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— in
ausen,
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iWelt
leiben,
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letzten
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blieben
weigen
welche
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nt und
w glich
betreten
Wildes,
on aus
kreuzten
licht-
er Ecke
mm an
leuchtete
mzeigte.
, „Rue
in dem
sind zur
ling nicht dem alten Volksgciste und germanischen Herkommen
genau entsprechen und früher wohl eine andere germanisch-
mythologische Figur, vielleicht Ziruockprecsit", der Prachtvolle,
oder ein „Berchte", von der Göttin „Berchta", „Perahta" (heute
Bertha) die Glänzende, ein Diener und Anhänger, gemeint ge-
wesen sein, wie es ja heute noch im salzburgischen Pinzgau
Perchtentänzer gibt. Aus der Verbiegung genannter Namen mag
der Heidengott oder Heidenname Bacchus entstanden sein, welcher
zudem gänzlich unschädlich, ohne Zusammenhang mit der Urväter
Glauben und Anschauung, der neuzeitigcn Ganz- und Halbbildung
näher lag. Des Burschen Aufgabe ist, den Spaß mit Witzen zu
begleiten, den Vorgang so lustig wie möglich zu machen, und je
besser er seine Aufgabe löst, desto mehr Ehre erntet er, sowohl
während des Zuges durch dis Hauptstraße des Dorfes und am
Hause der Braut vorbei, wie auch noch lange nachher bei den
Fröhlichkeiten des Hochzeitsfestes. Eine seiner Hauptaufgaben ist
aber auch, das Paar und den Pflug so stramm zu lenken, daß
sie an der Mauer des Hauses der Braut vorbeikommen und da-
selbst eine Ecke, mindestens ein Stück des Kalkbewurfes oder einen
Splitter wegreißen müssen.
Das Ganze scheint denn doch tiefer symbolisch begründet zu
sein. Der Schaden am Brauthause, das Mitnehmen oder Mit-
genommene, ist ernst wie scherzhaft nicht allzu schwer zu deuten, und
ebensowenig wird man irregehen, wenn man die Arbeit des jetzt
noch lustigen Paares als Mahnung an feine schweren Pflichten
für das künftige Leben betrachtet, in dem sie zusammen nach einem
Ziele strebend und sich helfend die Wege ziehen müssen, zu des
Hauses wie der Allgemeinheit Nutzen, Saat, Segen, Ernte! Es
ist immer gut, wenn die Volkessitte an solchem tiefen Sinne hält
und das bloße Pflegen des Leibes während der Hochzeiten mit
solcher Kräftigung für Geist und Seele untermengt oder bunter
gestaltet.
Straße,
anderen
e Stille,
- Meilen
ms und
r doch so
>irend —
die Feste
Glauben
ccn, noch
erstörung
en, einen
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Qülerien-
reinander,
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Landvolke er- -
n Stellen, wo
Hochzeitsfesten
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welche bei den
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dritten Tage, s
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aß es wirklich
Arme Lenkung
'äumtesten und
tutigams, der
" oder „Braut-
n Paares und
r seine Kleider
gestaltet seine
reilich, er stelle
chische Abkömm-
Das Rest ller Goülamsel,
Wild S. 44.)
Dieser schöne Vogel wird auch Pirol, Pfingstvogel, Wie-
deval, Schulz von Bülow u. s. w. genannt, welche Namen er
theils nach seinem Ruf, theils seiner Farbe wegen erhalten hat.
Dieselbe ist männlicherseits schön goldgelb mit schwarzen Flügeln.
Er trifft gewöhnlich vor Pfingsten bei uns ein und gehört unter
die Noblesse der deutschen Vogclwelt, da er nur kurze Zeit im
Vaterlands verweilt, die meiste übrige Zeit aber auf Reisen im
Ausland zubringt. Wie alle schön gefärbten Vögel ist er sehr
scheu und läßt sich fast nur im Flug von Baum zu Baum er-
blicken, wo seine glänzend gelbe Farbe vom jungen Grün der Be-
laubung seltsam genug absticht. Seiner Schönheit sich bewußt,
ist er auch selbst ein Freund des Schönen und schlägt seinen
Wohnsitz gern in großen Gärten oder Parks mit alten, hohen
Bäumen auf. Sobald er angekommen, verkündet er es durch
seine wohlklingende, laute Stimme, die, statt in Noten, in Buch-
staben ausgedrückt, etwa wie „Schulz von Bülow" sich deuten läßt.
