18
Hampelmann: No, der
frankfordisch-derkische un der
chiuesisch-frankfordische Han-
nelsverlrag is also glücklich in
unserm gesetzgewwende Kerper
dorchgange? Kää Äänziger is
derrgege gewese, ja selbst die
net, die bei kääner Gelegen-
heit net des Maul niemals
gar nicht halte ze kenne die
Gewohnheit nicht besitze duhn.
No, deß is merr lieb for die
Derlei un fraat mich for die
Chinese! — Die wern aw-
wer gucke wann jetzt die Fler-
schemer Yacht, unner der
Frankforder Flagg mit ere
Ladung von Eppelwei un
Bratwerscht in den Bosporus
odder in den Hase von Kanton eilääft! Un was weern die Derke den
Eppelwei saufe! Un die Chinese, anstatts ihr Ratte un Mäus, die
Frankforder Bratwerscht enunner uhze! Un wie lang werd's dauern,
da wern an alle Ecke un Enne von Konstantinowel Eppelweikrenz eraus-
henke un es werrd da der Reiseffendi zum Sago-Derwisch sage:
Wolle merr beim Mustapha Muckefritz ään roppe? Wißt derr
was? wird da der Griesmehlpascha sage: Der Ibrahim Rumbler
hat heut aagesteckt, bei dem wolle merr e paar Maas petze. Deß Stoffche
soll famos sei! die Rezia-Schwarz-Käth hat mersch gefacht.
Un was werrd deß erscht an dem Mää for e Gedrick gewwe,
wann die Flcrschemer Yacht von ihre Seerääse zerick kimmt un am
Fahrdohr Anker werft, und alle Matrose in funkelneue Nankeh
gekläädt sinn, un hawwe mords Zopp in der Ank, un sitze mit iwere-
nannergeschlagene Bää uff dem Verdeck un blotze derkische Tuwack.
Un was wern derr dorch den Thee, den die mitbrenge, unser Theevi-
sitte for en Uffschwuug nemme! Schon allääns der Gedanke is e feier-
liches dreifaches „Zwieback-Hoch!" uff unfern chinesische Hannelsver-
trag werth. Hoch! Einback noch e mal hoch! und Zwieback awer-
mals hoch!
Anzeige.
Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit, ein verehrliches Publikum
zu benachrichtigen, daß sein
„ Kosmopolitisches Dienstmann - Institut"
auf's Vollständigste eingerichtet ist. Geneigte Aufträge, zur Erregung
von Revolten, Correction der öffentlichen Meinung, sowie alle Arten
Annexionen rc., bittet man entweder an die betreffenden Agenten in
London, Polen, Herzegowina, Wien, Turin, Rom u. s. w. oder an
de» Unterzeichneten direkt ergehen zu lassen.
IMiöi, Tuilerien rechts.
Auch wir können bestätigen, daß die Reise des Herzogs von
Coburg-Gotha nach Afrika keinen politischen Zweck hat. Es ist viel-
mehr diese Reise lediglich eine Erholungsreise, da sich Se. Hoheit in
der letzten Zeit von verschiedenen Seiten stark angegriffen fühlte.
Wie man weiß, werden die Deutschen in Warschau von den so-
genannten „edlen" Polen auf alle mögliche Weise beschimpft. So wurde
kürzlich ein Metzgerbursch aus München, der das Theater in Warschau
besucht hatte, dafür beim Nachhausegehen von nur sechs tapferu Polen
geohrfeigt. Der arme Metzgerbursch kann sich, wenn diese Polen ein-
mal nach München kommen sollten, gar nicht einmal standesgemäß rächen,
denn nach einer bekannten Münchner Gewerbe-Ordnung gehören
diese Polen unter das Geflügel.
Unpolitische Glossen.
Er wird gewaltig mitgenommen
Von Punsch, Latern und Kladdratatsch;
Und dennoch, wär' Er nicht gekommen.
Wir säßen tief noch in der Patsch!
Man niuß Gerechtigkeit Ihm zollen:
Er ist ein Theil von jener Kraft,
Die, mag sie auch das Böse wollen.
Doch immer nur das Gute schaffe!
