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Nr. 15. HEIDELBERGER 1857.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Geschichte der Grossherzoglich Badischen Amtsstadl Sinsheim von Joh. David
Karl Willi elmi, Riller des Ordens v. Zähring. Löwen, ev. protest. Dekan
und Stadlpfarrer zu Sinsheim u. s. w. Sinsheim. Gedruckt bei Georg Mohr
in Heidelberg 1856. (Vierzehnter Jahresbericht an die Mitglieder der Sins-
heimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vor-
zeit von Karl Wi Ihelmi, u. s. wf) VI und 215 S. in gr. 8.
Nachdem der Verfasser früher schon eine Geschichte der Sinsheim nahe
gelegenen und in früheren Zeiten mit Sinsheim in vielen Beziehungen stehenden
Burg Steinsberg, und ebenso eine Geschichte der vor der Stadt Sinsheim ge-
legenen alten Benedictiner Abtei gegeben, bietet er uns in vorliegender Schrift
eine Geschichte der Stadt selbst, wodurch diese früheren Forschungen ihren
Abschluss und ihre Vollendung gewissermassen erhalten haben. Und dass zu
einer solchen geschichtlichen Darstellung Niemand mehr berufen war, wie der
Verfasser, der an seinem ein und siebenzigsten Geburtstage die Ergebnisse
vieljähriger und unermüdlicher Forschungen dem Publikum vorlegt, bedarf
wohl kaum für die, welche seinen gründlichen und gediegenen Forschungen
auf dem Gebiete unserer vaterländischen Geschichte gefolgt sind, einer beson-
dern Erwähnung; dass es sich aber bei der vorliegenden Darstellung nicht
bloss um die Geschichte eines kleinen Landstädtchens von nicht ganz dreitau-
send Einwohnern (so viele zählt das jetzige Sinsheim) handelt, und um Be-
gebnisse, welche höchstens für die Bewohner des Ortes selbst oder die näch-
sten Umgebungen ein Interesse ansprechen können, das kann der ganze Inhalt
dieser geschichtlichen Monographie am besten selbst zeigen. Und darum glau-
ben wir auch ein grösseres Publikum auf diese mit der ganzen Geschichte
der Pfalz und damit hinwiederum des deutschen Reichs in den innigsten
und vielfachsten Berührungen stehende Geschichte Sinsheims insbesondere auf-
merksam machen zu müssen. Abgesehen von den Spuren heidnischer Nieder-
lassungen in uralten Grabes- und Todtenhügeln, die in die vorchristliche Zeit
hinaufreichen, lässt sich die erste Anlage des Orts bis in die ersten Zeiten
der Karolinger verfolgen; schon im Jahre 770 kommt vor das Heim oder der
Weiler des Suno, denn das ist das auf so vielfach verschiedene Weise,
wie die Zusammenstellung S. 13 der Schreibart vom Jahre 770 bis 1645 zeigt,
in alten Urkunden u. dgl. geschriebene Sunnisheim oder Sonnesheim;
schon unter Karl dem Grossen wie unter seinem Sohne Ludwig dem From-
men, war es kein unbedeutender Ort, sondern vielmehr der Mittelpunkt und
Hauptort eines ganzen Gaues, der nach dem vorbeifliessenden Bache den
Namen des Elsenzgaues führt und, wie das S. 7 mitgetheilte Verzeichniss dar-
thut, eine ganze Reihe von Ortschaften in jener frühem Periode nachweist.
Von dieser frühen Zeit an hat der Verfasser nun die Geschichte des Orte«
aufgenommen und bis auf die neueste Zeit herabgeführt: er zeigt uns Sins-
heim unter den Grafen des Elsenzgaues und dem Bischöfe von Speier, dann
als eine kaiserliche Reichsstadt (von 1108—1362), darauf unter den Churfür-
L, Jahrg. 3. Heft. X5
 
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