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Baruffi: il Generale Crotti.

derung sich dann zu erfreuen hat, und mit doppeltem Danke
gegen den Mann erfüllt sein, der keine Mühe und Anstrengung ge-
scheut hat, ihnen durch eine solche gediegene und zweckmässige
Führung sich nützlich zu machen.
Die äussere Ausstattung ist hinter diesen anerkennenswerthen
Eigenschaften des Inhalts nicht zurückgeblieben. Ungeachtet hier so
Vieles zusammenzudrängen war, und daher kleinere Lettern mit
doppelten Colummen auf jeder Seite zu wählen waren, so ist der
Druck doch so deutlich, und Einzelnes in dem Drucke wieder so
hervorgehoben, dass das Ganze ein sehr befriedigendes und nettes
Ansehen gewinnt, am wenigsten aber irgendwie das Auge verletzen
kann. Sehr erwünschte Zugaben bilden die beigegebenen Kar-
ten, Pläne, Panoramen und Illustrationen; neben einer grösseren
Routenkarte, welche die ganze Schweiz enthält, und alle die ein-
zelnen Hauptrouten durch rothe Färbung hervortreten lässt, ist noch
eine kleinere Uebersichtskarte beigegeben, ferner zwölf kleinere
Kärtchen zu einzelnen besonders besuchten Parthien der Schweiz
(Splügen mit dem grösseren Thcil von Graubündten, das obere
Engadin, das vordere Rheinthal, Wallensee, Appenzell, Vierwaldstät-
ter See, St. Gotthard’sstrasse, Berner Oberland, Ober-Wallis, Monte
Rosa, Mont Blanc, Italienische Seen} an den betreffenden Orten ein-
geschaltet, eben so wie die sieben Panoramen (von Rigi, Pilatus
und Faulborn, Torrenthorn, Aeggischhorn, Gorner Grat, Bella Tola)
und sechzehn kleine Bilder aus der Seen, Berge- und Gletscher-
welt, wie z. B. die Taminaschlucht, der Züricher See, Griitli, der
Pilatus, Rosenlavi-Gletscher, Eiger, Mont Blanc, Eismeer u. dgl.
Von den Städten Zürich, Basel, Bern, Genf und Mailand sind ge-
naue Pläne gleichfalls beigegeben.
8. E. il Tenente Generäle. Cavaliere Crotti de Castigliole per H. F.
Baruffi. Torino 1862. Tip. Reale.
Der fleissige Professor, Ritter Baruffi in Turin, dem wir sehr
tüchtige Reiseberichte über beinahe alle Länder Europa’s bis nach
Egypten verdanken, giebt hier die Lebensgeschichte des General Crotti,
welcher, nachdem er Doctor der Rechte auf der Universität zu Turin
geworden war, im Jahr 1792 in das Sardinische Herr als Lieutenant
trat, und bis 1796 gegen die Franzosen, dann mit denselben gegen
die Oesterreicher focht, bei Wagram und in Spanien gegen die Eng-
länder. Von dort zog er nach Russland, focht bei Smolensk und an
der Mosqua, machte den Rückzug mit und trat wieder bei Lützen
und Bautzen gegen die Preussen auf, worauf er unter dem Vice-
Könige von Italien zuletzt am Mincio als Ordonanz-Officier und Major
verwendet wurde. Hierauf diente er wieder seinem ursprünglichen
Landesherrn und starb als General-Lieutenant im Alter von 87 Jahren,
beschäftigt mit Wissenschaft, Dichtkunst und Musik, denn in dem
Piemontesischen Heere zeichneten sich stets die Officiere, selbst die
jüngeren durch Bildung aus, und suchten den Umgang mit Gelehrten.
.Veigeljam·.
 
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