Keck hat Er zwar geschürzt den Knäuel,
Ein Günstling des Despoteumuths;
Die Freiheit war für Ihn ein Gräuel,
Die Er vernichtet kalten Bluts;
Doch während Er, sie zu entfernen
Und sie zu stürzen, Sich vermaß.
Hat sie das Volk erst kennen lernen
Und weiß, was es in ihr besaß!
So schlng die Presse Er in Banden,
In Fesseln so das freie Recht;
Wer da zuvor als Mann gestanden,
Kroch nun vor Ihm als feiler Knecht;
Doch während Er Sein Spiel getrieben.
Das sich als Gauckelspiel erweist,
Ist der Gewinn der Welt geblieben,
Daß frisch erstarkt des Volkes Geist!
Wer war's, der, feig und eingeschüchtert.
Nach Seinem Wink den Nacken bog,
Derweil das Volk, ernst und ernüchtert,
Sich seine eigne Rechnung zog?
Wer har vor Seinem Wort gezittert,
Mit Furcht gelauscht auf jeden Ton?
Bon Ihm hat Böses nur gewittert,
Weil selber bös, die Reaction!
So kommt ein Sturm zu guter Stunde
Und wühlet auf den Ocean,
Daß nicht die Fäulniß auf dem Grunde
Des Meeres hebt zu wuchern an!
Er zieht erschütternd durch die Fluren
Und reinigt und erfrischt die Luft,
Wo seines Wirkens junge Spuren
Verkündet frischer Blumenduft!
Drum, Ihm Gerechtigkeit zu zollen:
Er ist ein Theil von jener Kraft,
Die, mag sie auch das Böse wollen,
Doch immer nur das Gute schafft!
Vom Volke ist Er ausgegangen.
War aber von dem Volke nicht;
Die Nemesis wird Ihn erlangen.
Denn Jeder schafft sich sein Gericht!
Der beste Prüfstein für das unergründliche Herz des Menschen
ist der — Hanf. Ich hatte einen Nebengesellen, der niemals, ohne
das Gefühl eines inncrn Schauders zu verrathen, an einem Hanf-
felde vorübergehen konnte. Vorige Lichtmeß wurde er gehängt.
Hampelmann: No, der
frankfordisch-derkische un der
chiuesisch-frankfordische Han-
nelsverlrag is also glücklich in
unserm gesetzgewwende Kerper
dorchgange? Kää Äänziger is
derrgege gewese, ja selbst die
net, die bei kääner Gelegen-
heit net des Maul niemals
gar nicht halte ze kenne die
Gewohnheit nicht besitze duhn.
No, deß is merr lieb for die
Derlei un fraat mich for die
Chinese! — Die wern aw-
wer gucke wann jetzt die Fler-
schemer Yacht, unner der
Frankforder Flagg mit ere
Ladung von Eppelwei un
Bratwerscht in den Bosporus
odder in den Hase von Kanton eilääft! Un was weern die Derke den
Eppelwei saufe! Un die Chinese, anstatts ihr Ratte un Mäus, die
Frankforder Bratwerscht enunner uhze! Un wie lang werd's dauern,
da wern an alle Ecke un Enne von Konstantinowel Eppelweikrenz eraus-
henke un es werrd da der Reiseffendi zum Sago-Derwisch sage:
Wolle merr beim Mustapha Muckefritz ään roppe? Wißt derr
was? wird da der Griesmehlpascha sage: Der Ibrahim Rumbler
hat heut aagesteckt, bei dem wolle merr e paar Maas petze. Deß Stoffche
soll famos sei! die Rezia-Schwarz-Käth hat mersch gefacht.
Un was werrd deß erscht an dem Mää for e Gedrick gewwe,
wann die Flcrschemer Yacht von ihre Seerääse zerick kimmt un am
Fahrdohr Anker werft, und alle Matrose in funkelneue Nankeh
gekläädt sinn, un hawwe mords Zopp in der Ank, un sitze mit iwere-
nannergeschlagene Bää uff dem Verdeck un blotze derkische Tuwack.
Un was wern derr dorch den Thee, den die mitbrenge, unser Theevi-
sitte for en Uffschwuug nemme! Schon allääns der Gedanke is e feier-
liches dreifaches „Zwieback-Hoch!" uff unfern chinesische Hannelsver-
trag werth. Hoch! Einback noch e mal hoch! und Zwieback awer-
mals hoch!
