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N°. 26. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1833.

Jaco5. CAara^crM^ LMcäm's.
- sBescA%M/s.J
Der Verf. stelit zuerst die wesentlichen Punkte dieser
Vorwürfe zusammen und durchgeht dann die einzeinen
Schritten Lucian s, weiche zu diesen Vorwürfen Veran-
lassung oder Beiege gegeben haben, wobei er uns nicht
verhehlt, dass auch für ihn die Stücke Lucian's, in wei-
chen er die Mythoiogie verspottet, im AUgemeinen zu
den unerquicklichsten gehören, weiche dieser Schrift-
steiier hinteriassen. Man sindet in diesen Stücken ins-
besondre Verspottung der gangbaren Vorsteiiungen von
den Göttern, von Orakein und Opfern, kurzweiiige Be-
trachtungen über manche Vorsteiiungen von Gott und
göttiichen Dingen; um aber dies richtig zu beurtheiien,
sucht der Verf. erst den richtigen Gesichtspunkt zu be-
stimmen , aus weichem das Ganze zu betrachten ist.
(Vergi. S. 144 ff.) Er weist uns zuerst auf das entartete
Zeitalter hin, auf die Art und Weise, wie Lucian auf-
trat, und wie er auch hier in seiner Verspottung der heiie-
nischen Götterweit nichts vorbringe, wofür sich ihm
nicht irgend ein Beieg in den Schriften Homer s u. A.
dargeboten, dass demnach Lucian keineswegs ais ein
Mann zu betrachten sey, der Aiies verspotte, der aiies
Hohe und Edie in den Kreis seiner Satire herabziehe
und Tugend wie Laster verhöhne, den daher auch nicht
der Vorwurf treffen könne, ais habe er dem Giaubenund
der Religiosität geschadet; ja der Verf. wirft sogar S. 149.
die Hage auf, ob es nicht vielmehr Pfiicht eines Lucian
gewesen, Götter und Götterscenen der aiten Weit einer
satirischen Betrachtung zu unterwerfen, da ein grosser
Theii der Zeitgenossen in unmänniichem Wesen, in iä-
cheriichem Abergiauben befangen , sich in Träume-
reien, Wundererscheinungen und ähniichen Dingen gehe!.
XXV! Jahrg. 4. Hest. 2h
 
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