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Geymüller, Heinrich von; Geymüller, Heinrich von [Mitarb.]
Die Baukunst der Renaissance in Frankreich (Heft 2): Struktive und ästhetische Stilrichtungen, Kirchliche Baukunst — Stuttgart: Bergsträsser, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.67518#0135
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werden, hat das Zustandekommen dieser Arbeit nicht nur sehr verzögert, sondern
auch genöthigt, das Gebiet der Forschung auszudehnen, nach Hilfsmitteln zu greifen,
ohne welche das Ziel kaum zu erreichen war. Dies hat auch ihre Gliederung
allmählich ergeben.
Soweit es möglich war, habe ich getrachtet, charakteristische Typen der
Entwickelungsstufen zu finden und um dieselben die Fragmente zu gruppiren, die
mit ihnen stilverwandt sind. Stellenweise musste auf italienische oder spanische
Denkmäler hingewiesen werden, welche zum besseren Verständniss der in einem
einzelnen Fragmente nur theilweise ausgesprochenen Richtung verhalfen. Bei der
Schwierigkeit der Behandlung eines solchen zerstückelten Materials bitte ich um
besondere Nachsicht in der Beurtheilung dieses Abschnittes, welcher gerade dasjenige
ist, für welches ich eine besondere Vorliebe fühlte und das ich womöglich mit
Erfolg zu behandeln wünschte.
Der eigentliche Stoff ist in Hauptabteilungen gegliedert. Die Kapitel 14 — 16
behandeln das Aeussere, das Innere und die Kuppelbauten. In den Kapiteln 17—18
habe ich die Theile und Fragmente des Aeusseren und die des Inneren besprochen.
Die Kapitel 19—21 sind der Bautätigkeit der Provinzen, den Hugenottenbauten
und den Grabmälern gewidmet. Kapitel 22 behandelt die Innen-Decoration. In
den zwei folgenden werden einige Klosterbauten und Spitäler angeführt. In jedem
Kapitel sind die Werke, soviel als möglich, chronologisch und nach Stil Phasen
gruppirt.
Wer daher sich ein Gesammtbild, soweit dies überhaupt möglich ist, z. B. von
der Hoch-Renaissance machen will, muss die in den fünf ersten Kapiteln verteilten
Werke dieser Phase nacheinander betrachten und auch noch die Grabmäler zu
Hilfe nehmen.
Bei einer Anzahl für den Stil und die Geschichte besonders wichtiger Werke,
habe ich, soweit das Material es gestattete, versocht, die Baugeschichte und den
Autor der Entwürfe festzustellen. Bei sehr vielen anderen dagegen wurden diese
Fragen ganz ausser Betracht j gelaßen und allein auf die Form Rücksicht genommen.
Letztere habe ich nach ^dö?n durchschnittlichen Datum ähnlicher Werke bloss
9 -
annähernd datirt.
Bei einer solchen leider unvermeidlichen Anzahl von Einzelgruppen musste eine
besondere Sorgfalt auf den Gesammtüberblick am Schlusse der kirchlichen Baukunst
(Kapitel 25) gelegt werden. Hier erst wurde es möglich, die Typen zusammenzustellen,
welche eine Würdigung der Fähigkeiten, Absichten und Leistungen gestatten und
andererseits diese gegen die Angriffe zu verteidigen, welche die Kirchenbaukunst
der Renaissance so vielfach zu erleiden hat. Gegen diese Angriffe (teile ich in einer
besonderen Arbeit, die aus Mangel an Raum hier keine Aufnahme finden konnte,
die architektonischen Mittel zusammen, welche der Renaissance zur Verfügung
stehen, um religiös zu wirken. Ich weise in einem anderen Kapitel auf die Haupt-
kirchentypen der Renaissance hin, einerseits, um den Massstab für die Leistungen
der französischen Kirchenbaukunst zu erlangen und andererseits, um manche ihrer
Absichten klar werden zu lassen.
Ich hoffe, dass durch diese Sonderung der Fragen in verschiedene Abschnitte
eine klare Uebersicht ermöglicht worden sei, und dass, wenn auch die vorslehende
Arbeit etwas an Ausdehnung zugenommen hat, die erzielten Resultate dafür ent-
schädigen werden.

634-
Eintheilung
des
Stoffes.
 
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