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Badische Programme des Jahres 1861.

Periode bewegt sich die Darstellung, welche, rein aus officiellen Akten ge-
schöpft, nicht Weniges bringt, was zur näheren Kenntniss der Culturverhält-
nisse jener Zeiten und selbst des Universitätswesens dienen kann.
In Freiburg erschien als Beigabe zu dem Programm:
Zur Methodik des Geschichtsunterrichtes auf Gelehrtenschulen. Von K. Kappes.
54 S. in gr. 8. Schnellpressendruck von Fr. Xaver IVangler.
Der Verf. legt hier die in einem der wichtigsten Zweige des Unterrichts
von ihm gemachten Beobachtungen und Erfahrungen vor, indem er sich zu-
nächst über zwei den Geschichtsunterricht auf Gelehrtenschulen betreffende
Fragen verbreitet, die er in folgender Weise formulirt hat: 1) was soll ge-
lehrt werden? 2) wie soll der Unterrichtsstoff gelehrt werden? Wenn es bei
Beantwortung der ersten Frage zunächst darauf ankommt, oh bei dem Un-
terricht die Darstellung der äusseren Geschichte vorwiegend sein soll, oder
dieser das culturhistorische Element voranzustellen ist, so wird das Richtige
in einer Vermittelung beider Arten des Unterrichts gefunden, und hiernach
weiter verlangt (S. 19), dass in einem ersten Cursus der Schüler in das Lernen
der Geschichte einzuführen, sodann auf der zweiten Stufe die Geschichte der
Griechen, Römer, Deutschen, Franzosen und Engländer zu lehren sei, mit Vor-
anstellung der äussern Geschichte und Einreihung der wesentlichsten cultur-
historischen Momente; auf der dritten und letzten Stufe soll das bisher Er-
lernte recapitulirt, das Ganze in seinem innern Zusammenhang überschaut, und
dabei auch das culturhistorische Moment mehr in den Vordergrund gestellt werden.
Was die Lösung der zweiten Frage betrifft, so soll bei derselben eben so
wohl diese dreifache Stufe, als der Umfang des jeder derselben zugetheilten Un-
terrichtsstoffes in Betracht gezogen werden und hat diess den Verfasser ver-
anlasst, näher auf den Lehrstoff selbst einzugehen, namentlich bei der ersten
Stufe des Unterrichts: im Ganzen entscheidet er sich für die biographische
Behandlung (S. 38), und glaubt diese im AVesentlichen auch für die zweite
Stufe beibehalten zu können, natürlich mit den für das voranschreitende Alter
und Wissen nothwendigen Modificationen (S. 48). Für die dritte Stufe, wo
es nicht sowohl um materielle Erweiterung des Stoffs, als um intensive Ver-
tiefung in den bereits erlernten StofT sich handelt, hält der Verfasser den
freien, lebendigen und zusammenhängenden Vortrag des Lehrers für das
beste Mittel, bei dem Schüler befriedigende Resultate des Unterrichts zu er-
zielen.
In Heidelberg erschien:
Die Idyllendichtung der Deutschen im goldenen 7.eitalter der deutschen Literatur.
Verfasst von C. v. Langsdorff, Lyceallehrer in Heidelberg. Gedruckt
bei Georg Reichard. 1861. 50 S. in gr. 8.
In Mannheim:
Elemente der astronomischen Positionsbestimmung mit dem Kreismicromeier Von
C. Rapp. Mannheim. Buchdruckerei von J. Schneider. 1861. 67 S.
in gr. 8.
 
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