Jülg: Kalmükische Märchen.
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Alban. Märchen 1, 167. Passow Τραγούδια Ρωμαϊκά S. 118
(no. 153 v. 10 f.). Diese Vorstellungen von dem Lebensbaum
hängen übrigens genau zusammen mit der von den Baumgeburten,
die ich alsbald erwähnen werde. — Zu der zweiten Erzäh-
lung (»Die Drachenfrösche«) s. Benfey Pantsch. 1, 370 (wo Z. 14
zu lesen ist no. 2 st. no. 3) und 379 (wo st. Germ. III., 2 S. 297
zu lesen ist II., 248). In Betreff der in dem kalmükischen Mär-
chen vorkommenden Theilnngen von Wunderdingen (S. 12) siehe
meine Bem. in Benfey’s Or. nnd Occ. 1, 132 (zu Avad. no. 74).
Beachtenswerth ist ferner dass, als der Fürst und sein Begleiter
den Wunsch ausgesprochen, dass sie zu einem Volke ohne Chan
gelangen möchten, wo gerade die Thronbesetzung vor sich gehe,
sie einschlafen und beim Erwachen sich auf einer solchen Wahl-
stätte im Innern eines grossen hohlen Baumes befinden (S. 12).
Dies erinnert lebendig an eine andere mongolische von mir im
Fhilologus 19, 583 mitgetheilte Sage, wonach fünf Kinder auf
wunderbare Weise von zwei Bäumen geboren und von den um-
wohnenden Völkern wie Königssöhne geehrt werden. Diese Vor-
stellung nun gehört zu der weitverbreiteten von den Baumgeburten,
worauf ausführlich einzugehen hier jedoch nicht am Ort ist; vgl.
zunächst meine Ausgabe des Gervas von Tilbury S. 68, A. Kuhn,
Herabkunft des Feuers S. 24 f., 135 f., 179 f. dessen Westphäl.
Sagen 1, 241 (zu no. 274), W. Wackernagel ”Επεα πτερόεντα
Basel 1860 S. 44 f., J. G. Müller, Amerikanische Urreligionen
S. 107, 109, 229 u. s. w. (vgl. oben zu no. 1 über den Lebens-
baum). Noch will ich zu dem in Rede stehenden kalmükischen
Märchen anführen, dass mit dem durch die Drachenfrösche ver-
hinderten Abfliessen des Teiches (S. 10) und dem deshalb erfor-
derten Menschenopfer die beiden indischen Legenden bei Benfey
Pantsch. 1, 108 f. zu vergleichen sind, welche wiederum in den
Kreis der Sagen gehören, die ich in Philol. 24. 180 besprochen,
so dass wohl auch, wie ich dort vermuthet, die ursprüngliche
Heimath der Curtiussage in Asien zu suchen ist. — Zur dritten
Erzählung des Siddhi-kür (Massang) vgl. Grimm K.Μ. no. 91
»Das Erdmännecken« und dazu meine Bemerkk. in Pf. Germ. 2, 243 f.
Kletke’s Märchensaal, 2 115 f. »Die drei Brüder nach Woycicki,
4 Poln. Sagen und Märchen). Hahn, Griecb. und Alban. Märchen
no. 70 »Der Gjalläpfelbaum und die Höllenfahrt« (2, 49 f.). —
Zu der sechsten Erzählung (Der Wundermann) gehört Grimm
K. Μ. no. 54 »Der Ranzen, das Hütlein und Hörnlein«. Auf Be-
sprechung von Wunschdingen im Allgemeinen hier einzugehen,
würde zu weit führen. — Zur siebenten Erzählung (Die
Vogelfrau) s. Benfey Pantschat. 1, 260 f., meine Bem. in den Gott.
