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N°. 29. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1833

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Epiphanius, durch seineu Aufsatz wider die Aloger,
führt uns auf die einzige — historisch bedeutend scheinende
Einwendung, weiche von jenen Nachbarn der apoka-
lyptischen Gemeinden wegen Thyatira gemacht
wurde. Auch 8. 394. bei Br. Lücke bleibt der Zusam-
menhang zwischen der Widerlegung des Epiphanius und
jener Einwendung, wie bei allen Auslegern, die ich
kenne, in einer Dunkelheit, für welche ich eine andere
Aufhellung anzugeben habe. Die Aloger sagten, in der
Apokalypse heisse es (2, 18.): „Er sprach wieder:
Schreibe dem Engel der Gemeinde, dem zu Thyateira,
und es ist doch dort keine Gemeinde von
Christen zu Thyateira jrctAty' ypot^/oy T<p
'Ayye^G) 'ExxX^crtotg TM ey Ouct-ret^otg* xcct oux
^yt exgZ 'ExxA,7?crKx XpMTTrKxycjy ey Ouo-Tstpp. Völlig
alogisch müssten diese Antimontanisten gewesen seyn,
wenn, wie man meist annimmt, der Sinn ihrer Einwen-
dung darauf beruht hätte, dass zu ihrer Zeit keine
wahrhaft christliche, sondern eine montanistische Ge-
meinde zu Thyatira war. Denn wie hätte dies ihnen ein
Mittel scheinen können, um in Andern einen Zweifel
gegen die weit frühere Existenz einer rechtgläubigen
Gemeinde zu Thyateira und gegen die Beziehung der Apo-
kalypse auf dieselbe zu erwecken und zu begründen? Mir
scheint der Sinn dieser zu seyn: Die Aloger sahen aus dem
apokalyptischen Briefe an den Thyatirenischen Vorsteher
selbst, dass damals eigentlich keine Christengemeinde
daselbst war, weil er die Verehrer des Messias durch
die angedeutete falsche Prophetin zu heidnischen Sitten
(wahrscheinlich durch die Vorstellung, dass ein Gno-
stiker oderTiefkenner der christlichen Freiheit sich über
XXVi. Jahrg. 5. Heft. 29
 
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