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Die Gartenkunst — 8.1906

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Gerischer, Fritz: Die englischen Königsschlösser mit ihren Parks und Gärten
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Ross, A.: Anlage großer Schilfrohrpflanzungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0053

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VIII, 3

DIE GARTENKUNST

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4. Das Löwentor zu Hamptori Court.

Bau aus Marmor, der von einer weiblichen Figur bekrönt und Wasserlandschaft. Warum aber findet man dieses

und Diana Pountaine genannt wird. elegante, königliche Gewächs so selten? — Nun, sprechen

Ich habe zum Schlüsse meiner Schilderung noch in wir es ohne Beschönigung aus, weil die meisten keine

aller Kürze des Bushy-Parks Erwähnung getan, da dieser Ahnung davon haben, wie man das Schilfrohr vermehrt

unmittelbar an Hampton Court grenzt und voraussichtlich und ansiedelt.

in früheren Jahren den Bewohnern von Hampton Court Dem Schilfrohr ist um so wohler, je geschützter sein
als Wildpark gedient hat. Die berühmte alte Kastanien- Stand ist. Damit sage ich nicht, dafs es im Wellen-
allee ist jedenfalls unter der Regierung König Wilhelms III. schlag und an windigen Stellen nicht fortkäme. Es wächst
auf seinen Wunsch hin angelegt worden, in der Absicht, im Schutz nur üppiger.

eine vornehme und würdige Zufahrtstralse für Hampton Es ist von bewunderungswürdiger Anspruchslosigkeit

Court zu schaffen. und wächst fröhlich sowohl bei einer Wassertiefe von

XHi — 11 /a m> w*e Dei '/a m Höhe über dem normalen
Wasserstande auf dem feuchten Ufer. Einmal angewachsen,
durchspinnen seine dicken Ausläufer den Teichboden

Anlage greiser ScliilfVohrpflaiizuiigeii. und halten die Bodenmassen, einen wirksamen Cferschutz

Wer kennt nicht Teichanlagen, die gar nicht natürlich gegen Wellenschlag bildend,

aussehen. Man vergleicht sie unwillkürlich mit ßadenäpfen Der Boden und seine Güte haben auf das Portkommen

oder Waschbecken. Die Schuld daran hat meistens die des Schilfrohres nur geringen Einflufs. Allerdings ent-

Bepflanzung. Die paar Weiden, ein Taxodium und ähn- wickelt es sich in sandiger, mooriger Schlammerde am

liehe Sachen, die zur Bepflanzung der Teichränder schönsten, kommt aber auch in den dürftigsten, steinigen,

verwendet werden, sind für uns Deutsche nicht so charak- kiesigen Böden noch fort.

teristisch, dafs ihr Anblick allein schon „sumpfige" oder Jeder Toichboden ist ihm recht. Ist künstliche Be-

„ wässerige" Stimmung hervorzurufen imstande wäre. i'estignng verhanden, dann mufs man am Pflanzort

Für uns ist das heimische Schilfrohr (Phragmites com- Schlammerde auffahren. Die Schlammschicht braucht nur

munis Trinius) ein viel besserer Repräsentant der Sumpf- ca. 20 cm hoch zu sein, weil die Wurzeln und Ausläufer
 
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