,
Und seit der Kronprinz König ist.
Befindet sich das ganze Land
Schon wiederum in — anderm Stand.
Telegraphische Depesche!
Kebster Herr Vetter!
Kommen Sie zu uns nach Paris! und ziehen Sie sich lieber die
angedrohten Agnaten als eine Erkältung auf der Reise zu!
Wer wollte sich mit Kassel plagen
So lang Paris und London blüh'n!
Wer wollt' in seinen schönsten Tagen
Den Bismark auf den Hals sich zieh'n!
Eilen Sie in die Arme Ihres Sie sehnsüchtig erwartenden Freundes,
Bruders und Gesinnungsgenossen
Carl von Braunschweig.
Paris, im Jagdmonat 1862.