Rose: Beschreibung der Meteoriten.
935
Auf diese Eintheilung gestützt, werden nun die zahlreichen
(107) Meteoriten der königlichen Sammlung ausführlich beschrieben
und theilweise durch Abbildungen noch näher erläutert. An diese
gründliche Betrachtung der Meteoriten knüpft G. Rose noch zum
Schluss eine Reihe sehr interessanter Bemerkungen, insbesondere
eine Vergleichung der kosmischen Mineralien und Gebirgsarten
(Meteoritenarten) mit den tellurischen Mineralien und Gebirgsarten.
Die in den Meteoriten vorkommenden Mineralien sind: 1) Meteor-
eisen, d. h. gediegenes Eisen, welches etwas nickelhaltig, hexa-
edrisch spaltbar, stahlgrau, metallglänzend ist; es findet sich derb,
eine besondere Meteoritenart bildend und eingesprengt in mehren
Meteoritenarten, namentlich im Chondrit und Mesosiderit. 2) Tfi-
nit. 3) S chreibersit. 4) Rhabdit. Dies sind die drei Eisen-
verbindungen die in dem Meteoreisen gewöhnlich eingewachsen
vorkommen, von gleichei’ Farbe und Glanz wie das Nickeleisen,
daher bei unversehrtem Zustande des letzteren nicht sichtbar, sind
aber in verdünnter Salpeter- oder Salzsäure schwerer löslich, treten
daher aus der Oberfläche des Meteoreisens hervor, wenn man das-
selbe in solchen Säuren einige Zeit bat liegen lassen. Der Tänit
ist ein nickelreicheres Eisen als das Meteoreisen; der Schreibersit
und der Rhabdit sind Phosphornickeleisen. 5) Graphit findet sich
in kleinen derben Partien zuweilen dem Meteoreisen eingemengt.
6) Troilit, durch die Analyse als Einfachschwefeleisen erkannt,
kommt auf ähnliche Weise wie der Graphit, aber häufiger vor.
7) Magnetkies in kleinen Krystallen in dem Eukrit von Juve-
nas, angeblich auch im Chrondit von Richmond. 8) Chromeisen-
erz sehr häufig in den Meteoriten, wenn gleich in geringer Menge,
in Octaedern und Körnern. 9) Quarz sehr selten, microscopische
Krystalle im Meteoreisen von Toluca. 10) Olivin, einer der
häufigsten Gemengtheile der Meteoriten, krystallisirt, in Körnern
und derb. 11) Shepardit, ein Hauptgemengtheil des Chladnits
in unvollkommen ausgebildeten Krystallen, schneeweiss, sehr bröcke-
lig, auch im Shalkit in kleinen Körnchen. 12) Augit im Eukrit
und Mesosiderit; der erstere enthält zuweilen Augit-Krystalle wie
sie in den Doleriten vorkommen. 13) Anorthit findet sich haupt-
sächlich im Eukrit, der fast nur ein kleinkörniges Gemenge von
ihm und Augit ist. Dies sind die mit Sicherheit in den Meteoriten
nacbgewiesenen Mineralien; auffallend ist das gänzliche Fehlen des
Magneteisens.
Vergleicht man die Meteoriten, die kosmischen Gesteine mit
den tellurischen, so ergibt sich, dass sie gänzlich von diesen ver-
schieden sind bis auf den Eukrit. Die tellurischen Eukrite unter-
scheiden sich aber von den meteorischen dadurch dass sie grob-
körniger. Der tellurische Eukrit gehört zu den Gebirgsarten der
Grünstein-Gruppe; der meteorische zu denen der Basalt-Gruppe.
Ueberhaupt lassen mit den Gesteinen der letzten sich die Meteo-
riten nur vergleichen. Sie kommen mit diesen überein durch die
935
Auf diese Eintheilung gestützt, werden nun die zahlreichen
(107) Meteoriten der königlichen Sammlung ausführlich beschrieben
und theilweise durch Abbildungen noch näher erläutert. An diese
gründliche Betrachtung der Meteoriten knüpft G. Rose noch zum
Schluss eine Reihe sehr interessanter Bemerkungen, insbesondere
eine Vergleichung der kosmischen Mineralien und Gebirgsarten
(Meteoritenarten) mit den tellurischen Mineralien und Gebirgsarten.
Die in den Meteoriten vorkommenden Mineralien sind: 1) Meteor-
eisen, d. h. gediegenes Eisen, welches etwas nickelhaltig, hexa-
edrisch spaltbar, stahlgrau, metallglänzend ist; es findet sich derb,
eine besondere Meteoritenart bildend und eingesprengt in mehren
Meteoritenarten, namentlich im Chondrit und Mesosiderit. 2) Tfi-
nit. 3) S chreibersit. 4) Rhabdit. Dies sind die drei Eisen-
verbindungen die in dem Meteoreisen gewöhnlich eingewachsen
vorkommen, von gleichei’ Farbe und Glanz wie das Nickeleisen,
daher bei unversehrtem Zustande des letzteren nicht sichtbar, sind
aber in verdünnter Salpeter- oder Salzsäure schwerer löslich, treten
daher aus der Oberfläche des Meteoreisens hervor, wenn man das-
selbe in solchen Säuren einige Zeit bat liegen lassen. Der Tänit
ist ein nickelreicheres Eisen als das Meteoreisen; der Schreibersit
und der Rhabdit sind Phosphornickeleisen. 5) Graphit findet sich
in kleinen derben Partien zuweilen dem Meteoreisen eingemengt.
6) Troilit, durch die Analyse als Einfachschwefeleisen erkannt,
kommt auf ähnliche Weise wie der Graphit, aber häufiger vor.
7) Magnetkies in kleinen Krystallen in dem Eukrit von Juve-
nas, angeblich auch im Chrondit von Richmond. 8) Chromeisen-
erz sehr häufig in den Meteoriten, wenn gleich in geringer Menge,
in Octaedern und Körnern. 9) Quarz sehr selten, microscopische
Krystalle im Meteoreisen von Toluca. 10) Olivin, einer der
häufigsten Gemengtheile der Meteoriten, krystallisirt, in Körnern
und derb. 11) Shepardit, ein Hauptgemengtheil des Chladnits
in unvollkommen ausgebildeten Krystallen, schneeweiss, sehr bröcke-
lig, auch im Shalkit in kleinen Körnchen. 12) Augit im Eukrit
und Mesosiderit; der erstere enthält zuweilen Augit-Krystalle wie
sie in den Doleriten vorkommen. 13) Anorthit findet sich haupt-
sächlich im Eukrit, der fast nur ein kleinkörniges Gemenge von
ihm und Augit ist. Dies sind die mit Sicherheit in den Meteoriten
nacbgewiesenen Mineralien; auffallend ist das gänzliche Fehlen des
Magneteisens.
Vergleicht man die Meteoriten, die kosmischen Gesteine mit
den tellurischen, so ergibt sich, dass sie gänzlich von diesen ver-
schieden sind bis auf den Eukrit. Die tellurischen Eukrite unter-
scheiden sich aber von den meteorischen dadurch dass sie grob-
körniger. Der tellurische Eukrit gehört zu den Gebirgsarten der
Grünstein-Gruppe; der meteorische zu denen der Basalt-Gruppe.
Ueberhaupt lassen mit den Gesteinen der letzten sich die Meteo-
riten nur vergleichen. Sie kommen mit diesen überein durch die