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Hartmann: Arrians Anahasi«. — Vitruvius. rec. Lorentzen.

Arrians Anabasis. Für Schüler zum öffentlichen und Privatgebrauch herausge-
geben von Dr. H. Hartmann, Oberlehrer am Fürstlichen Gymnasium zu
Sondershausen. 1. Bändchen: I—I1I. Buch, II. Bd. IV—VI. Buch. Jena.
Fr. Mauke. 8. brock. Preis ä 12 Sgr.
Wir haben in diesen Blättern seiner Zeit Herrn Hartmann’s als Programm
erschienene Probe eines Commentars zu Arrians Anabasis angezeigt und glau-
ben nun, nachdem das Werk vollendet vor uns liegt, um so mehr auf die
Ausführung aufmerksam machen zu müssen, als dieselbe die durch jene Probe
erregten Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern theils durch die Berücksich-
tigung der von mehreren Seiten ausgesprochenen Wünsche, theils durch des
Hrn. Verfs. eigene Bemühung übertroffen hat. Die von uns damals hervor-
gehobenen und, wie wir sehen, durch andere Beurtheilungen bestätigten Vor-
züge, nämlich das richtige Maass in grammatischen, sprachlichen und sach-
lichen Erklärungen, die zweckmässige Vergleichung des griechischen Aus-
drucks mit dem entsprechenden Lateinischen •— wovon im zweiten Bändchen
noch reichlichere Beispiele als im ersten vorkommen — die geschickte Art,
des Schülers Nachdenken anzuregen und in Anspruch zu nehmen, werden viel
dazu beitragen, dass Arrians Anabasis als willkommene Abwechslung mit der
Xenophontischen mehr und mehr in Schulen Eingang findet und besonders,
wie es auch der Titel ausspricht, von reiferen Schülern cursorisch gelesen
wird. Diese Berücksichtigung verdient Arrians Schrift auch in der That durch
ihren anziehenden Inhalt und durch die richtige Auffassung ihres Helden, wo-
von sich Jeder überzeugt, der die Geschichte des grossen Königs aus den
Quellen studirt. Herr Hartmann selbst hat diese Seite des Schriftstellers in
der Einleitung richtig gewürdigt; indess wünschten wir, dass er bei einer
neuen Auflage manche individuelle Züge Alexanders, die Arrian als nüchter-
ner Geschichtschreiber einfach anführt oder nur andeutet, in den Anmerkungen
hervorheben und dem jugendlichen Leser nahe legen möge. Durch diese Be-
lebung der oft trockenen oder gar zu ruhigen Erzählung wird er des Schü-
lers Theilnahme fesseln und erhöhen. Ausserdem erlauben wir uns noch den
weiteren Wunsch, dass, wofern das Buch nicht dadurch vertheuert werden
sollte, eine Karte über Alexanders Feldzüge beigegeben werden möge, wie
sie sich bei der Schulausgabe des Curtius von Zumpt findet.
K. Fr. Siipfle.

Marei Vitruvii Pollionis de architectura libri decem. Ex fide librorum
scriptorum recensuit atque emendavit et in Germdnicum sermonem vertil
Dr. C arolus Lorentzen. Voluminis I. Pars prior. Gothae. Sumtibus
Hugonis Scheube. MDCCCLV1I. 247 S. in gr. 8.
Es kann nicht in Abrede gestellt werden, dass eine neue Ausgabe des
Vitruvius als ein wahres Bedürfniss erscheint, und zwar eine solche, die vor
Allem den Text kritisch feststellt und damit zugleich eine sichere Unterlage
zu allen den Untersuchungen bildet, zu welchen der Inhalt des Werkes so
vielfach Veranlassung gibt, ja zu welchen er unwillkürlich auffordert, Und
 
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