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Günther, Hubertus
Niederländisches Bilderbuch — München, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.11572#0075
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„Batavisclje eArl^adia"

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Marten van Heemskerck (Heemskerck bei Haarlem 1498—1574 Haarlem), Der Bacchuszug. Wien, Kunsthistorisches Museum.

Unter diesem Titel beschreibt der holländi- Auch einfache Leute pflegten diese Sitte; will-
sche Dichter Johan van Heemskerk 1637 kornmener Anlaß für die vergnüglichen Exkursio-
einen Ausflug von jungen Damen und Her- nen boten festliche Ereignisse im Familienkreis wie
ren, die mit dem Wagen von Den Haag nach Katwijk- Hochzeit oder Kindestaufe. Hört man die Beschrei-
aan-Zee fahren. Der Tag schließt mit einem Fest- bung eines Zeitgenossen aus dem Jahr 1671, erm-
essen ab, bei dem Lachs in Petersiliensauce und nert man sich unwillkürlich an die deftigen Genre-
Hecht mit einer dicken Butter- und Essigtunke szenen der niederländischen Maler: »Der Hand-
serviert werden. Das »spelevaren«, wie man die arka- wercksmann dinget ein Schifflein, setzet sich mit
dischen Spielfahrten mit dem Wagen oder auf einem seinem Hausgesindchen darauff und fähret etwa
Boot nannte, waren überall in den Niederlanden in ein Dorf, Bachfischlein oder frische Milch zu
gang und gäbe. In zahlreicher lustiger Gesellschaft essen. Die anderen schleichen in ein Cabaretchen
fuhr man von der Stadt ans Meer oder aufs Land, und machen sich bey Karten, Würffein und Brett-
manchmal sogar recht weit: bis ins Jülicher Land, spiel lustig; Bier Toback und gereicherte Schollen

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