Wenige Tage nach seinem Erscheinen trifft auch Madame Bülow
in weniger glänzendem Reiseanzug bei uns ein, und ohne langes
Ueberlegen werden alsbald die Anstalten zur Wiege ihrer Spröß-
linge getroffen. Hier zeigt sich nun, daß die Reisen in's Aus-
land nicht ohne Fruchte geblieben sind, denn von den Weber-
vögeln Indiens hat der Pirol wahrscheinlich auch das Weben
seines Nestes erlernt, welche Kunst sonst kein deutscher Vogel in
gleicher Weise versteht. Der Reststoff besteht aus Fasern von
Nesseln, Flachs, Bast, Haaren, Wolle , Birkenrinde, Moos und
selbst Spinnengewebe, und das Nest selbst wird in dis Gabel
eines ziemlich versteckten freien Astes, sechs bis zehn Meter über
der Erde, gestellt. Sehr interessant ist der Ansang des Nest-
baues, den beide Gatten gemeinschaftlich ausfllhren. Die Enden
der ersten Fasern werden mit Speichel benetzt über die Gabel ge-
legt und die freien Enden mittelst Les Fluges um die Beste an-
geschlungen. Hat solchergestalt sich eine Art Hängematte gebildet,
so wird erst der Nestboden eingetragen und derselbe schließlich mit
feineren Stoffen ausgelegt. In diesen halbkugeligen Napf werden
dann die schönen weißen, mit dunklen Flecken betupften Eier, vier
bis sechs an der Zahl, gelegt. Die Jungen werden mit Insekten
gesüttert und wenn sie flügge geworden sind, in die Kirschenbäume
geführt, wo Alt und Jung sich's trefflich schmecken läßt. Sind
diese alle, dann verlassen sie uns und wandern dem fernen
Süden zu. Martin.
Der Klettermechamsmus der Fliegen.
Die Art, wie die Fliege an senkrechten, glatten Gegenständen
(Glasscheiben u. s. w.) emporkriecht, erklärten die Naturforscher
verschieden. Die meisten nahmen an, daß die lappenartig erwei-
terten Fußsohlen wie Saugnäpfe wirkten und so ein Haften des
Insekts an der glatten Fläche hervorbrächten, wenige andere
widersprachen dem aus Grund verschiedener Untersuchungen, so
namentlich der Engländer Blackwall, welcher die Fliegen auch
unter der Glocke der Luftpumpe am Glase emporkriechen sah, wo
also jedes auf dem Prinzip des Luftdrucks beruhende „Ansaugen"
illusorisch gewesen wäre. Im Gegensatz hiezu nahm man ein
Festhalten der Fußspitzen vermöge einer klebrigen, rasch erhärten-
den Flüssigkeit an. Daß letzteres richtig ist, hat der bekannte
Eniomolog Dewitz mit dem Mikroskop durch folgendes sinnreiche
Experiment gezeigt. Er klebte eine Fliege rückwärts mit den
Flügeln auf einen Papierstreifen, und befestigte sie dann unter-
halb einer dünnen Glasplatte, indem er sie durch Korkstückchen
Zwischen Papierstreisen und Glas so weit von letzterem entfernt
hielt, daß sie es gerade mit den freigcbliebcnen Füßen erreichen
konnte. Das Ganze legte er verkehrt unter das Mikroskop, so
daß die Fliege die Bauchseite nach oben kehrte. Dann sah er
deutlich: auf den Fußlappen sitzen feine Härchen, und jedes der-
selben sondert, wenn die Fliege den Fuß aufsctzt, einen glashellcn
Stoff ab, der den Fuß an der Fläche des Glases befestigt. Wird
der Fuß wieder gehoben oder losgerifsen, so sicht man die zurück-
gelassenen Tröpfchen des Klebstoffes auf der Glasplatte in der-
n u Zuordnung wie die Härchen der Fußlappen. Der Kleb-
k i>! jedenfalls aus Hautdrüsen abgesondert, welche man
früher schon in den Fußlappen in zahlreicher Menge aufge-
funden hat.
Illustrirte Welt.
47
Anekdoten und Witze.
Die Frau wie sie sein soll.
Ein Jüngling, der sich durch reine Wäsche, Bescheidenheit und
sehr methodisches Verfahren in allen seinen Unternehmungen aus-
zeichnete, ging auf Freiersfllßen. Er hatte zuweilen eine junge
Dame Sonntag Abends von der Kirche heim begleitet und dann
noch einen kleinen Imbiß bei ihr im Hause genommen. Am
letzten Sonntag, nachdem sich das Elternpaar diskret zurückgezogen,
sagte er plötzlich zu ihr:
„Sprechen Sie im Schlaf?"
„Nein," antwortete sie überrascht.
„Wandeln Sie Nacht?" fragte er sodann.
„No, Sir."
Er rückte seinen Stuhl einen Zoll näher und fragte mit ge-
steigertem Interesse:
„Schnarchen Sie?"
„Nein," erwiederte sie hastig, ihn ernsthaft anschauend.
Bei dieser Antwort singen seine Augen förmlich an zu glänzen.
Seine Lippen theilten sich erwartungsvoll, und indem er seinem
Stuhl wieder einen Ruck näher gab, fragte er lebhaft:
„Werfen Sie Ihre ausgekämmten Haare in's Waschbecken?"
„Nein, das thue ich nicht," antwortete sie, und wieder rutschte
sein Stuhl näher, während seine Erregtheit sich steigerte, so daß
er kaum ruhig sitzen konnte.
„Reinigen Sie den Kamm, wenn Sie sich frisirt haben?"
„Natürlich, jedesmal!" sagte sie, ihn mit aller Macht an-
starrend.
Im nächsten Augenblicke lag er vor ihr auf den Knieen, mit
ausgestreckten Armen zu ihr aufblickend.
