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Ko hl rausch: Deutsche Geschichte.
Die deutsche Geschichte. Für Schule und Haus von Friedrich
Kohlr ausch} Dr. phil., königl. Hannover’ sehen General-
Schuldirector. Hannover, Hahn’sehe Hofbuchhandlung. 1866.
Fünfzehnte Auflage, in zwei Abtheilungen XI1 und 335 S.
VI und 433 S. gr. 8.
Es dürfte wohl überflüssig erscheinen, über den Inhalt eines
Werkes berichten zu wollen, das schon in vierzehn Auflagen ver-
breitet, in der That heimisch geworden ist in »Schule und Haus«,
wofür es bestimmt ist, und das auch in der neuen Gestalt, in
seiner fünfzehnten Auflage, gleichmässig diesem Zwecke dienen
soll, daher auch in seiner ganzen Fassung sich von den früheren
Auflagen, namentlich von der dreizehnten, nur in so weit entfernt,
als die Sage des ehrwürdigen Veteranen, dem wir dieses Werk
verdanken, auch dieser neuen Ausgabe zugewendet in einzelnen
Aenderungen, die zur Vervollkommnung des Ganzen dienen konn-
ten, erkennbar ist. Geist und Tendenz dieser deutschen Geschichte
sind sattsam bekannt: der ruhige, zunächst auf schlichte Darstel-
lung des Faktischen berechnete Ton des Ganzen, der bei aller
Parteistellung fern zu halten, und alles oberflächliche Kaisonnement
zu vermeiden sucht, wird auch der neuen Auflage überall Eingang
zu verschaffen, wo der Sinn für die Geschicke des deutschen Vater-
landes noch nicht erloschen ist; und so können wir nur wünschen,
dass auch dieser fünfzehnten Auflage eine gleiche Anerkennung und
Verbreitung, wie den früheren zu Theil werden möge. Sie reicht bis
gegen Ende des Jahres 1865 ; die grossen Ereignisse des Jahres 1866,
durch welche Deutschland einer Umgestaltung entgegensieht, waren
noch nicht eingetreten ; und wenn die Hoffnung einer friedlichen Ent-
wicklung, wie sie das Schlusswort ausgesprochen hat, nicht in Er-
füllung gegangen ist, so werden doch die in diesem Schlusswort ent-
haltenen Betrachtungen über das, was unserer Zeit noth thut, und
über die Heilmittel, welche hier anzuwenden sind, immer ihre Gel-
tung behalten. »Sie liegen in dem ernstlichen und kräftigen Bestreben
aller Wohlgesinnten, eine würdige Ansicht der Zwecke des Lebens,
der Pflichten, die einem Jeden obliegen, der Nichtigkeit der auf
eiteln Schein gerichteten Bestrebungen, der Gefahren, die mit dem
Uebermaass sinnlicher Genüsse verknüpft sind, bei jeder Gelegen- „
heit geltend zu machen und durch das eigene Beispiel zu bekräf-
tigen. Sie liegen vor Allem in einer rechten Erziehung der Jugend
zur Achtung vor den Geboten Gottes, zum Gehorsam gegen Gesetz
und Obrigkeit, zur Verehrung des hohen Vorbildes menschlicher
Vollkommenheit, welches uns in unserm Erlöser dargestellt ist.
Und hiezu mitzuwirken ist Jedermann im Staate verbunden, wenn
er auch keine eigenen Kinder zu erziehen hat« u. s. w.
Ko hl rausch: Deutsche Geschichte.
Die deutsche Geschichte. Für Schule und Haus von Friedrich
Kohlr ausch} Dr. phil., königl. Hannover’ sehen General-
Schuldirector. Hannover, Hahn’sehe Hofbuchhandlung. 1866.
Fünfzehnte Auflage, in zwei Abtheilungen XI1 und 335 S.
VI und 433 S. gr. 8.
Es dürfte wohl überflüssig erscheinen, über den Inhalt eines
Werkes berichten zu wollen, das schon in vierzehn Auflagen ver-
breitet, in der That heimisch geworden ist in »Schule und Haus«,
wofür es bestimmt ist, und das auch in der neuen Gestalt, in
seiner fünfzehnten Auflage, gleichmässig diesem Zwecke dienen
soll, daher auch in seiner ganzen Fassung sich von den früheren
Auflagen, namentlich von der dreizehnten, nur in so weit entfernt,
als die Sage des ehrwürdigen Veteranen, dem wir dieses Werk
verdanken, auch dieser neuen Ausgabe zugewendet in einzelnen
Aenderungen, die zur Vervollkommnung des Ganzen dienen konn-
ten, erkennbar ist. Geist und Tendenz dieser deutschen Geschichte
sind sattsam bekannt: der ruhige, zunächst auf schlichte Darstel-
lung des Faktischen berechnete Ton des Ganzen, der bei aller
Parteistellung fern zu halten, und alles oberflächliche Kaisonnement
zu vermeiden sucht, wird auch der neuen Auflage überall Eingang
zu verschaffen, wo der Sinn für die Geschicke des deutschen Vater-
landes noch nicht erloschen ist; und so können wir nur wünschen,
dass auch dieser fünfzehnten Auflage eine gleiche Anerkennung und
Verbreitung, wie den früheren zu Theil werden möge. Sie reicht bis
gegen Ende des Jahres 1865 ; die grossen Ereignisse des Jahres 1866,
durch welche Deutschland einer Umgestaltung entgegensieht, waren
noch nicht eingetreten ; und wenn die Hoffnung einer friedlichen Ent-
wicklung, wie sie das Schlusswort ausgesprochen hat, nicht in Er-
füllung gegangen ist, so werden doch die in diesem Schlusswort ent-
haltenen Betrachtungen über das, was unserer Zeit noth thut, und
über die Heilmittel, welche hier anzuwenden sind, immer ihre Gel-
tung behalten. »Sie liegen in dem ernstlichen und kräftigen Bestreben
aller Wohlgesinnten, eine würdige Ansicht der Zwecke des Lebens,
der Pflichten, die einem Jeden obliegen, der Nichtigkeit der auf
eiteln Schein gerichteten Bestrebungen, der Gefahren, die mit dem
Uebermaass sinnlicher Genüsse verknüpft sind, bei jeder Gelegen- „
heit geltend zu machen und durch das eigene Beispiel zu bekräf-
tigen. Sie liegen vor Allem in einer rechten Erziehung der Jugend
zur Achtung vor den Geboten Gottes, zum Gehorsam gegen Gesetz
und Obrigkeit, zur Verehrung des hohen Vorbildes menschlicher
Vollkommenheit, welches uns in unserm Erlöser dargestellt ist.
Und hiezu mitzuwirken ist Jedermann im Staate verbunden, wenn
er auch keine eigenen Kinder zu erziehen hat« u. s. w.