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422 Schäffer über Theorie u. Praxis in der Heilkunst ^

Organes entweder erst spätei hinzu, oder sie ist von der Art,
dal's sie wohl den Gang des Fiebers selbst modificirt, aber
dcch nicht als die IJrsache desselben angesehen werden kann,
was namentlich oft bey dem Neryenfieber der Fall ist. Diese
Ausicht, wt|che Bec schon in seinem Handbuche der PalhoT
logie angehomnien hat, ist neuerdings auch besonders von
(Handb. d sr pract Krankheitsl. Fh. ä. Ablhl i. S« 523,
fg.) v. rtheidigt upd schön eBtwickelt vTorden, yon welchem l\ec.
nur in so fern abzuweichen sich genöjhigt sieht, ah er d$n zu
der kranken Gefäfrthätigkeit hinzutretenden Status neryosus nicht
blofs; fiir wahre Nervenschw äche, sondern oft mehr für unor-
dentUche. Beifzung (Ataxie) des Nervensysteme> halten kann.

Wcnn es ferner (S. 56) heifst, dafs werm die Entzündung
auf mindyr irritablen Systemen, z. B. dem Baiichfelle, dem
Darmcanale, detxi Tymph - und Drüsen Systeme etc. und mehr
auf den Schleimhäuien ah den irritablen Muskeihäuten, z. B.
der Gvdärme hafte, dann der Grad des Fiebers minder heftig,
dessen Form eigenthpmlich, verschieden sey, sich auf dein ab-
gelassenen Blute, gewöhnlich keinp Spepkr Entzündungshaut bik
de, *0 vyie dafs diese Fieberformen n,ur spar^amer oder keiner
Blutentzifhung bedürften und leicht auf das seiisible System
übersprängen, so ist dnbey zu bemerken, dafs , abgesehen da-
von, dafs aucb dem Darmcanaje ein hoher Grad von Irritabk
lität Zükommt, s»lbst in der durch eia bedeutendes Haargefäfs«
sy*tem (von dessen Affection entzündliche und fieberhafte
Krankheiten so sehr abhäneien) sich auszeichnendsn Schleimhaut
de» Darmcanales vvie im Bauchfelle oft so hefiige Entzündun-
gen vorkotnmen, dafs allerdings vviederhplte staxke Biutauslee-
rungen erfordert werden-

Wie die Abnormitäten der für das bildende Leben bestimm-
ten Organe auch von krankhaften Veränderungen der Sensibi-
iität wie der Irritabilität abliängen können, und hiernach sehr
verschiedene Mittel dabey dienlich seyn können, hat übrigens
der Verf selbst wobl eingesehen (vrgl. besonders S. 55 -^56.)

Bey der Betrachumg der Krankheitsursachejy wird, (S p6)
die bekannte Emtheilung der Gelege:pheitBur«achen in mecha-
nische, chemische und dynamischt angeführt tind dabey
die B^mevkung beygefügt: »Jn so ferne hat auch, nach
»JValther> die Krankheit des Menschen pine dreyfache Wur-
»zel, in der Speise nämlich, in der Luft und in dem Gemü-
»the, tmd dadurch ist d.er dreyfache Charakter der Krankheit
»selbst bestimmt.» Allein diese Vergleichung möchte weder
überhaupt passend seyn, noch den Charakter der Krankheit
bestirnmen können. Wirken nicht die verschiedenen Speisen,
Luftarten, Leidenschaften etc, auf venchiedene Art, Welche

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