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Cicero’s Tusculanen von Heine,

bieten und hat sich auch, was die Worterklärung betrifft, in engeren
Grenzen gehalten, manchmal sind auch einzelne Ausdrücke durch
die entsprechenden lateinischen erklärt, wie z. B. I, 22: ratio -
ractiocinatio. I, 32: volt d. i. contendit, oder I, 38: faciunt d. i.
fingunt, esse volunt oder 111, 18: florida et varia d. i. varios flores,
III, 17 vehementer = valde, oder IV, 4: concluditur, continetur
oder V, 38 „tractemus d. i. tangamus“ und wird man diess eher
annehmen, als manche kurze deutsche Erklärungen, wie sie an einigen,
indess nicht zahlreichen Stellen uns aufgestossen sind, wie z. B. I, 2
„lautius glänzender“ oder I, 33 „de mente dici beziehe sich auf den
Geist“; oder I, 34 u. V, 9 „scholis Vorträgen“ (das schon zu I, 4
erklärt war) I, 45 „hic locus, dieser Punkt“ u, s. w. Durch ein Ver-
sehen heisst es wohl zu II, 10 in der Note zu den aus Aeschylus über-
setzten Versen, der Π^ομη&ευς λυόμενος habe das 2 Stück der Tri-
logie gebildet, deren erstes im TIq> όεβμάτης erhalten sei, da diess
vielmehr das zweite, und der Πρ. λυόμενος daa dritte Siück
der Trilogie bildete, I, 44 steht im Texte Accius und III, 26
Accianus; in den Anmerkungen, in welchen dieser Dichter erwähnt
wird, schreibt der Verfasser Attius (z. B. S. 42. 84. 142), welche
Schreibung man für richtiger halten und desshalb auch lieber im
Texte selbst erblicken wird. Die zahlreich in den Tusculanen vor-
kommenden Dichterstellen sind bei der Erklärung mit besonderer
Rücksicht behandelt, und lassen in dieser Hinsicht nicht leicht
Etwas vermissen. Wenn in der Stelle I, 16 fin. „(Pythagoras) tenuit
magnam illam Graeciam cum [hoiiore] disciplina, tum etiam auto-
ritate“ das Wort honore als Glossern betrachtet ist, so erscheint
diess wohl als die einfachste Lösung der schwierigen Lesart, der
durch andere Veränderungen, wie sie vorgeschlagen wurden, schwer-
lich zu helfen ist. Auch I, 42 werden die auf das Epigramm des
Simonides auf die bei den Thermopylen Gefallenen folgenden Worte:
„Quid ille dux Leonidas dicit? Pergite animo forti, Lacedaemonii,
liodie apud inferos cenabimus. Fuit haec gens fortis, dum Lycurgi
leges vigebant“ als Glossern bezeichnet und die Verbesserung pran-
dete für pergite abgewiesen. In der Stelle I, 45 sind die Worte:
„ita tarnen, ut mortuorum corpora nihil sentire vivi sentiamus“
ebenfalls in eckige Klammern als Glossern eingeschlossen, aber in
der Note der Note richtig, wie wir glauben, erklärt, da zu einer
Annahme eines Glossems kein rechter Grund vorliegt. Ein längeres
Glossern wird III, 4 angenommen, wo nicht blos die Worte:
„id est insanitatem et aegrotum animum, quam appellant iiisaniam“
ein Glossern sein sollen (wie auch Andere angenommen;, sondern
auch (was wir wohl bezweifeln) die folgenden Worte: Omnes autem
perturbationes animi morbos philosophi appellant negantque stultum
quem uam his morbis vacare. Qui autem in morbo sunt, sani non
sunt, et omnium insipientium animi in morbo sunt: omnes insi-
pientes igitur insaniunt.“ Der Druck des Ganzen ist correct, die
äussere Einrichtung durchaus gleich den oben genannten ähnlichen
Bearbeitungen, welche in derselben Officin erschienen sind.
 
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