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Die Gartenkunst — 8.1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0109

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98

DIE GARTENKUNST

rai, 5

Jubiläumsausstellung Mannheim 1907. Die

Vorarbeiten für die grofse Gartenbauausstellung
schreiten unter der Leitung des Bürgermeisters
Ritter, welcher sich mit grofsem Geschick in die
schwierige Materie hineingearbeitet hat, rüstig voran.
Wie wir uns vor einigen Tagen überzeugen konnten,
ist das Gelände für die Ausstellung ein in mehrfacher
Hinsicht geradezu ideales zu nennen. Es ist recht
geräumig, ohne jedoch so grofse Entfernungen auf-
zuweisen wie seinerzeit in Düsseldorf. In die Aus-
stellung wird einbezogen sein der gesamte Friedrichs-
platz, der bekanntlich durch den mächtigen Wasser-
tun ii beherrscht wird und dessen Anlagen von Bruno
Schmitz herrühren. Am Friedrichsplatz und zwar
an der dem Kaiserring zugewendeten Seite liegt der
Hauptzugang \ zum Ausstellungsgelände (ca. 650 m
vom Hauptbahnhofe entfernt). In dem von Bruno
Schmitz geschaffenen Rahmen monumentaler und im
einheitlichem Stil gehaltener Bauten, die den Platz
umgeben, ist man zurzeit im Begriff, die letzte Lücke
auf der Südseite durch das nach Plänen und unter
Leitung des Professor Billing-Karlsruhe errichtete
Kunstausstellungsgebäude zu schliefsen. In ihm wird
die internationale Kunstausstellung untergebracht
sein, zu der die Anmeldungen bereits in überreicher
Zahl eingelaufen sind.

Vor diesem Bau liegt eine geräumige, gegen die
Stral'sen um mehrere Meter vertiefte Fläche, die für
eine hervorragende Schmuckanlage Verwendung finden
soll. Dem Vernehmen nach steht man dieserhalb
mit einem Fachmanne von anerkanntem Rufe in
Unterhandlung. — Gegenüber dem Kunstausstellungs-
gebäude, an der anderen Seite des Platzes, liegt der
„Rosengarten", der von Br. Schmitz erbaute Monu-
mental-Saalbau der Stadt Mannheim, dessen den ver-
schiedensten Zwecken angepafste Prachträume zur
Abhaltung der während des Ausstellungsjahres statt-
findenden Kongresse dienen werden. Rosengarten
und Kunstausstellung werden während der Aus-
stellungsdauer durch Uberbrückungen des Fahrdammes
mit den Anlagen des Friedrichsplatzes in Verbindung-
gesetzt sein. — In der Längsachse schliefst an den
Friedrichsplatz die Augusta-Anlage an, ein mit vier-
facher Baumreihe und Rasenstreifen ausgestatteter
Stral'senzug, der auf einer um mehrere Meter das
angrenzende Gelände überragenden Anschüttung
angelegt ist. Das nach Süden hin sich an die
Augustaanlage anschliefsende Gelände, welches, wie
aus dem Gesagten hervorgeht, erheblich tiefer liegt,
wird von zwei Alleen der ganzen Länge nach durch-
zogen, die parallel zur Augustaanlage verlaufen.
Auf diesem Gelände befanden sich bisher Gärten, die
von der Stadt an kleinere Gartenliebhaber verpachtet
waren. Ihr zum Teil sehr malerischer und wertvoller
Baumbestand mul'ste bei der jetzt bewerkstelligten
Räumung erhalten bleiben und wird der Ausstellung
neben den schattenspendenden Alleen sehr zustatten
kommen. Die dem Friedrichsplatze zunächst gelegene
südwestliche Ecke des Geländes wird mit den von
Prof. Läuger-Karlsruhe entworfenen Ausstellungs-
bauten in rechtwinkeliger Anordnung bebaut werden.
Der Haupttrakt wird durch einen kräftigen Mittelbau
betont, in dem Palmen u. dgl. Sachen Unterkunft
finden, während die an den Mittelbau anschlielsenden
 
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