Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
106 Portlock: Geology of Londonderry.
liefe man sie noch zu dem alten rothen Sandstein, aber einig©. Petrefac-
3en, die man nach und nach in ihnen fand, gaben Veranlassung, diesen
Gebilden eine andere Stelle im Sibirischen Systeme zu geben, und ob-
schon noch andere identische Ablagerungen nachgewiesen wurden, neh-
men jene von Ponieroy und Desertcreat dennoch den ersten Rang
ein. Diese Schiefer liegen tlicils auf granitischen, theils auf Hornblende-
Gesteinen, und der ganze Raum, welchen sie bedecken, dürfte sich kaum
auf eine deutsche Meile belaufen. Das isolirte, abgeschlossene Auftreten
der sibirischen Schiefer, der hohe Winkel, unter welchem die Schichten
derselben einfallen, machen es mehr als wahrscheinlich, dass die Lage,
welche sie behaupten, nicht ihre ursprüngliche ist, sondern dass sie hef-
tigen Hebungen und Störungen unterworfen waren. Einige Kalk-Schich-
ten von geringer, nur vier bis fünf Zoll, Mächtigkeit ausgenommen, die
mit Quarz-Bändern wechseln und keine Versteinerungen enthalten, wohl
aber Eisenkies in Menge, kommen nie Kalk-Lagen in der sibirischen For-
mation vor. (Bekanntlich findet bei den Sibirischen Gebilden Englands
das Gegentheil statt}. Ein Versuch,.Unter-Abtheilungen aufzustellen, wird
daher sehr erschwert.
Fast den grössten Raum des ganzen Buches nimmt, die nun fol-
gende Aufzählung der organischen Reste der Silur-Formation ein, durch
zahlreiche, treffliche Abbildungen erläutert. Nicht weniger als hundert
acht und achtzig Sibirische Species sind genannt, von welchen hun-
dert und fünf ein Allein - Eigenthum Irlands sind. Unter diesen ver-
dienen die Trilobiten besondere Aufmerksamkeit, da sie in grosser Zahl
— zwei und fünfzig Species — erscheinen. An die Uebersicht der
Sibirischen Petrefacten reiht sich gleich eine der dem Kohlen- und Kreide-
Gebirge angehörigen Versteinerungen.
Als Hauptfolgerung hinsichtlich der Sibirischen Gebilde geht unge-
fähr hervor: 1} eine grosse zoologische Abmarkungs-Linie zwischen den-
selben und den sie bedeckenden Gesteinen; 2} die grössere Anzahl von
Petrefacten, die Irland und fremdländischen Gegenden gemein sind, im
Gegensatz zu irländischen und englischen; 3} das Vorherrschen von bis
jetzt nur in Irland bekannten Species.
Chap. X. „Old red sands tone and new red sandstone.“
— Es ist immer misslich, bemerkt Portlock, eine Abmarkungs - Linie
zwischen successiven neptunischen Formationen zu ziehen, wenn auch
 
Annotationen