Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Göbel, Heinrich
Wandteppiche (III. Teil, Band 1): Die germanischen und slawischen Länder: Deutschland einschließlich Schweiz und Elsass (Mittelalter), Süddeutschland (16. bis 18. Jahrhundert) — Leipzig, 1933

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.13167#0302
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Literatur

9) Vergleiche das nah verwandte Hintergrundgerank der ,,Maria im Ährenkleid" (Mitte des 15. Jahrhun-
derts. München. Schreiber 1000, Heitz XXX, 35).

Curt Glaser, Gotische Holzschnitte, Berlin, Propyläen-Verlag o. J., Nr. 53.
">) Hildebrand, Heraldische Meisterwerke, Berlin 1882, Tafel 47.

Katalog der Spezialausstellung von Gobelins im österreichischen Museum 1890, Nr. 23.

Katalog der Spezialausstellung mittelalterlichen Hausrats im österreichischen Museum 1892/1893; Nr. 541.
n) Julius Lessing, Wandteppiche und Decken des Mittelalters in Deutschland, Tafel 19.
,2) B. Kurth, a. a. O. T. 189a, b.

13) B. Kurth, a. a. O. T. 189c.

14) Universitäts-Bibliothek, Freiburg i. Br., Kupferstichkabinett, Berlin. Paul Kristaller, Holzschnitte im
Königl. Kupferstichkabinett zu Berlin, 2. Reihe; Berlin 1915, Nr. 189 (Schreiber 2031).

' ') Das eine geteilt von Schwarz und Weiß, im schwarzen Feld ein weißer Bracke, dessen Rumpf als Helm-
kleinod erscheint; das zweite Wappen ist bis auf den Helm mit Helmzier (zwischen den mit Linden-
blättern belegten schwarzen Flügeln ein gelber Löwenrumpf mit roter Zunge und Krone) zerstört.

16) R. Kautzsch und E. Neeb, Der Dom von Mainz: Die Kunstdenkmäler im Freistaat Hessen, Stadt und
Kreis Mainz, Bd. II, S. 486.

") B. Kurth, a. a. O. Textband S. 147.

15) Vgl. das spätere Minnekästchen (um 1500) im Kunsthistorischen Museum zu Wien: H. Kohlhausen,
a. a. O. Krit. Kat. Nr. 87, Tafel 63 (links oben).

10) Links: Halbgespalten und geteilt von Blau, Weiß und Rot; rechts: drei weiße Rauten (2,1) auf Schwarz.
-°) Bau- und Kunstdenkmäler im Reg.-Bez. Cassel, 1. Band Atlas, Tafel 92.

al) Friedrich Back, Mittelrheinische Kunst, Frankfurt 1910.
:2) H. Schmitz, Bildteppiche, Berlin o. J., S. 76.
23) B. Kurth, a. a. O. S. 145.

•-") Vgl. Tafel XII, XIII, XIV und XV. in: Alwin Schultz, Deutsches Leben im XIV. und XV. Jahrhundert.

Familienausgabe, Wien 1892.
") A. Schultz, a. a. O. T. XIII, linke Miniatur.

26) Wilhelm von Orlens und die Königstochter von England vergnügen sich beim Schachspiel („hy ist Wil-
helms liebe anfanck von der schonen ameligin die yme sin herz twäg.); der junge Held erklärt der
Holden, die aus dem Portal der Kirche tritt, seine brennende Liebe („essin und drinckin wil ich hie
verswer uwer trost mus mich da herner"); liebeskrank liegt Wilhelm zu Bette, vom Arzte betreut,
König und Königin erkundigen sich nach seinem Befinden; Amelie erscheint an des Geliebten Lager

(„sal ich von de dode erlosen dich
so sich lieb her an mich
amelige die trost dich").

Der Genesene bricht gen Brabant auf; Amelie schenkt ihm einen Ring

(„Urlaub wil ich dir gebe
in myne dinst saltu rytter werden");
der Jüngling nimmt Abschied von dem Königspaar, der Geliebten Eltern, und reitet, den Falken auf der

Faust, von seinem Knappen begleitet
(„ich bin genese und süt worden
an mich wil ich nemen rytters orden");
der Held beugt grüßend das Knie vor dem Herzog von Brabant, der ihn freundlich bewillkommnet

(„uns sal nu fraude geschiehen

ich hette dich lange gern gesehen").
Die achte Episode bringt den Ritterschlag, Wilhelm leistet stehend den Schwur auf das Schwert und
erhält das Schellenhalsband. Der Herzog spricht:

„rytterschaft wirt dir hie gegebe

der saltu swern truwe und stede zu leben".
Ein festliches Turnier findet statt; der gewappnete, gekrönte Wilhelm empfängt durch einen Boten
einen Brief der Geliebten, der die nächste (10.) Szene erklärt, nämlich die von dem königlichen Vater
erzwungene Verlobung Amelies mit dem König von Spanien:
„dochter du biest mineclich und zart
ich gebe dir eine junglig der da ist von kunglicher art".

Von Verzweiflung zerrissen, schreibt die Prinzessin einen Brief an den Geliebten (den er allerdings schon
in der neunten Episode in Empfang genommen hat). Im 12. Bilde trifft sich Wilhelm mit Amelie heim-
lich im Schloßgarten und hebt sie auf sein Roß. In der letzten (13.) Episode sprengen die Beiden (auf
gemeinsamem Pferd), von zwei gewappneten Knechten begleitet, davon

(„gelucke kure ich vor allen dingen

mucht uns uf dirre fart wol ge. . .lingen".
Die Geschichte des Liebespaares ist unvollständig, wahrscheinlich sind ein, vielleicht auch zwei Streifen
verlorengegangen.

27) J. Destree et P. van den Ven, Les tapisseries des Musees Royaux du Cinquantenaire, Bruxelles 1910,
P. 2.

28) Der Wildleutekönig trabt auf einem Apfelschimmel, im Hintergrunde ragt sein Schloß auf bergigen
Höhen; ein Knecht meldet von der Zinne des Turmes die Ausfahrt seines Herrn. Der König wendet sich
lebhaft grüßend zu der gekrönten, gleichfalls gezottelten Königin, die ihn im aufgeschlagenen Zelte, auf
einem Banksitz ruhend, erwartet. Der Herrscher spricht durch die Legende:

„Ich ■ finden 1 hie • truwe ■ und ■ stede 1
die • ich ■ lange ■ so • gern ■ hede ■ "

288
 
Annotationen