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N °. 15. HEIDELB. JA URB. n. LITERATUR. 1833.

CR. Dr. ^ Mia7272, M&er JJe der 5 BMc7ter
Mose's.
(Fos'i^etsMHg.J
Haben nach allem diesem die Sammler zu Josaphats
Zeit wahrscheinlich zwei schon vorhandene grössere Auf-
sätze, die sich eben so sehr durch die zweierlei Benen-
nungen: „Eiohim und Jehovah," als durch den Ton
der Einfachheit und der redseligeren Wunderbarlichkeit
unterscheiden, für die Genesis und den Anfang des Exo-
dus zum Grunde gelegt, so wird dadurch doch nicht
ausgeschlossen, dals jene Sammler der ersten 4 Bücher
auch noch manche andere Ueberreste des Alterthums ein-
fügen konnten, wie sich sogleich Gen. 2, 4 — 24. nicht
allein durch die Benennung „Jehovah Eiohim," sondern
überhaupt durch jene ganz sonderbaren Erzählungen über
die (an Prometheus erinnernde) Bildung des Mannes als
organisch künstlichen Leib, welchem erst ein Geistes-
hauch inspirirt worden sey, über das semitische Para-
dies und über die Bildung der Frau aus dem Leib des
Mannes unterscheidet, w o die parallele Frage: woher
die aus der Herzgegend des Mannes gebildete Frau den
Lebensgeist erhalten habe? unbeantwortet bleibt.
Daher hat Hr. Dr. H. unstreitig die bessere Untersu-
chungsmethode gewählt, das Ueberlieferte nicht so-
gleich, wie ein Ganzes zu betrachten, vielmehr die eigen-
tümliche Beschaffenheit jedes eigentümlichen Bestand-
teils nach dem besondern Inhalte desselben zu erwägen
und dadurch auf dessen eigentliche Entstehungsart, so
weit Vermutungen reichen können, zurückxugehen.
Denn in jedem Falle ist ja wohl vorauszusetzen , däss
auch der Elohiste und Jehoviste schon aus überlieferten
Resten des Altertums manches ihren Zwecken gemässe
geschöpft haben.
XXVI. Jahrg. 8. Hest.

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