Gel. Anz. 1861 S. 436 (zu den isländ. Märchen Maerthöll) so-
wie das Verbrennen des Bocksfells in einem russischen Märchen,
s. Benfey’s Or. und Occ. 2, 541 ; s. auch weiter unten zur drei-
undzwanzigsten Erzählung. Ueberhaupt aber scheint dieses kal-
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Alban. Märchen 1, 167. Passow Τραγούδια Ρωμαϊκά S. 118
(no. 153 v. 10 f.). Diese Vorstellungen von dem Lebensbaum
hängen übrigens genau zusammen mit der von den Baumgeburten,
die ich alsbald erwähnen werde. — Zu der zweiten Erzäh-
lung (»Die Drachenfrösche«) s. Benfey Pantsch. 1, 370 (wo Z. 14
zu lesen ist no. 2 st. no. 3) und 379 (wo st. Germ. III., 2 S. 297
zu lesen ist II., 248). In Betreff der in dem kalmükischen Mär-
chen vorkommenden Theilnngen von Wunderdingen (S. 12) siehe
meine Bem. in Benfey’s Or. nnd Occ. 1, 132 (zu Avad. no. 74).
Beachtenswerth ist ferner dass, als der Fürst und sein Begleiter
den Wunsch ausgesprochen, dass sie zu einem Volke ohne Chan
gelangen möchten, wo gerade die Thronbesetzung vor sich gehe,
sie einschlafen und beim Erwachen sich auf einer solchen Wahl-
stätte im Innern eines grossen hohlen Baumes befinden (S. 12).
Dies erinnert lebendig an eine andere mongolische von mir im
Fhilologus 19, 583 mitgetheilte Sage, wonach fünf Kinder auf
wunderbare Weise von zwei Bäumen geboren und von den um-
wohnenden Völkern wie Königssöhne geehrt werden. Diese Vor-
stellung nun gehört zu der weitverbreiteten von den Baumgeburten,
worauf ausführlich einzugehen hier jedoch nicht am Ort ist; vgl.
zunächst meine Ausgabe des Gervas von Tilbury S. 68, A. Kuhn,
Herabkunft des Feuers S. 24 f., 135 f., 179 f. dessen Westphäl.
Sagen 1, 241 (zu no. 274), W. Wackernagel ”Επεα πτερόεντα
Basel 1860 S. 44 f., J. G. Müller, Amerikanische Urreligionen
S. 107, 109, 229 u. s. w. (vgl. oben zu no. 1 über den Lebens-
baum). Noch will ich zu dem in Rede stehenden kalmükischen
Märchen anführen, dass mit dem durch die Drachenfrösche ver-
hinderten Abfliessen des Teiches (S. 10) und dem deshalb erfor-
derten Menschenopfer die beiden indischen Legenden bei Benfey
Pantsch. 1, 108 f. zu vergleichen sind, welche wiederum in den
Kreis der Sagen gehören, die ich in Philol. 24. 180 besprochen,
so dass wohl auch, wie ich dort vermuthet, die ursprüngliche
Heimath der Curtiussage in Asien zu suchen ist. — Zur dritten
Erzählung des Siddhi-kür (Massang) vgl. Grimm K.Μ. no. 91
»Das Erdmännecken« und dazu meine Bemerkk. in Pf. Germ. 2, 243 f.
Kletke’s Märchensaal, 2 115 f. »Die drei Brüder nach Woycicki,
4 Poln. Sagen und Märchen). Hahn, Griecb. und Alban. Märchen
no. 70 »Der Gjalläpfelbaum und die Höllenfahrt« (2, 49 f.). —
Zu der sechsten Erzählung (Der Wundermann) gehört Grimm
K. Μ. no. 54 »Der Ranzen, das Hütlein und Hörnlein«. Auf Be-
sprechung von Wunschdingen im Allgemeinen hier einzugehen,
würde zu weit führen. — Zur siebenten Erzählung (Die
Vogelfrau) s. Benfey Pantschat. 1, 260 f., meine Bem. in den Gott.
Gel. Anz. 1861 S. 436 (zu den isländ. Märchen Maerthöll) so-
wie das Verbrennen des Bocksfells in einem russischen Märchen,
s. Benfey’s Or. und Occ. 2, 541 ; s. auch weiter unten zur drei-
undzwanzigsten Erzählung. Ueberhaupt aber scheint dieses kal-