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N°. 22. HEIDELB. JAHRB. n. LITERATUR. 1833.

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Durch das Wegnehmen der Einwickelungen, müssen
wir uns denken, war jetzt die darin bewahrte Schicksals-
rolle entblösst und gleichsam zugängiich. Nun erweitert
sich dem Seher der Kreis seiner Vorstellungen so, daß
außer ihm im Himmel selbst, durch allerlei Per-
sonen und also eigentlich symbolisch-dramatisch
das dargestellt wird, was ersieh weiter zu deuten haben
sollte. Die Streitfrage: Ob die Apokalypse ein
Drama sey (berührt bei Lücke § 21. S. 160 —169.)
löst sich. Mit Recht bemerkte Eichhorns — allzu
undankbar und pedantisch von Manchen, die ohne Ihn
wohl im Dunkel der Paläodoxie geblieben wären, ver-
kannte— Genialität das Dramatische, oder: dasDar-
stellen durch handelnde Stellvertreter. Nur, daß Er
das Ganze (wo doch gewiß das Briefdictiren 2, 1.
bis 3, 21. nichts dramatisches hat) in die Kunstform
von Acten zu bringen versuchte, war ein allzu weites Aus-
dehnen einer vorgefaßten Hauptidee. Jetzt aber von
7, 2. an wird agirt, und zwar symbolisch. Personen
vergegenwärtigen handelnd, was geschehen soll. Aber
sie thun das geschichtlich reelle selbst nicht. Handelnd
stellen sie nur Sinnbilder vor von dem, was generisch
pder specieller Factum werden solle. Daher wird das
folgende ein Drama „symbolischer" Handlun-
gen, doch ohne eine kunstmässige Anordnung
von scenischen Acten.
Die vorher an Gemälde gebundene Siebenzahl geht
jetzt über in ein äufserliches Hervortreten von 7 Engeln
mit Posaunen, die also als Ankündiger bezeichnet sind.
Der Himmel selbst, wohin der Anschauer seit 4, 2. ent-
XXVI. Jahrg. 4. Hest. 22
 
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