„Ich liebe Dich!" rief er leidenschaftlich. „Ich gebe Dir mein
ganzes Herz! Ich werde Dein Sklave sein, ich will Dich auf den
Händen tragen! Willst Du mich annehmen als Deinen Gatten,
Deinen Beschützer, Dein Alles?"
Es war ein kritischer Moment für eine junge Dame in ihrem
Alter, aber sie war dem Außerordentlichen gewachsen — was ge-
wöhnlich bei Mädchen der Fall ist — und sie nahm ihn.
(Mark Twain.)
*
Folgende hübsche Kindergeschichte wird der
„Niederschlesischen Ztg." erzählt: Ein Görlitzer Beamter besitzt
einen jungen Knaben und einen alten Hund, die treue Spiel-
genossen sind. Der Hund pflegt durch Bellen anzuzeigen, wenn
Jemand an der Wohnung klingelt, was in den entfernt liegenden
Zimmern oft nicht gehört wird. Der Knabe spielt nun eines
Nachmittags im Korridor und der Hund schläft. Es klingelt,
aber Sultan hört es nicht. Da steht das Kind leise vom Spiele
auf, steckt seinen Kopf in die Stube und macht „Wau, wau!"
Sultan erwacht davon und hebt den Kopf, der Knabe aber jagt:
„Schlaf' nur weiter, Sultanchen, ich hab' schon."
V e x i r t.
Im Dampfbads sitzen zwei Kranke, ein Ungar und ein Oester-
reicher, die mit Fußübeln behaftet sind. Beide werden am schmerz-
haften Fuße tüchtig mit Wolltüchern srottirt. Der Oesterreicher
schrie laut vor Schmerz, der Ungar sieht jedoch phlegmatisch zu
und lächelt. Als die Badedicner sich entfernten, sagt der Oester-
reicher zum Ungar noch mit Thränen im Auge:
„Sie können halt Schmerz aushalten, Herr Bruder!"
„Jo!" erwiederte der Ungar. „I hob holt den Kranken-
wärter vexirt und hob ihm 'nen g'sunden Fuß hing'holten."
Schach.
(Redigirt von Jean Dufresne.)
Aufgabe Ur. 2.
Von E. G. B. Valle.
Lchmaly.
A.LOVLL'68
weiß.
Weitz zieht und setzt mit dem zweiten Zuge Matt.
Auflösung der Schach-Aufgabe Nr. 13 in Nr. 5V
(vorigen Jahrgangs):
Weiß. Schwarz.
1) D. 6 4 — r> 3. t) Beliebig.
2) D. oder K. (durch Abzugsschach) seht Matt.
Auflösung des Rösselsprungs Seite 24:
Unabwendbar ob dein meinen,
Einen Frühling wirk' und webe
Rings um mich in lichtem Scheinen.
Klinge, süße Stimme, klinge
An mein Herz im Tongewimmel,
Trag' auf deiner Engelschwinge
Mich Verwandelten gen Himmel!
Franz Dingelstedt.
Kleine Korrespondenz.
FrI. Katharina B. in Baden-Baden. Versuchen Sie es mit
„Geschichte der englischen Literatur" von Bopford. A. Brooke, deutsch von
Matthias, Berlin, Langenschcidt'sche Verlagsbuchhandlung.
I. N. in Graz. Schaffen Sie sich von Meyer's Sprachführern
Italienisch von vr. R. Klcinpaul (Leipzig, Bibliographisches Institut)
an, dann lesen Sie Goldoni, Lustspiele Foruasori's Grammatik ist auch
vortrefflich, empfehlenswert!) ebenfalls Filippi.
Hrn. G. W. in B. Die Firma Albert H. Curjel, Wien, Elisa-
bethstraße 5, ist gewiß bereit. Ihnen illustrirte Prciscourante von Vclo-
cipedcn jeder Art zu schicken.
T. H. 49 in Koblenz. Wie wir aus bester Quelle erfahren,
würden Sie gut thun, sich nicht auf diese Sache cinzulasscn.
Hrn. D. Th. in Krakau. Ganz hübsch, aber doch nicht für ein
Journal wie „Jllustr. Welt" geeignet. Mehr für häusliche Kreise.
Hrn. H. R. in Halle. Ganz nett, doch zu leicht für unsere sehr
scharfsinnigen Räthsellöser.
Hrn. E. R. in Langenthal. Wir würden Ihnen rathen, noch
etwas zu warten, bis diese Erfindung etwas länger gelebt hat.
Hrn. A. R. in Wien. Fortschritt sichtbar, formell noch nicht ganz
reis für den Druck.
Hrn. E. v. G. in H. Wir glauben, daß Sie sich unter diesen
Umständen in Bosnien nichts holen werden — als Krankheit.
Hrn. O. M. in W. Sie haben ja die Ostsee in der Nähe. Lieben-
zell im Schwarzwald, Hirsau, Leinach werden Ihren Wünschen ent-
sprechen.
Herr PH. Sch. in B. ersucht uns um ein Rezept sür Vogcllcim.
Vielleicht kann einer unserer Leser hier Auskunft geben.
