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Die Gartenkunst — 8.1906

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Das Ergebnis des Biebricher Wettbewerbs
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0230

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vm, 11

DIE GARTENKUNST

217

Nr. 15. Motto: „Viribus uhitiS". Die Anlage der Restau- Projekt vorhanden. Jedoch wird die Lage der Restauration
ration dominiert zu sein- und verwischt den idealen Eindruck, aus ästhetischen und praktischen Gründen bemängelt,
welchen das Denkmal machen soll. Die Führung der Wege Die Vorzüge des Projektes mit dem Motto „Volkswohl"
ist lobenswert. Mit Rücksicht auf die eigenartige Lösung, bestehen in dem weit geöffneten Durchblick an der Südwest-
weiche bei anderen Entwürfen nicht wiederkehrt, wird der se;te un)j ;n der vorteilhaften Gestaltung des geforderten Park-
Entwurf zur engeren Wahl gestellt. — geländes. Als nicht einwandfrei ist die dominierende Lage

Es verblieben sonach zur engeren Wahl 8 Projekte. Von der Restauration und des sich vor derselben unter dem Denk-

diesen wurden bei weiterer Prüfung ausgeschieden die Projekte mal in der Schaulinie des letzteren hinziehenden Weges zu

mit dem Motto: „Bergauf" und „Am Rhein" und „Rhenus", bezeichnen.

weil dieselben mit den übrigen 5 nicht auf gleicher Höhe stehen. j)\0 Bepflanzung der Anlage läfst in ästhetischer Hinsicht

Von den somit zur engsten Wahl kommenden wurde zuerkannt zu wünschen übrig. Die Strafse von der Eisenbahnüberführung

der Erste Preis dem Projekt mit dem Motto: „Am nach der Waldstral'se ist zu steil.

Rhein" A mit dem Biebricher Wappen, Verfasser: jm Vergleiche zu dem vorigen bestehen die Vorzüge des
Garteninspektor Lippel, Mannheim, Projektes ,,Adolphshöhe" in einer weniger hervorgehobenen
der Zweit e Preis dem Projekt mit dem Motto: „Rhein- Lage der Restauration, obwohl auch diese Lage keinen Beifall
1)1 ick" B., Ver- findet. Zu be-
fasser: Garten- _ mängeln ist die

direktor Trip u. j Einengung des

Architekt W. *j*di&ku* ] | ■ unteren Teiles

Frings, Hanno- -<r / j . _____"—; " " der Anlage am

vor. / \ / t"^^ r~~~~~ ^ Schutzpavillon

DiebeidenPro- V* „ ■jflÄjfi^- durch den ers-

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fasscr: Garten- » ' ^\ *^§HiMi^ShtfM^t^^JBfcdBidHifcif|f|IK^"' FjUBhAlfl

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Schwarte, Leip- WBSOß % { S|l'alsi-'" 11,111

zig. u. „Volks- WBnrW^l^ß^S^WSMB^-k':SmlL '$£!<Ji--W'-^ : v-UJDMUHIII d etwas gün-

wolil", Verfas- B?Hr*---^"jTgBmBBHP"''^^ "Ha^^ stiger. Sämtliche

si r: Carl Mann- ml jj^^^/B^^^m^^T^S^^^-iil^U ^f^-^T^"'^' *'^'<C^rj^wBBBW} Beschlüsse wur-

scher Architekt WF^^S^^^ß1^ * ^^^^^^f^-S^^^^^^^ÄSS^^^^P^ gefafst.

undMaxMöckel, P^^|^^ff^^ Nachträglich

städtischerOber- h^ß^ wurde auch noch

gärte er, Metz. I , ,»,,,;,,kt ,„:,

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Preisgericht als W '} '"!' •• ^'«pf^PfD^HB „Bergauf", Ver-
gleichwertig, es j__________-■__ _t:__ -' xL^^fß^'^^XA.:'' m'~ ' fWfflff fassen Hofliefe-

wurde daher be- rant Hch. Berg,

schlössen, an- Variante zur Gestaltung der Denkmalstreppe für den Biebricher Wettbewerb von Frankfurt a. M„

statt eines drit- Gartendirektor Trip und Architekt Frings, Hannover. angekauft,

ten und vierten

Preises „zwei Das Ergeb-

dritte Preise" von gleicher Höhe (je 500 Mk.) zu verteilen, nis des Wettbewerbs ist gegenüber dem des Wettbe-

Das verbleibende fünfte Projekt mit dem Motto: „Viribus werbs betr. die Wiesbadener Kuranlage durchgängig ein
unitis", Verfasser: Gartenarchitekt Paul Freye und Architekt besseres. Schon auf den ersten Blick gönnte man fest-
Alfred Koch, Assistent an der Technischen Hochschule in stellen, dal's dio Zahl der völlig vorfehlten Arbeiten
Charlottenburg, empfahl das Preisgericht zum Ankauf. erfreulicherweise gering war. Immerhin mufs aber doch

Malsgebend für die Preisverteilung waren aulser den oben auch hier gesagt werden, was wohl von jedem Wett-
angeführten Gründen noch folgende: bowerb gilt: Neben absolut unbrauchbaren und unreifen

Das mit dem ersten Preise bedachte Projekt zeichnet sich Arbeiten, bei denen man über die Naivität ihrer Verfasser
durch Einfachheit und Natürlichkeit der Hauptlinien aus. Sämt- nur lächeln kann, solche, deren kühner Gedankenflug
liehe Teile stehen bei zweckmäfsiger Ausnutzung des Geländes vollkommen den Boden der realen Verhältnisse unter den
in organischem Zusammenhang, insbesondere dnreh die Haupt- pufsen verliert, und solche, die erkennen lassen, dafs die
achse, welche vom Denkmal über die Festwiese nach der Vorfasser mit kiih]er Überlegung der Wirklichkeit und
Restauration verläuft. Die gewählten Strafsenzüge besitzen
zweckmäfsiges Gefälle und malerische Blicke. Die Frage der

ihren Anforderungen Rechnung getragen, dabei aber es
verstanden haben, das Nützliche mit dem Schonen zu

Verbindung der Villenplätze mit den Parkanlagen ist in günstiger
Weise gelöst, ebenso dio Verbindung der Wiesbadener Allee

mit den westlich gelegenen Villen. Allgemein betrachtet zerfielen die Arbeiten in drei

Im allgemeinen sind die Vorzüge, die das ersto Projekt Klassen: die einen scheiterten, indem sie das Hauptgewicht
auszeichnen, auch bei dem mit dem zweiten Preis gekrönten auf die Parkanlage legten und ihnen viel zu viel Flächen-
 
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