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Edrisi l’Afrique u. Jacut’s geograph. Wörterbuch.

Damals und des Jetzt gezügelt werden müssen, zu Ende geführt
vor dem Richterstuhl der Geschichte mit der Zuversicht niederzu-
legen, ein unparteilicher Darsteller gewesen zu sein !
Heidelberg. Dr. H. Doergens.

1) Description de l’Afrique et de l’Espagne par Edrisi texte
publie par la premiere fois d’apres les Man. de Paris et d’Ox-
ford avec une traduction, des notes et un glossaire par B.
Dozy et Μ. J. de Goeje. Leyde E J. Brill. 1866. XXIII,
393 und ff p S. gr. 8.
2) Jacuts Geographisches 'Wörterbuch aus den Handschriften zu
Berlin, St. Petersburg und Paris auf Kosten der deutschen
morgenländischen Gesellschaft herausgegeben von Ferdinand
Wüstenfeld. Bd. I. |_j 1. Hälfte Bog. 1—60 Leipz. 1866
In Commission bei F. A. Brockhaus. 12 u. 8. gr. 8.
Unter den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft, denen sich
die Araber im Mittelalter mit besonderer Vorliebe hingaben, nimmt
die Geographie den ersten Rang ein. Ihre Erzeugnisse auf diesem
Gebiete finden noch jetzt unsere Anerkennung und werden wohl
für immer ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Kenntniss des mittel-
alterlichen Orients bleiben. Verschiedene Umstände trugen dazu bei,
die Araber in den ersten Jahrhunderten des Islams zu geographischen
Studien anzuspornen: zunächst ihre grossen Eroberungen, welche
sie nöthigten mit der Lage und Beschaffenheit ferner Länder be-
kannt zu werden, sodann die Verpflichtung eines jeden Moslim
wenigstens einmal im Leben, mochte er auch an der äussersten
Grenze des Reichs seinen Wohnsitz haben, nach Mekka zu pilgern.
Auch wurden die auf Pilgerfahrten und Kriegszügen gesammelten
Kenntnisse bald mit Hülfe der ins arabische übersetzten Werke
der griechischen Geographen und Mathematiker, in ein wissen-
schaftliches System gebracht. Schon unter Mamun machte die
Geographie grosse Fortschritte, es wurden Observatorien gebaut
und Meridianmessungen vorgenommen, astronomische Tafeln ver-
fertigt und Karten gezeichnet, auf welchen die Länge- und Breite-
Grade der bedeutendsten Städte angegeben waren. In den folgen-
den Jahrhunderten wurden Reiseberichte aus versciedenen ent-
legenen , den Moslimen zugänglichen Ländern verfasst, welche
theils eigene Beobachtungen enthielten, theils Mittheilungen Anderer
glaubwürdiger Personen, die dann wissenschaftlich gebildeten Geo-
graphen als Quelle für ihre systematischen Arbeiten dienten. So
entstand im Anfang des zehnten Jahrhunderts unter der Leitung
des Samanidenveziers Aldjaihani’s ein Werk, welches den Titel
führte „Wege zur Kenntniss der Reiche“ das Edrisi vielfach be-
 
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