Hrn. Gutsbesitzer G. v. M. in Bayern. Patent-Stahl-
stachelzäune liefert die Fabrik von Felten L Guilleaume in Mühlheim
am Rhein.
Hrn. M. Morris in Charlottenburg. Wie sich jetzt herauS-
gestellt hat, sind die Telephone beim Gewitter gefährlich: man wird Wohl
bald einen Schuh gesunden haben.
Richtige Lösungen von Räthseln, Charaden, Rösselsprüngen re. sind
UNS zugegangen von: Frln. Rosa Koicala, Kaltenberg: Emmy
Laußig, München; Bertha Kniobc, Berlin; Hanna Ger st er,
Kassel; Emma Behle, Breslau; Frau A. H. Leven, Her-
dingen; Ottilie Hammerstein, Stettin; Fr. Barthold,
Spremberg; Minchen Wolf, Pardubitz; Hrn. H. Hennig,
Neiße; H. Gcrig, Pankow; F. Nane, Bamberg; G. Potter,
Würzburg; P. WislicenuS, Zürich; G. Mentcr, Berlin;
H.Gamber,Ham bürg; E.Glocker,Ulm;V.Xanten, München;
G. Gorz en l> ach, Chur; T. Nom vicz, Br ünn; A. Dombrowsky,
Posen; I. I-, Stettin; G. Wangeon, Warnemünde.
Herr Jakob Müller, der bei der Verwüstung Neu-UlmS (Ame-
rika) als Beschädigter genannt wurde, wird ersucht, seine Adresse anzu-
geben. Wir sind gern bereit, diese weiter zu befördern.
Frl. E. F. B. in B. In Deutschland grüßt der Herr die Dame
zuerst, anders in England, wo durch ein Neigen des Kopses die Dame
dem Herrn sozusagen die Erlaubnis; gibt, sie zu grüßen. Da der Herr
ein Engländer ist, so dürfen sie ihm nicht übel nehmen, wenn er beim
Begrüßen sitzen blieb. Ein Italiener oder Franzose wäre sicher in diesem
Fall cmporgeschnellt wie ein „Dosenteusclchen."
Korrespondenz für Gesundheitspflege.
Hrn. Bernhard H. in Hannover. I) Gegen Sodbrennen und
saures Ausstößen aus dem Magen hat sich der jeweilige Genuß von
doppcltkohlcnsaurem Natron, eine Messerspitze voll auf einen Lössel Wasser,
seit Jahren bewährt. 2) Cigarrenrauchen ist in diesem Falle zu unter-
lassen !
Abonnent in Bern. Ein vortreffliches Mittel gegen lästige Fuß-
schweiße ist das Einstreuen und Bepudern der Sohlen mit salicylsaurem
Schweißpulver (Salicylsäure kl) Gramm, Amylum 40 Gramm, ll'aleum
xrasparatum 20 Gramm, Leilchenwurzclpulver 20 Gramm zusammen
zu mischen). vr. St.
Antworten.
Auf 21): Gypsgegcnstände erhalten einen hübschen Ilcbcrzug, der sich
später durch Waschen reinigen läßt, in folgender Weise: 3 Thle. Aetzkali
werden in 36 Thln. heißem Wasser gelöst, 9 Thle. Stearinsäure damit
vereinigt und der erhaltene Seiscnleim mit der gleichen Menge Wasser
und 95prozentigem Alkohol verdünnt. Die warme Lösung wird auf den
erwärmten Gypsgegenstand aufgetragen und dieser nach einigen Stunden
mit einem nassen Schwamm abgewascheu. Der Ucberzug soll noch schöner
werden, wenn statt Kali die entsprechende Menge Ammoniak genommen
wird. Alte Gypsgegcnstände werden vor der Behandlung mit einer
schwachen Z prozcnligen Actzkalilösung gereinigt. vr. B.-R.
Redaktion: Hugo Rosenthal-Boniii in Stuttgart.
Änhakts-Ueöersicht.
Text: An der Grenze, Roman von Johannes van Dewall. Fortsetzung.
— Konstantinopel. — Aus Natur und Leben. — Alburnblatt: Begegnung. —
Chavrillac, Roman von Leo Warren. Fortsetzung. — Das Hochzeitspflügen
in Steyermark. — Das Nest der Goldamsel, von Martin. — Der Kletter-
mechanismus der Fliegen. — Humoristische Blätter. — Schach. — Kleine
Korrespondenz.
Illustrationen: An der Grenze: „Herr! — ich verlange Genugtuung!
Dietz ist ein unerhörter Schimpf!" rief Herr von Bordowski. — Konstantinopel.
— Das Pflügen der Hochzeiter in Steyermark, nach einer Skizze von F. Schlegel.
— DaS Nest der Goldamsel, Zeichnung von H. Giacomelli. — Das Gold-
mädchen und ihre Bewerber, nach einer Skizze von Wilh. Wiegmann.
— in
ausen,
n, die
iWelt
leiben,
n dem
letzten
ae Er-
i eilig
blieben
weigen
welche
telange
nt und
w glich
betreten
Wildes,
on aus
kreuzten
licht-
er Ecke
mm an
leuchtete
mzeigte.
