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Macintosh: Militärische Reise durch die Europ. Türkei etc.

im Hinblick auf eben diese Vergangenheit, wie auf die nächste Zu-
kunft. Dieses Interesse kann und wird am besten durch die ge-
nauesten Schilderungen dieser Gegenden, in denen noch grosse Er-
eignisse für die Zukunft sich vorbereiten, befriedigt werden, wenn
anders diese Schilderungen von Männern ausgehen, welche Alles an
Ort und Stelle selbst erforscht und untersucht haben, und dazu eben
so sehr die nöthigen Kenntnisse und die nöthige wissenschaftliche
Bildung, wie den gesunden, richtigen Blick mit bringen, der sich
in keiner Weise beirren lässt. Der Verfasser der vorliegenden „mi-
litärischen Reise“ gehört jedenfals unter diese Classe, und dieser
Umstand gibt seinem Werke einen besondern Werth, selbst zur
richtigen Würdigung der ganzen, nun beendigten Kriegsführung.
Es ist dasselbe durchaus nicht auf blosse Unterhaltung berechnet,
wie wohl sich Alles gut liest und in einer Weise dargestellt ist, der
auch der Laie zu folgen vermag; es ist vielmehr auf eine getreue
Darstellung der einzelnen, wichtigen Lokalitäten und Gegenden,
insbesondere von dem militärischen Standpunkt aus, abgesehen, und
daran knüpfen sich Bemerkungen, welche über die Art und Weise
sich verbreiten, in welcher diese Gegenden für militärische Opera-
tionen überhaupt benutzt werden können. In dieser Beziehung wen-
det sich das Werk an die Zukunft, während es auch der nächsten
Vergangenheit in so weit angehört, als es von denjenigen Gegenden,
welche den Kriegsschauplatz zum Theil bildeten, ein klares und ge-
treues Bild gibt, wie es eben nötliig ist, um die daselbst vorgefal-
lenen Ereignisse richtig zu erfassen und zu beurtheilen. Die Dar-
danellen und Constantinopel mit den Umgebungen, die ganze
Route von hier aus nordwärts zum Balkan und über denselben bis
zur Donau, so wie der untere Lauf dieses Flusses selbst mit den
daselbst gelegenen Städten und Festungen, wird in sieben Abschnitten
von dem bemerkten, militärischen Standpunkt aus dargestellt, in den
übrigen fünfzehn folgen Sinope, Trapezunt und die landeinwärts ge-
legenen Strecken Armeniens bis zu den Persern hin, mit besonderer
Berücksichtigung der Kurden, darauf die kaukasischen Länder, die
Krim und Sebastopöl. Eine grosse aber nicht ganz deutliche Karte
des an dem schwarzen Meere sich hinziehenden Theils der europäi-
schen Türkei mit Einschluss der Donauländer, eine gleiche Karte
der kaukasischen Länder und eine dritte der Halbinsel Krim, dann
eine Skizze der Dardanellen und eine andere über die zum Schutze
Constantinopels auf der europäischen Seite anzulegenden Vertheidi-
gungslinien bilden brauchbare Zugaben.
 
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