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Günther, Hubertus
Niederländisches Bilderbuch — München, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.11572#0016
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„Man tnerm gleich,
daß tnai\,in JFiolland ist**

WFachsamer als die Einheimischen beob- unermüdlichem Fleiße gebauten zierlich bemahlten
achten Fremde die Besonderheiten eines Häusern, aus jeder Hecke, jedem Zaun leuchtet die
Landes. Was die einen als vertraute Um- so berühmte holländische Reinlichkeit hervor.«
gebung hinnehmen, erfüllt die anderen mit Staunen, Die so berühmte holländische Reinlichkeit und
weil es ihnen ungewohnt vorkommt. Schon beim der besondere Charakter des Flachlandes fielen
Grenzübergang tat sich für viele von denen, die die auch anderen auf: »Die Wege gehen Meilen lang
Niederlande bereisten, eine neue Welt auf. Der Philo- auf Dämmen in gerader Richtung fort; große lange
soph Arthur Schopenhauer berichtet: »Heute Dörfer, die die deutschen kleinen Städte an Schön-
kamen wir über die holländische Grenze.-Sogleich heit der steinernen Gebäude, an Zierlichkeit und
veränderte sich der Schauplatz: die wüsten men- Reinlichkeit weit übertreffen, wechseln mit nied-
schenleeren Haiden verschwanden, und von dich- liehen Landgütern und Gärten ab. Die Straßen in
tem hohen Korn bedeckte Wiesen traten an ihre den Städten und Dörfern tragen das Gepräge hol-
Stelle. Keine schmutzigen Hütten und von Lehm ländischer Sauberkeit, alles ist gewaschen, gefegt,
erbaute Scheunen sahen wir mehr: aus den mit kein Grashalm, kein Schmutz wird da gefunden.

Jakob van Ruisdael |Haarlem um 1628—1682 Amsterdam), Landschaft. Paris, Louvre.

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