Anzeige.
Der Unterzeichnete beehrt sich hiermit, ein verehrliches Publikum
zu benachrichtigen, daß sein
„ Kosmopolitisches Dienstmann - Institut"
auf's Vollständigste eingerichtet ist. Geneigte Aufträge, zur Erregung
von Revolten, Correction der öffentlichen Meinung, sowie alle Arten
Annexionen rc., bittet man entweder an die betreffenden Agenten in
London, Polen, Herzegowina, Wien, Turin, Rom u. s. w. oder an
de» Unterzeichneten direkt ergehen zu lassen.
IMiöi, Tuilerien rechts.
Auch wir können bestätigen, daß die Reise des Herzogs von
Coburg-Gotha nach Afrika keinen politischen Zweck hat. Es ist viel-
mehr diese Reise lediglich eine Erholungsreise, da sich Se. Hoheit in
der letzten Zeit von verschiedenen Seiten stark angegriffen fühlte.
Wie man weiß, werden die Deutschen in Warschau von den so-
genannten „edlen" Polen auf alle mögliche Weise beschimpft. So wurde
kürzlich ein Metzgerbursch aus München, der das Theater in Warschau
besucht hatte, dafür beim Nachhausegehen von nur sechs tapferu Polen
geohrfeigt. Der arme Metzgerbursch kann sich, wenn diese Polen ein-
mal nach München kommen sollten, gar nicht einmal standesgemäß rächen,
denn nach einer bekannten Münchner Gewerbe-Ordnung gehören
diese Polen unter das Geflügel.
Unpolitische Glossen.
Er wird gewaltig mitgenommen
Von Punsch, Latern und Kladdratatsch;
Und dennoch, wär' Er nicht gekommen.
Wir säßen tief noch in der Patsch!
Man niuß Gerechtigkeit Ihm zollen:
Er ist ein Theil von jener Kraft,
Die, mag sie auch das Böse wollen.
Doch immer nur das Gute schaffe!
Keck hat Er zwar geschürzt den Knäuel,
Ein Günstling des Despoteumuths;
Die Freiheit war für Ihn ein Gräuel,
Die Er vernichtet kalten Bluts;
Doch während Er, sie zu entfernen
Und sie zu stürzen, Sich vermaß.
Hat sie das Volk erst kennen lernen
Und weiß, was es in ihr besaß!
So schlng die Presse Er in Banden,
In Fesseln so das freie Recht;
Wer da zuvor als Mann gestanden,
Kroch nun vor Ihm als feiler Knecht;
Doch während Er Sein Spiel getrieben.
Das sich als Gauckelspiel erweist,
Ist der Gewinn der Welt geblieben,
Daß frisch erstarkt des Volkes Geist!
Wer war's, der, feig und eingeschüchtert.
Nach Seinem Wink den Nacken bog,
Derweil das Volk, ernst und ernüchtert,
Sich seine eigne Rechnung zog?
Wer har vor Seinem Wort gezittert,
Mit Furcht gelauscht auf jeden Ton?
Bon Ihm hat Böses nur gewittert,
Weil selber bös, die Reaction!
So kommt ein Sturm zu guter Stunde
Und wühlet auf den Ocean,
Daß nicht die Fäulniß auf dem Grunde
Des Meeres hebt zu wuchern an!
Er zieht erschütternd durch die Fluren
Und reinigt und erfrischt die Luft,
Wo seines Wirkens junge Spuren
Verkündet frischer Blumenduft!
Drum, Ihm Gerechtigkeit zu zollen:
Er ist ein Theil von jener Kraft,
Die, mag sie auch das Böse wollen,
Doch immer nur das Gute schafft!
Vom Volke ist Er ausgegangen.
War aber von dem Volke nicht;
Die Nemesis wird Ihn erlangen.
Denn Jeder schafft sich sein Gericht!
Der beste Prüfstein für das unergründliche Herz des Menschen
ist der — Hanf. Ich hatte einen Nebengesellen, der niemals, ohne
das Gefühl eines inncrn Schauders zu verrathen, an einem Hanf-
felde vorübergehen konnte. Vorige Lichtmeß wurde er gehängt.