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3aa Fiirst über Armen - Krankenpflege.

tivs wacht. Ain Schlusse dieses Abschnitts bemerkt der Verf,
wo er von der Zusendung armer Kranken in Krankenhäuser
spricht, dafs man besondere Krankenwagen für Ahsteckende Kran, j
ke* halten möchte, darnit nicht, wie derselbe sich ausdrückt,
in dem nämlichen Wagen, den etwa ein Pocken-, Scharlach-
oder Faulfieberkrankev so eben verlassen hat, bald ein Tauf*
kind, eine reizbare Dame u, s. w* aufgenommen werden könne*

Der zweyte Abschnitt macht auf die Gesichtspunkte auf-
merksam, nach welchen eine ökonoinische Pharrnacopoe ent-
worfen werden soli. Die besondere Aufgabe einer solchen ist,
unter den, den varschiadenen Heilzvvecken entsprechenden J
Mitteln solche auszuwählen, welche dem Vaterlande uud den
Krankenverpflegern den mögiichst mindesten Kostenaufvvand
verursachen; kein Mittel soii vorenthalten werden, das zum
Zweck nöthig ist; übrigens soil aaf wol lfeile und inländische
Mittel besonders geachtet werden. Die ökonomische Pharma»
copoe soll rnit der Landespharmacopoe irn Einkiange stehen,
sich der möglichsten Einfachheit befleis&igen; Bedmgungen,
deren Nutzen jedem einleuchten wird.

Der dritte Abschnitt enthält genanntes Regulativ fiir
die Armenärzte nnd Wundärzte in Betreff der Auswahl der
Arzneymittel und ihrer Anwendungsweise. Dieser AbschniU
Jnöchte für manchen alten Ärzt und vorzüglich junge Aerzte
von grossem Nutzen seyn, weiler zeigt, wie rnan wohlfeile Re- j
cepte schreiben, und doch damit cito^ tuto et jucunde heilen f
kann, was nicht blos bey armen, sondern auch hey Kranken, j ,
die ein mäfsiges Auskommen haben, zu statten komrnt, damit ,
man nicht, indem man diese heilt, sie in grosse Schuld n | .]
steckt, in Armuth stürzt. Das ganze Regulativ geht dahin, dafs
durch verstä'ndige Ersparung bey dem Einen, die vollständige'
re Hülfe bey den Andern erreichbar gemacht werde, ein .
Grundsatz, der bey der Armen-Krankenpflege nicht aus dem
Auge verloren werdön darf. :

Der vierte Abschnitt beantwortet endlich die Frage; vvie ]
können arme Kranke durch ihre Gemeinden auch der Wohl-
that der Brunnenkuren theilhaftig gemacht werden, und ent- | ,
hält viele gute und nüt2liche Bemerkungen, auch manche :
pia desidcria; es wird zu den kostspieligen Unterstützungeß
zu diesem Zweck sehr oft an Geld mangeln, und bey '^ m !

ler Vorsicht wird hier yiel Mifsbrauch gemacht werden. ^
viel znr Empfehlung gegenwärtiger Schrift für alle* die « lCh I
mit der öffentlichen Krankenpflege beschäftigen, bey welche? i

Sle eine vorzügliche Erwähnung verdient# •

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