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Homers Ilias von Am eis. I.
Grund sich zu beklagen. Vielmehr bin ich dem Dr. Janssen für
seine heldenmüthige Rücksichtslosigkeit recht dankbar. Auch möchte
ich nicht einen Brief missen; vielmehr vermisse ich den sehr
schönen und höchst charakteristischen 3, 172 erwähnten Brief an
Chmel, der doch dem Herausgeber vorlag. Für Historiker ist auch
sachlich manches von Wichtigkeit, wie z. B. Sickel die Bemerkung
2, 301 über K. 96 wird zu beachten haben. Ausserdem aber ent-
halten die Briefe eine sehr grosse Fülle des rein menschlich An-
ziehenden und Ansprechenden, wie namentlich das ganze Verhalt-
niss zur Görres’schen Familie und die treue Freundschaft für Cle-
mens Brentano sehr schön ist; dazu aber eine Menge von That-
sachen und Aeusserungen zur Kenntniss jener Zeiten und vorzüg-
lich der romanisch-katholischen Kreise. Man wird sie vielfach als
Fundgrube benutzen, oft durch kecke Aeusserungen verletzt oder
erfreut werden, manche Sonderbarkeit belächeln, schliesslich aber
doch immer mit hoher Achtung von dem Manne scheiden, der mit
dem ehrenhaftesten Charakser eine Fülle von Liebe und Freund-
schaft, und eine brennende, aufopfernde Liebe zu wissenschaftlicher
Forschung und zur Förderung der vaterländischen Geschichte ver-
band.
Herr Dr. Janssen hat seine nicht leichte Aufgabe in sehr an-
erkennenswerther Weise gelöst; zum Zeichen, wie genau ich das
Werk durchgenommen, lasse ich die Verbesserung einiger Fehler
folgen: II, 175 1. Conversion st. Conversation ; 252 Repatti 1. Re-
petti; 292 Wiebold 1. Wicbold; p. 300 ist Estensi'sche eine un-
verzeihliche, leider nicht unerhörte Setzer-Unart, die Böhmer am
wenigsten hätte durchgehen lassen; p. 363 rovale 1. novale; 395
Divis sum laudis pro 1. Dives s. 1. pre; 404 partie 1. parti; 405
Arbeiten aus seiner Kanzlei 1. Arbeiter; 3, 271 Helfrich 1. Helfert.
Uebrigens ist Ausstattung und Druck vortrefflich.
W. Watteiibach.
1) Homer' s Ilias. Für den Schulgt.brauch erklärt von Karl
Friedrich Am ei s. Erster Band. Erstes Heft. Gesang I—III.
Leipzig, Druck und Verlag non B. G. Teubner 1868. VIII u.
128 S.' gr. 8.
2) Anhang zu Homer’s Ilias. Schulausgabe von K. F. Am eis.
I. Heft. Erläuterungen zu Gesang 1—111. Leipzig (wie oben)
92 S. gr. 8.
Der in diesen Jahrbüchern schon früher und noch zuletzt
Jahrgg. 1868 S. 462 ff. ausgesprochene Wunsch, von dem Verfasser
eine ähnliche Bearbeitung der Ilias zu erhalten, wie die nun voll-
endete und in mehreren Auflagen bereits verbreitete der Odyssee
ist mit dem Erscheinen dieses ersten Heftes und des dazu gehöri-
gen Anhangs in Erfüllung gegangen. Zwar ist im Ganzen für die
Homers Ilias von Am eis. I.
Grund sich zu beklagen. Vielmehr bin ich dem Dr. Janssen für
seine heldenmüthige Rücksichtslosigkeit recht dankbar. Auch möchte
ich nicht einen Brief missen; vielmehr vermisse ich den sehr
schönen und höchst charakteristischen 3, 172 erwähnten Brief an
Chmel, der doch dem Herausgeber vorlag. Für Historiker ist auch
sachlich manches von Wichtigkeit, wie z. B. Sickel die Bemerkung
2, 301 über K. 96 wird zu beachten haben. Ausserdem aber ent-
halten die Briefe eine sehr grosse Fülle des rein menschlich An-
ziehenden und Ansprechenden, wie namentlich das ganze Verhalt-
niss zur Görres’schen Familie und die treue Freundschaft für Cle-
mens Brentano sehr schön ist; dazu aber eine Menge von That-
sachen und Aeusserungen zur Kenntniss jener Zeiten und vorzüg-
lich der romanisch-katholischen Kreise. Man wird sie vielfach als
Fundgrube benutzen, oft durch kecke Aeusserungen verletzt oder
erfreut werden, manche Sonderbarkeit belächeln, schliesslich aber
doch immer mit hoher Achtung von dem Manne scheiden, der mit
dem ehrenhaftesten Charakser eine Fülle von Liebe und Freund-
schaft, und eine brennende, aufopfernde Liebe zu wissenschaftlicher
Forschung und zur Förderung der vaterländischen Geschichte ver-
band.
Herr Dr. Janssen hat seine nicht leichte Aufgabe in sehr an-
erkennenswerther Weise gelöst; zum Zeichen, wie genau ich das
Werk durchgenommen, lasse ich die Verbesserung einiger Fehler
folgen: II, 175 1. Conversion st. Conversation ; 252 Repatti 1. Re-
petti; 292 Wiebold 1. Wicbold; p. 300 ist Estensi'sche eine un-
verzeihliche, leider nicht unerhörte Setzer-Unart, die Böhmer am
wenigsten hätte durchgehen lassen; p. 363 rovale 1. novale; 395
Divis sum laudis pro 1. Dives s. 1. pre; 404 partie 1. parti; 405
Arbeiten aus seiner Kanzlei 1. Arbeiter; 3, 271 Helfrich 1. Helfert.
Uebrigens ist Ausstattung und Druck vortrefflich.
W. Watteiibach.
1) Homer' s Ilias. Für den Schulgt.brauch erklärt von Karl
Friedrich Am ei s. Erster Band. Erstes Heft. Gesang I—III.
Leipzig, Druck und Verlag non B. G. Teubner 1868. VIII u.
128 S.' gr. 8.
2) Anhang zu Homer’s Ilias. Schulausgabe von K. F. Am eis.
I. Heft. Erläuterungen zu Gesang 1—111. Leipzig (wie oben)
92 S. gr. 8.
Der in diesen Jahrbüchern schon früher und noch zuletzt
Jahrgg. 1868 S. 462 ff. ausgesprochene Wunsch, von dem Verfasser
eine ähnliche Bearbeitung der Ilias zu erhalten, wie die nun voll-
endete und in mehreren Auflagen bereits verbreitete der Odyssee
ist mit dem Erscheinen dieses ersten Heftes und des dazu gehöri-
gen Anhangs in Erfüllung gegangen. Zwar ist im Ganzen für die