, „Rue
in dem
sind zur
ling nicht dem alten Volksgciste und germanischen Herkommen
genau entsprechen und früher wohl eine andere germanisch-
mythologische Figur, vielleicht Ziruockprecsit", der Prachtvolle,
oder ein „Berchte", von der Göttin „Berchta", „Perahta" (heute
Bertha) die Glänzende, ein Diener und Anhänger, gemeint ge-
wesen sein, wie es ja heute noch im salzburgischen Pinzgau
Perchtentänzer gibt. Aus der Verbiegung genannter Namen mag
der Heidengott oder Heidenname Bacchus entstanden sein, welcher
zudem gänzlich unschädlich, ohne Zusammenhang mit der Urväter
Glauben und Anschauung, der neuzeitigcn Ganz- und Halbbildung
näher lag. Des Burschen Aufgabe ist, den Spaß mit Witzen zu
begleiten, den Vorgang so lustig wie möglich zu machen, und je
besser er seine Aufgabe löst, desto mehr Ehre erntet er, sowohl
während des Zuges durch dis Hauptstraße des Dorfes und am
Hause der Braut vorbei, wie auch noch lange nachher bei den
Fröhlichkeiten des Hochzeitsfestes. Eine seiner Hauptaufgaben ist
aber auch, das Paar und den Pflug so stramm zu lenken, daß
sie an der Mauer des Hauses der Braut vorbeikommen und da-
selbst eine Ecke, mindestens ein Stück des Kalkbewurfes oder einen
Splitter wegreißen müssen.
Das Ganze scheint denn doch tiefer symbolisch begründet zu
sein. Der Schaden am Brauthause, das Mitnehmen oder Mit-
genommene, ist ernst wie scherzhaft nicht allzu schwer zu deuten, und
ebensowenig wird man irregehen, wenn man die Arbeit des jetzt
noch lustigen Paares als Mahnung an feine schweren Pflichten
für das künftige Leben betrachtet, in dem sie zusammen nach einem
Ziele strebend und sich helfend die Wege ziehen müssen, zu des
Hauses wie der Allgemeinheit Nutzen, Saat, Segen, Ernte! Es
ist immer gut, wenn die Volkessitte an solchem tiefen Sinne hält
und das bloße Pflegen des Leibes während der Hochzeiten mit
solcher Kräftigung für Geist und Seele untermengt oder bunter
gestaltet.
Straße,
anderen
e Stille,
- Meilen
ms und
r doch so
>irend —
die Feste
Glauben
ccn, noch
erstörung
en, einen
: Straße
Qülerien-
reinander,
sie in der
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(elheit. — s
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Helscheiben
so deutete
c einen ge-
heran und
g, ich habe
ner kleinen
fahr einmal
war lange
befindliche
>en anderen
ens folgten
rk.
Allgemeinheit '
Landvolke er- -
n Stellen, wo
Hochzeitsfesten
rmarks, vor-
m.
welche bei den
uern ländliche
-pieke mehrere
dritten Tage, s
s mit einigen
hzeitspaar mit
aß es wirklich
Arme Lenkung
'äumtesten und
tutigams, der
" oder „Braut-
n Paares und
r seine Kleider
gestaltet seine
reilich, er stelle
chische Abkömm-
Das Rest ller Goülamsel,
Wild S. 44.)
Dieser schöne Vogel wird auch Pirol, Pfingstvogel, Wie-
deval, Schulz von Bülow u. s. w. genannt, welche Namen er
theils nach seinem Ruf, theils seiner Farbe wegen erhalten hat.
Dieselbe ist männlicherseits schön goldgelb mit schwarzen Flügeln.
Er trifft gewöhnlich vor Pfingsten bei uns ein und gehört unter
die Noblesse der deutschen Vogclwelt, da er nur kurze Zeit im
Vaterlands verweilt, die meiste übrige Zeit aber auf Reisen im
Ausland zubringt. Wie alle schön gefärbten Vögel ist er sehr
scheu und läßt sich fast nur im Flug von Baum zu Baum er-
blicken, wo seine glänzend gelbe Farbe vom jungen Grün der Be-
laubung seltsam genug absticht. Seiner Schönheit sich bewußt,
ist er auch selbst ein Freund des Schönen und schlägt seinen
Wohnsitz gern in großen Gärten oder Parks mit alten, hohen
Bäumen auf. Sobald er angekommen, verkündet er es durch
seine wohlklingende, laute Stimme, die, statt in Noten, in Buch-
staben ausgedrückt, etwa wie „Schulz von Bülow" sich deuten läßt.
