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Bibliotheca orienlalis Sprengeriaua.

dustanisclien Literatur sich so vereinigt findet, wie hier. Jeder
Zweig der mohammedanischen Wissenschaft ist in dieser Sammlung
durch die hervorragendsten Werke vertreten, in einzelnen Fächern
aber ist sie reicher und vollständiger als irgend eine andere in
Europa. Der Catalog besteht aus 1972 Nummern und zerfällt in
folgende Abtheilungen: 1) Geographie und Geschichte. 2) Genea-
logie und Biographien. 3) Commentare zum Coran. 4) Traditions-
kunde und Traditionssammlungen. 5) Theologie und Jurisprudenz.
6) Sufismus und Ethik. 7 und 8) Arabische Philologie und Poesie.
9 und 10) Persische Poesie und Philologie. 11) Werke in Djig-
hatai-Sprache. 12) Persische Werke aus dem Sanskrit oder Hin-
dustani übersetzt. 13) Hindustani-Literatur. 14) Theoretische Phi-
losophie. 15) Mathematik und Astronomie. 16) Medicin, Chemie etc.
17) Encyklopädien und Collectaneen.
Wir müssten nahezu die Hälfte des Catalogs hier abschreiben,
wollten wir auf alles Werthvolle und Seltene aufmerksam machen,
das darin enthalten ist, doch können wir nicht umhin die kostbar-
sten Handschriften besonders hervorzuheben. Unter denen der ersten
Abtheilung, welche 245 Nummern zählt, nennen wir: (Nr. 5.) die
Geographie von Mohammed Ibn Ahmed Mukaddesi, welche den
Titel Ahsan Attakasim führt. (Nr. 7.) Das grosse geogr. Wörter-
buch von Jakut. (Nr. 30.) Das älteste arabische Geschichtswerk
von Jalija Ibn Mohammed Munaddjim, aus der ersten Hälfte de3
zweiten Jahrhunderts der Hidjrah. (Nr. 31.) Die Eroberung Syriens
von Abu Ismail, einem Autor aus dem dritten Jahrhundert d. H.
(Nr. 40—42.) Drei Bände der Chronik des Tabari, im Urtexte, von
denen der eine das Leben Mohammeds und die beiden andern die
Geschichte der Jahre 32 — 60 enthalten. (Nr. 51.) Ibn Djauzi’s
Universalgeschichte, welche bis zum Jahre 597 d. H. reicht. Ferner
(Nr. 57—61.) zwei vollständige Exemplare der Geschichte des Islams
von Jafii, bis zum Jahr 750 und ein Exemplar des grossem Werkes von
Ibn Kethir, das die Jahre 42—731 umfasst. Von dem Sirat Ibn
Hischam, der besten Quelle fiir die Biographie Mohammeds, be-
sitzt Herr Sprenger (Nr. 93—102) zwei Abschriften von der ersten
Hälfte, mit Anmerkungen des Ibn Hischam selbst. Eine derselben
ist die schönste und correkteste Handschrift die er je gesehen. Auch
Ref., dem er sie gezeigt, erinnert sich nicht eine zierlichere arabi-
sche Handschrift vor Augen gehabt zu haben. Auch von der zwei-
ten Hälfte besitzt er zwei Abschriften und mehrere Fragmente ein-
zelner Theile; ferner die zweite Hälfte mit dem aus Soheili ausge-
zogenen Commentare des Ibn Hoddja, zwei Abschriften eines ab-
gekürzten Ibn Hischam, einen Theil von Soheili’s Commentar zu
Ibn Hischam und endlich Dsahabi’s Auszug aus Soheili’s Commentar»

(Schluss folgt.)
 
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