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https://doi.org/10.11588/diglit.67518#0046
364
498.
Beispiel
aus
Echebrune.
ganz unvermittelt die consolen-
artigen Kämpfer der Korb-
bogen, welche zwischen diesen
Säulen eingespannt sind.
In Fig. 9079S) sieht man die
Innenseite der Säulen der oberen Log-
gia in dieser Anordnung. Im Erdge-
schoss lässt die Decke dieser einge-
spannten Mauern mehr als die Hälfte
der Säulen frei.
Im Obergeschoss tritt etwas über
den Bogen eine zweite concentrische
Archivolte nach aussen vor, verspannt
die Stützen ein zweites Mal und hilft
das Gebälke der oberen Ordnung, wel-
ches nicht verkröpft ist, tragen.
Eine der Fa^aden des
zum Theil ruinirten Schlosses
Ufson zu Echebrune (Fig. 917")
zeigt in der Gliederung einen
verwandten Gedanken. Durch
Verkröpfung des unteren Ge-
bälkes bilden die ausfallend ver-
schiedenen Pilaster eine durch-
gehende verticale Stützenlinie.
Die nach aussen als kräftiger
Viertelkreis profilirten Korb-
bogen spannen sich zwischen
den überaus stämmigen, kurzen
Pilastern und verschwinden in
der Mitte fast ganz hinter dem
Architrav.
Dies zeigt, in welche Verlegen-
heiten man gerieth, wenn man bei
sehr geringen Stockwerkshöhen dennoch
die Gliederungen der italienischen Ar-
caden anwenden wollte. In den Zinnen
sind Schiesslöcher angebracht und in
den mittleren Scharten je ein Posta-
ment für Statuen.
An einem anderen Flügel des-
selben Schlosses zu Echebrune, welcher
erst durch Einbinden der neuen Deco-
ration in eine ältere glatte Quader-
fagade seinen Renaissance-Charakter er-
halten zu haben scheint, griff man zu
anderen Mitteln, um einige empor-
steigende durchgehende Elemente zu
Fig- §7-
Loggien und Treppe des Hotel Paterin zu Lyon 796).
bilden. Sei es, dass das Erdgeschoss keinerlei Reliefgliederung aufwies, oder aber dass hier ein anderer,
nicht sehr erfahrener Architekt den Bau leitete, immerhin bediente sich letzterer hier ziemlich befremdender
798) Nach: Rabuchon, J. Payfage-s et Monuments du Poitou. Paris 1888. Liefg. 107.
799) Nach einer Photographie von Mieufement in Paris.
498.
Beispiel
aus
Echebrune.
ganz unvermittelt die consolen-
artigen Kämpfer der Korb-
bogen, welche zwischen diesen
Säulen eingespannt sind.
In Fig. 9079S) sieht man die
Innenseite der Säulen der oberen Log-
gia in dieser Anordnung. Im Erdge-
schoss lässt die Decke dieser einge-
spannten Mauern mehr als die Hälfte
der Säulen frei.
Im Obergeschoss tritt etwas über
den Bogen eine zweite concentrische
Archivolte nach aussen vor, verspannt
die Stützen ein zweites Mal und hilft
das Gebälke der oberen Ordnung, wel-
ches nicht verkröpft ist, tragen.
Eine der Fa^aden des
zum Theil ruinirten Schlosses
Ufson zu Echebrune (Fig. 917")
zeigt in der Gliederung einen
verwandten Gedanken. Durch
Verkröpfung des unteren Ge-
bälkes bilden die ausfallend ver-
schiedenen Pilaster eine durch-
gehende verticale Stützenlinie.
Die nach aussen als kräftiger
Viertelkreis profilirten Korb-
bogen spannen sich zwischen
den überaus stämmigen, kurzen
Pilastern und verschwinden in
der Mitte fast ganz hinter dem
Architrav.
Dies zeigt, in welche Verlegen-
heiten man gerieth, wenn man bei
sehr geringen Stockwerkshöhen dennoch
die Gliederungen der italienischen Ar-
caden anwenden wollte. In den Zinnen
sind Schiesslöcher angebracht und in
den mittleren Scharten je ein Posta-
ment für Statuen.
An einem anderen Flügel des-
selben Schlosses zu Echebrune, welcher
erst durch Einbinden der neuen Deco-
ration in eine ältere glatte Quader-
fagade seinen Renaissance-Charakter er-
halten zu haben scheint, griff man zu
anderen Mitteln, um einige empor-
steigende durchgehende Elemente zu
Fig- §7-
Loggien und Treppe des Hotel Paterin zu Lyon 796).
bilden. Sei es, dass das Erdgeschoss keinerlei Reliefgliederung aufwies, oder aber dass hier ein anderer,
nicht sehr erfahrener Architekt den Bau leitete, immerhin bediente sich letzterer hier ziemlich befremdender
798) Nach: Rabuchon, J. Payfage-s et Monuments du Poitou. Paris 1888. Liefg. 107.
799) Nach einer Photographie von Mieufement in Paris.