Wenige Tage nach seinem Erscheinen trifft auch Madame Bülow
in weniger glänzendem Reiseanzug bei uns ein, und ohne langes
Ueberlegen werden alsbald die Anstalten zur Wiege ihrer Spröß-
linge getroffen. Hier zeigt sich nun, daß die Reisen in's Aus-
land nicht ohne Fruchte geblieben sind, denn von den Weber-
vögeln Indiens hat der Pirol wahrscheinlich auch das Weben
seines Nestes erlernt, welche Kunst sonst kein deutscher Vogel in
gleicher Weise versteht. Der Reststoff besteht aus Fasern von
Nesseln, Flachs, Bast, Haaren, Wolle , Birkenrinde, Moos und
selbst Spinnengewebe, und das Nest selbst wird in dis Gabel
eines ziemlich versteckten freien Astes, sechs bis zehn Meter über
der Erde, gestellt. Sehr interessant ist der Ansang des Nest-
baues, den beide Gatten gemeinschaftlich ausfllhren. Die Enden
der ersten Fasern werden mit Speichel benetzt über die Gabel ge-
legt und die freien Enden mittelst Les Fluges um die Beste an-
geschlungen. Hat solchergestalt sich eine Art Hängematte gebildet,
so wird erst der Nestboden eingetragen und derselbe schließlich mit
feineren Stoffen ausgelegt. In diesen halbkugeligen Napf werden
dann die schönen weißen, mit dunklen Flecken betupften Eier, vier
bis sechs an der Zahl, gelegt. Die Jungen werden mit Insekten
gesüttert und wenn sie flügge geworden sind, in die Kirschenbäume
geführt, wo Alt und Jung sich's trefflich schmecken läßt. Sind
diese alle, dann verlassen sie uns und wandern dem fernen
Süden zu. Martin.
Der Klettermechamsmus der Fliegen.
Die Art, wie die Fliege an senkrechten, glatten Gegenständen
(Glasscheiben u. s. w.) emporkriecht, erklärten die Naturforscher
verschieden. Die meisten nahmen an, daß die lappenartig erwei-
terten Fußsohlen wie Saugnäpfe wirkten und so ein Haften des
Insekts an der glatten Fläche hervorbrächten, wenige andere
widersprachen dem aus Grund verschiedener Untersuchungen, so
namentlich der Engländer Blackwall, welcher die Fliegen auch
unter der Glocke der Luftpumpe am Glase emporkriechen sah, wo
also jedes auf dem Prinzip des Luftdrucks beruhende „Ansaugen"
illusorisch gewesen wäre. Im Gegensatz hiezu nahm man ein
Festhalten der Fußspitzen vermöge einer klebrigen, rasch erhärten-
den Flüssigkeit an. Daß letzteres richtig ist, hat der bekannte
Eniomolog Dewitz mit dem Mikroskop durch folgendes sinnreiche
Experiment gezeigt. Er klebte eine Fliege rückwärts mit den
Flügeln auf einen Papierstreifen, und befestigte sie dann unter-
halb einer dünnen Glasplatte, indem er sie durch Korkstückchen
Zwischen Papierstreisen und Glas so weit von letzterem entfernt
hielt, daß sie es gerade mit den freigcbliebcnen Füßen erreichen
konnte. Das Ganze legte er verkehrt unter das Mikroskop, so
daß die Fliege die Bauchseite nach oben kehrte. Dann sah er
deutlich: auf den Fußlappen sitzen feine Härchen, und jedes der-
selben sondert, wenn die Fliege den Fuß aufsctzt, einen glashellcn
Stoff ab, der den Fuß an der Fläche des Glases befestigt. Wird
der Fuß wieder gehoben oder losgerifsen, so sicht man die zurück-
gelassenen Tröpfchen des Klebstoffes auf der Glasplatte in der-
n u Zuordnung wie die Härchen der Fußlappen. Der Kleb-
k i>! jedenfalls aus Hautdrüsen abgesondert, welche man
früher schon in den Fußlappen in zahlreicher Menge aufge-
funden hat.
Illustrirte Welt.
47
Anekdoten und Witze.
Die Frau wie sie sein soll.
Ein Jüngling, der sich durch reine Wäsche, Bescheidenheit und
sehr methodisches Verfahren in allen seinen Unternehmungen aus-
zeichnete, ging auf Freiersfllßen. Er hatte zuweilen eine junge
Dame Sonntag Abends von der Kirche heim begleitet und dann
noch einen kleinen Imbiß bei ihr im Hause genommen. Am
letzten Sonntag, nachdem sich das Elternpaar diskret zurückgezogen,
sagte er plötzlich zu ihr:
„Sprechen Sie im Schlaf?"
„Nein," antwortete sie überrascht.
„Wandeln Sie Nacht?" fragte er sodann.
„No, Sir."
Er rückte seinen Stuhl einen Zoll näher und fragte mit ge-
steigertem Interesse:
„Schnarchen Sie?"
„Nein," erwiederte sie hastig, ihn ernsthaft anschauend.
Bei dieser Antwort singen seine Augen förmlich an zu glänzen.
Seine Lippen theilten sich erwartungsvoll, und indem er seinem
Stuhl wieder einen Ruck näher gab, fragte er lebhaft:
„Werfen Sie Ihre ausgekämmten Haare in's Waschbecken?"
„Nein, das thue ich nicht," antwortete sie, und wieder rutschte
sein Stuhl näher, während seine Erregtheit sich steigerte, so daß
er kaum ruhig sitzen konnte.
„Reinigen Sie den Kamm, wenn Sie sich frisirt haben?"
