452 Archäologische Schriften von Böttiger und Müiler,
gehören denn solche Dreyfüfse ? Denn weder Apollinischem
noeh Dionysischein Gultus gehören sie doch offenbar zu.
Der andere Theil der Abhandlung stiöht die schwierige Auf-
gabe nach der ursprünglichen Gestalt des Dreyfusses zu lösen;
wobey wir nicht urrihin können, dem Sc.harfsinn des Hrn Verf,,
wodurch er diesen so dunkeln Punct zu erhellen gesucht hat,
das gebührende Lob zu ertheilen. Die in der Amalthea fortge-
führten Bemerkungen erläutern diesen Gegenstand noch mehr,
insbesondere durch den beygefiigten Umrifs. Hiernach bestand
der Delphische Dreyfufs zuvörderst aus einem Kessel, in ein
Gestell rnit drey Füssen gehängt; drey Ringe oder Handhaben,
oberbalb der Füsse befestigt , trugen eine platte Erzscheibe,
worauf die Pythia sitzen konnte, den Kolmos ( oI/llog; daher
auch mensa Delphica)/; dazu kam ein Schellgefäfs (a$uv,
cortina) von diiimem Erzblech, das seiner haib eyförmigen Ge-
stalt zufolge umgestülpt und init der Wölbung nach unten in
deii phialenförmigen Kessel hineingesetzt worden zu seyn scheint,
nrn den aufsteigenden, indenKessel eindringenden Erdhauchauf.
zufassen und von ihm bewegt und erschüttert zu tönen. Doch
weil es bey aller Abbildung des Dreyfusses fast nie in seiner
rechten Lage erscheint, so wäre es schwer, hierüber zu einem
sichern Ergebnifs zu gelangen. So z. B. sehen wir es auf der
Apotheose des Homer in jener Form eines halbirten Eyes auf
dem Boden liegend. — Nach diesen Untersuchungen geht Hr
Müller die übrigen Dreyfüsse an andern Orten Griechenlands
durch, die Weihetripoden, die sich von Delphi aus nach allen
Richtungen verfolgen lassen, indem sie aus älterer Zeit wohl
ineist in bestimmtem Bezug an Orakel oder Apollodienst, spä-
ter allgemein an Weissagungen und dergl. erinnern (p. 124.)
Daher der Drreyfufs auf den alten Münzen von Groton, von
den Dorischen Städten in Sicilien und sonst; lauter Punkte,
die Hr. Müller nur bey seiner früheren Entwickelung von der
Heiligkeit des Dreyfusses und seiner ursprünglichen Beziehung
besser hätte würdigen sollern — Wenn nun in der Folge die
Tripoden bey Apollinischer Feyer sich verlieren, so erhielt
sich dagegen der Dreyfufs bedeutend länger als Preis Diony-
sischer Festchöre 127.). An diese Beyträge zu einer Ge-
schichte der Dreyfüsse, schliessen sich noch Bemerkungen über
den Dienst des Apollo Ismenius zu Theben, und iiber die
Dodonäischen Kessel und Dreyfüsse; $ie enthalten jedoch
ches, was leicht Einspruch veranlassen könnte, das wir jedoch
hier des Raumes v/egen übergehen müssen#
(Der Beschlufs fotgt*)
gehören denn solche Dreyfüfse ? Denn weder Apollinischem
noeh Dionysischein Gultus gehören sie doch offenbar zu.
Der andere Theil der Abhandlung stiöht die schwierige Auf-
gabe nach der ursprünglichen Gestalt des Dreyfusses zu lösen;
wobey wir nicht urrihin können, dem Sc.harfsinn des Hrn Verf,,
wodurch er diesen so dunkeln Punct zu erhellen gesucht hat,
das gebührende Lob zu ertheilen. Die in der Amalthea fortge-
führten Bemerkungen erläutern diesen Gegenstand noch mehr,
insbesondere durch den beygefiigten Umrifs. Hiernach bestand
der Delphische Dreyfufs zuvörderst aus einem Kessel, in ein
Gestell rnit drey Füssen gehängt; drey Ringe oder Handhaben,
oberbalb der Füsse befestigt , trugen eine platte Erzscheibe,
worauf die Pythia sitzen konnte, den Kolmos ( oI/llog; daher
auch mensa Delphica)/; dazu kam ein Schellgefäfs (a$uv,
cortina) von diiimem Erzblech, das seiner haib eyförmigen Ge-
stalt zufolge umgestülpt und init der Wölbung nach unten in
deii phialenförmigen Kessel hineingesetzt worden zu seyn scheint,
nrn den aufsteigenden, indenKessel eindringenden Erdhauchauf.
zufassen und von ihm bewegt und erschüttert zu tönen. Doch
weil es bey aller Abbildung des Dreyfusses fast nie in seiner
rechten Lage erscheint, so wäre es schwer, hierüber zu einem
sichern Ergebnifs zu gelangen. So z. B. sehen wir es auf der
Apotheose des Homer in jener Form eines halbirten Eyes auf
dem Boden liegend. — Nach diesen Untersuchungen geht Hr
Müller die übrigen Dreyfüsse an andern Orten Griechenlands
durch, die Weihetripoden, die sich von Delphi aus nach allen
Richtungen verfolgen lassen, indem sie aus älterer Zeit wohl
ineist in bestimmtem Bezug an Orakel oder Apollodienst, spä-
ter allgemein an Weissagungen und dergl. erinnern (p. 124.)
Daher der Drreyfufs auf den alten Münzen von Groton, von
den Dorischen Städten in Sicilien und sonst; lauter Punkte,
die Hr. Müller nur bey seiner früheren Entwickelung von der
Heiligkeit des Dreyfusses und seiner ursprünglichen Beziehung
besser hätte würdigen sollern — Wenn nun in der Folge die
Tripoden bey Apollinischer Feyer sich verlieren, so erhielt
sich dagegen der Dreyfufs bedeutend länger als Preis Diony-
sischer Festchöre 127.). An diese Beyträge zu einer Ge-
schichte der Dreyfüsse, schliessen sich noch Bemerkungen über
den Dienst des Apollo Ismenius zu Theben, und iiber die
Dodonäischen Kessel und Dreyfüsse; $ie enthalten jedoch
ches, was leicht Einspruch veranlassen könnte, das wir jedoch
hier des Raumes v/egen übergehen müssen#
(Der Beschlufs fotgt*)