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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 1.1922

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Alemanisch-fränkische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43772#0119
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Endlich stieß man 1882 bei der Ziegelei nordöstlich vom Dorf auf viele
Gräber.
Nürtingen. Im Liassteinbruch der Portlandzementwerke im Enten-
hardt war man Mai 1914 auf 5 Skelette mit Beigaben gestoßen (siehe Fundb.
1914, 37 f.). Später machte man mehrere Einzelfunde in offenbar zerstörten
Gräbern: einige Pfeilspitzen, eine Lanzenspitze, ein Sporn. Anfang Februar
1921 erschien etwa 10 m weiter ostwärts wieder ein Grab von 70 cm Tiefe:
zur Rechten lag ein 82 cm langes Schwert, schief über den Körper ein 35 cm
langes Hiebschwert, zur Linken ein Messer, über dem Unterleib eine Schere
mit Klammer zum Zusammenhalten der Schneiden. Außerdem fanden sich
ein längliches Kupferplättchen, ein Stückchen Feuerstein und einige Ton-
scherben. Mitteilungen von Direktor Schott.
Ostelsheim OA. Calw. Beim Bau der Turnhalle an der Gechinger
Steige fand man Winter 1920/21 2 westöstlich gerichtete Skelette ohne Bei-
gaben. Etwas unterhalb war November 1911 ebenfalls ein Skelett gefunden
worden (siehe Fundb. 1911, 144). Mitteilungen von Hauptlehrer Mönch-
Unterjesingen.
Sulz a. N. November/Dezember 1919 wurde bei Anlage der Zufahrt
zum neuen Sägwerk östlich vom Friedhof im Osten der Stadt ein Reihen-
gräberfeld — das fünfte im Stadtgebiet — angeschnitten. Es liegt am Hang
zu Füßen des „Gähnenden Steins“ nächst der Straße nach Bergfelden. Man
traf 6 Gräber in einer Reihe, ein siebentes gehörte einer höher gelegenen
Reihe an. Die Skelette waren alle von Muschelkalkplatten umstellt und
überdeckt. Beigaben waren selten: 2 Armreifen aus Bronzedraht, 7 cm
weit; 10 Ton- und Glasperlen; 1 silbertauschiertes Eisenstäbchen (Teil eines
Sporns?); 1 eisernes Messer; 1 durchlochtes Scheibchen. Oberlehrer Schöpfer
hat sich um das Bekanntwerden des Fundes verdient gemacht. Siehe Paret,
Aus der Frühzeit von Sulz a. N., mit Abb., in: Aus dem Schwarzwald, 1920,
S. 17 ff. AS. A990.
Sulz OA. Nagold. Bei einem Straßenbau wurde im Jahr 1893 ein
alemannisches Frauengrab angetroffen. Schädel und 6 kleine Perlen einer
Halskette in Privatbesitz.
Winzeln OA. Oberndorf. Bei der Wasserleitungsgrabung wurde öst-
lich vom Ort nördlich der Straße nach Beffendorf seinerzeit ein Skelettgrab
gefunden. Dort dürften auch die im Jahre 1903 in die AS. (Inv. II 718)
gekommenen silbernen Ohrringe gefunden sein (Fundb. 11, 6).
III. Jagstkreis.
Aalen. Mitte Mai 1919 wurde bei Anlage einer Straße auf dem
Galgenberg 1 km östlich der Stadt ein Skelett ohne Beigaben gefunden.
Tiefe 1 m. Richtung Südwest—Nordost. Mitteilungen des Stadtbauamts.
Heidenheim. Bei den Bauarbeiten für das Waldenmaiersche
Oekonomiegebäude beim Schlachthof östlich vom Bahnhof stieß man Märzi92i
auf zwei übereinanderliegende Skelette. Sie lagen von Süd nach Nord.
Beigaben fehlten. Zeitstellung unbestimmt. Mitgeteilt von Kurt Bittel,
Heidenheim.
Hermaringen OA. Heidenheim. Am 2. Dezember 1919 stieß
Landwirt Fr. Birzele in Parzelle 3165 am Berger Steig 250 m südöstlich vom
Ort beim Ausheben eines Baumloches auf ein Skelett. Tiefe 0,50 m. Bei-
gaben: Spatha, Klinge 70 cm lang, Reste des Holzgriffs sind erhalten; Riemen-
zunge; Teil einer Pferdetrense. Funde in der Sammlung Heidenheim. Mit-
Fundberichte. 1922. 8
 
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