„Natürlich, jedesmal!" sagte sie, ihn mit aller Macht an-
starrend.
Im nächsten Augenblicke lag er vor ihr auf den Knieen, mit
ausgestreckten Armen zu ihr aufblickend.
„Ich liebe Dich!" rief er leidenschaftlich. „Ich gebe Dir mein
ganzes Herz! Ich werde Dein Sklave sein, ich will Dich auf den
Händen tragen! Willst Du mich annehmen als Deinen Gatten,
Deinen Beschützer, Dein Alles?"
Es war ein kritischer Moment für eine junge Dame in ihrem
Alter, aber sie war dem Außerordentlichen gewachsen — was ge-
wöhnlich bei Mädchen der Fall ist — und sie nahm ihn.
(Mark Twain.)
*
Folgende hübsche Kindergeschichte wird der
„Niederschlesischen Ztg." erzählt: Ein Görlitzer Beamter besitzt
einen jungen Knaben und einen alten Hund, die treue Spiel-
genossen sind. Der Hund pflegt durch Bellen anzuzeigen, wenn
Jemand an der Wohnung klingelt, was in den entfernt liegenden
Zimmern oft nicht gehört wird. Der Knabe spielt nun eines
Nachmittags im Korridor und der Hund schläft. Es klingelt,
aber Sultan hört es nicht. Da steht das Kind leise vom Spiele
auf, steckt seinen Kopf in die Stube und macht „Wau, wau!"
Sultan erwacht davon und hebt den Kopf, der Knabe aber jagt:
„Schlaf' nur weiter, Sultanchen, ich hab' schon."
V e x i r t.
Im Dampfbads sitzen zwei Kranke, ein Ungar und ein Oester-
reicher, die mit Fußübeln behaftet sind. Beide werden am schmerz-
haften Fuße tüchtig mit Wolltüchern srottirt. Der Oesterreicher
schrie laut vor Schmerz, der Ungar sieht jedoch phlegmatisch zu
und lächelt. Als die Badedicner sich entfernten, sagt der Oester-
reicher zum Ungar noch mit Thränen im Auge:
„Sie können halt Schmerz aushalten, Herr Bruder!"
„Jo!" erwiederte der Ungar. „I hob holt den Kranken-
wärter vexirt und hob ihm 'nen g'sunden Fuß hing'holten."
Schach.
(Redigirt von Jean Dufresne.)
Aufgabe Ur. 2.
Von E. G. B. Valle.
Lchmaly.
A.LOVLL'68
weiß.
Weitz zieht und setzt mit dem zweiten Zuge Matt.
Auflösung der Schach-Aufgabe Nr. 13 in Nr. 5V
(vorigen Jahrgangs):
Weiß. Schwarz.
1) D. 6 4 — r> 3. t) Beliebig.
2) D. oder K. (durch Abzugsschach) seht Matt.
Auflösung des Rösselsprungs Seite 24:
Unabwendbar ob dein meinen,
Einen Frühling wirk' und webe
Rings um mich in lichtem Scheinen.
Klinge, süße Stimme, klinge
An mein Herz im Tongewimmel,
Trag' auf deiner Engelschwinge
Mich Verwandelten gen Himmel!
Franz Dingelstedt.
Kleine Korrespondenz.
FrI. Katharina B. in Baden-Baden. Versuchen Sie es mit
„Geschichte der englischen Literatur" von Bopford. A. Brooke, deutsch von
Matthias, Berlin, Langenschcidt'sche Verlagsbuchhandlung.
I. N. in Graz. Schaffen Sie sich von Meyer's Sprachführern
Italienisch von vr. R. Klcinpaul (Leipzig, Bibliographisches Institut)
an, dann lesen Sie Goldoni, Lustspiele Foruasori's Grammatik ist auch
vortrefflich, empfehlenswert!) ebenfalls Filippi.
Hrn. G. W. in B. Die Firma Albert H. Curjel, Wien, Elisa-
bethstraße 5, ist gewiß bereit. Ihnen illustrirte Prciscourante von Vclo-
cipedcn jeder Art zu schicken.
T. H. 49 in Koblenz. Wie wir aus bester Quelle erfahren,
würden Sie gut thun, sich nicht auf diese Sache cinzulasscn.
Hrn. D. Th. in Krakau. Ganz hübsch, aber doch nicht für ein
Journal wie „Jllustr. Welt" geeignet. Mehr für häusliche Kreise.
Hrn. H. R. in Halle. Ganz nett, doch zu leicht für unsere sehr
scharfsinnigen Räthsellöser.
Hrn. E. R. in Langenthal. Wir würden Ihnen rathen, noch
etwas zu warten, bis diese Erfindung etwas länger gelebt hat.
Hrn. A. R. in Wien. Fortschritt sichtbar, formell noch nicht ganz
reis für den Druck.
Hrn. E. v. G. in H. Wir glauben, daß Sie sich unter diesen
Umständen in Bosnien nichts holen werden — als Krankheit.
Hrn. O. M. in W. Sie haben ja die Ostsee in der Nähe. Lieben-
zell im Schwarzwald, Hirsau, Leinach werden Ihren Wünschen ent-
sprechen.
