Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Historische Vierteljahrsschrift — 3.1900

DOI Heft:
Kritiken
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.60745#0263
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
247

Kritiken.
Weltgeschichte. Unter Mitarbeit von Georg Adler, Karl Arendt,
Karl Georg Brandis, Berthold Bretholz, Konrad Haebler, Eduard
Heyck, Julius Jung, Klemens Klein, Arthur Kleinschmidt, Josef
Kohler, Felix von Luschan, Richard Mahrenholtz, Richard Mayr,
Wladimir Milkowicz, Karl Pauli, Johannes Ranke, Friedrich Ratzel,
Rudolf von Scala, Hans Schjöth, Emil Schmidt, Heinrich Schurtz,
Kurt Sethe, Alexander Tille, Armin Tille, Wilhelm Walther, Karl
Weule, f Eduard Graf Wilczek, Hugo Winckler, Heinrich von
Wlislocki und Hans von Zwiedeneck-Südenhorst — herausgegeben
von Hans F. Helmolt. I. Band. Allgemeines. — Die Vor-
geschichte. — Amerika. — Der stille Ocean. (Mit 3 Karten,
4 Farbendrucktafeln und 16 schwarzen Beilagen). Leipzig und
Wien. Bibliographisches Institut. 1899.
Der Geograph und Historiker Hans F. Helmolt, ein Schüler Ratzels
und Lamprechts, hat sich mit einer grösseren Anzahl von Gelehrten,
unter denen man die bekannteren Historiker vermisst, zusammengethan
zur Herausgabe einer neuen grossen Weltgeschichte, deren erster Band
uns hier vorliegt.
Unter den zünftigen Historikern gab es ein allgemeines Schütteln
des Kopfes, als dieses Buch erschien. Und man wird zugeben müssen,
dass das Befremden, mit dem die meisten diese neue „Weltgeschichte“
in die Hand nahmen, seine guten Gründe hatte. Was man bisher —
Jahrhunderte lang — unter Weltgeschichte verstand, das wird hier
kurzerhand bei Seite geschoben, als etwas das diesen Namen gar nicht
verdient habe; und was an dessen Stelle gesetzt wird, als die erste
wirkliche Weltgeschichte, das ist eine Darstellung aller Menschen-
geschichte, die sich auf der Oberfläche unseres Planeten abgespielt
hat, gesondert und geordnet nicht nach chronologischem Zusammen-
hang, sondern nach Erdräumen und Völkerkreisen.
„Eines Ethnologen Geschichtsansicht“— dieses Wort eines amerika-
nischen Gelehrten hat der Herausgeber über eines seiner einleitenden
Kapitel gesetzt. Es ist charakteristisch für die Conception des Ganzen:
nicht aus historischem, sondern aus geographisch-ethnologischem Ge-
sichtspunkt ist das ganze Werk entworfen.
 
Annotationen