Herr PH. Sch. in B. ersucht uns um ein Rezept sür Vogcllcim.
Vielleicht kann einer unserer Leser hier Auskunft geben.
Hrn. Gutsbesitzer G. v. M. in Bayern. Patent-Stahl-
stachelzäune liefert die Fabrik von Felten L Guilleaume in Mühlheim
am Rhein.
Hrn. M. Morris in Charlottenburg. Wie sich jetzt herauS-
gestellt hat, sind die Telephone beim Gewitter gefährlich: man wird Wohl
bald einen Schuh gesunden haben.
Richtige Lösungen von Räthseln, Charaden, Rösselsprüngen re. sind
UNS zugegangen von: Frln. Rosa Koicala, Kaltenberg: Emmy
Laußig, München; Bertha Kniobc, Berlin; Hanna Ger st er,
Kassel; Emma Behle, Breslau; Frau A. H. Leven, Her-
dingen; Ottilie Hammerstein, Stettin; Fr. Barthold,
Spremberg; Minchen Wolf, Pardubitz; Hrn. H. Hennig,
Neiße; H. Gcrig, Pankow; F. Nane, Bamberg; G. Potter,
Würzburg; P. WislicenuS, Zürich; G. Mentcr, Berlin;
H.Gamber,Ham bürg; E.Glocker,Ulm;V.Xanten, München;
G. Gorz en l> ach, Chur; T. Nom vicz, Br ünn; A. Dombrowsky,
Posen; I. I-, Stettin; G. Wangeon, Warnemünde.
Herr Jakob Müller, der bei der Verwüstung Neu-UlmS (Ame-
rika) als Beschädigter genannt wurde, wird ersucht, seine Adresse anzu-
geben. Wir sind gern bereit, diese weiter zu befördern.
Frl. E. F. B. in B. In Deutschland grüßt der Herr die Dame
zuerst, anders in England, wo durch ein Neigen des Kopses die Dame
dem Herrn sozusagen die Erlaubnis; gibt, sie zu grüßen. Da der Herr
ein Engländer ist, so dürfen sie ihm nicht übel nehmen, wenn er beim
Begrüßen sitzen blieb. Ein Italiener oder Franzose wäre sicher in diesem
Fall cmporgeschnellt wie ein „Dosenteusclchen."
Korrespondenz für Gesundheitspflege.
Hrn. Bernhard H. in Hannover. I) Gegen Sodbrennen und
saures Ausstößen aus dem Magen hat sich der jeweilige Genuß von
doppcltkohlcnsaurem Natron, eine Messerspitze voll auf einen Lössel Wasser,
seit Jahren bewährt. 2) Cigarrenrauchen ist in diesem Falle zu unter-
lassen !
Abonnent in Bern. Ein vortreffliches Mittel gegen lästige Fuß-
schweiße ist das Einstreuen und Bepudern der Sohlen mit salicylsaurem
Schweißpulver (Salicylsäure kl) Gramm, Amylum 40 Gramm, ll'aleum
xrasparatum 20 Gramm, Leilchenwurzclpulver 20 Gramm zusammen
zu mischen). vr. St.
Antworten.
Auf 21): Gypsgegcnstände erhalten einen hübschen Ilcbcrzug, der sich
später durch Waschen reinigen läßt, in folgender Weise: 3 Thle. Aetzkali
werden in 36 Thln. heißem Wasser gelöst, 9 Thle. Stearinsäure damit
vereinigt und der erhaltene Seiscnleim mit der gleichen Menge Wasser
und 95prozentigem Alkohol verdünnt. Die warme Lösung wird auf den
erwärmten Gypsgegenstand aufgetragen und dieser nach einigen Stunden
mit einem nassen Schwamm abgewascheu. Der Ucberzug soll noch schöner
werden, wenn statt Kali die entsprechende Menge Ammoniak genommen
wird. Alte Gypsgegcnstände werden vor der Behandlung mit einer
schwachen Z prozcnligen Actzkalilösung gereinigt. vr. B.-R.
Redaktion: Hugo Rosenthal-Boniii in Stuttgart.
Änhakts-Ueöersicht.
Text: An der Grenze, Roman von Johannes van Dewall. Fortsetzung.
— Konstantinopel. — Aus Natur und Leben. — Alburnblatt: Begegnung. —
Chavrillac, Roman von Leo Warren. Fortsetzung. — Das Hochzeitspflügen
in Steyermark. — Das Nest der Goldamsel, von Martin. — Der Kletter-
mechanismus der Fliegen. — Humoristische Blätter. — Schach. — Kleine
Korrespondenz.
Illustrationen: An der Grenze: „Herr! — ich verlange Genugtuung!
Dietz ist ein unerhörter Schimpf!" rief Herr von Bordowski. — Konstantinopel.
— Das Pflügen der Hochzeiter in Steyermark, nach einer Skizze von F. Schlegel.
— DaS Nest der Goldamsel, Zeichnung von H. Giacomelli. — Das Gold-
mädchen und ihre Bewerber, nach einer Skizze von Wilh. Wiegmann.