! wird es auch
l einer Wer«
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>u neuen Hohr
Er aber uw
sollten Sie
hsetzen. Soll
- daß wir für
en beginnt -
nd wie ferner
seine Brust
voll vor.
>u wirst
luend, wie um
bedeckten seine
ust. „Ich bin
ers."
es Grafen von
! des Schlosses
Zahlte, wohnten
Arini bei, die
ngeladen hatte,
'scheinung, all'
llendung unter
r. Und diese
h zurück, Weh-
rn sah sich am
nse des Lebens
sich der Schlag
ers Frage das
, mit dem die
mit Ausnahme
t Touristen aiis-
erkwürdigeS dur-
ch wären. Wir
heißt in Venedig
hen Dialekt Sm
prächtigen Bm-
werst die Kirche,
k, das 14S0 be-
bergang der ge-
echs Säulen vm
lpturen verzier!,
ilspital mit jell-
Zur Seite der
eses Campo, die
als Bartolomeo
1496 nach dm
> Leonardo mit-
mentm und jecht
tionirte Piedesta!
tische Zeichen del
mit Len flinke«
r zu bestimmte«
blick einer Brmt
die heitere, sieh
dieses Schnucki
macht nun sei«
§ bietet auch da
es, Bedeutendmf
'nen — aber d«
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ist verbunden
md Wehe st-««
Ernste Nucke«,
dem GlilckliW
ins, der Fracks
scheint, als °i d«
>inaus in die A'
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s schaue und »
nahe bei den W
>ens ihr auch
rd weiß sich "l
f, daß, M
erden als
t entgegen.
IlbumblsL
sonst und Jetzt.
wie als Jüngling ich war gesinnt,
na ich am liebsten bei Donner und wind
M steilen, wenig betretenen wegen
^,n tobenden Sturm, dem Hagel entgegen.
-awt bei dem ersten Geröll' und Gebraus
Plieb' ich Zurück in's ruhige Haus,
M kann die Aermsten nur schwer beklagen,
Die kühn sich hinaus in den Aufruhr wagen.
AM in den Stürmen der Leidenschaft
Lewährte sich mir erst recht die Kraft,
"Ich riß mich empor aus dem Seelenkramxfe,
As ich als Sieger ging aus dem Kampfe.
steht such' ich die Stille; hoch sei mir's gelobt,
Kau alle Leidenschaft ausgetobt,
Her Kämpfe Schmerzen, ich hab' sie empfunden,
Und oft geblutet aus tiefen Wunden.
stch liebe nicht mehr die Sommerglut,
stu Brand versetzend Herz und Blut,
Kie Frühlingswärme, die linde, laue,
Die ist - allem, der ich gern mich vertraue.
Aarl Egon Ebert.
Me beiden Msttrager.
«mer Ghettobild aus dem ersten Dezennium des neunzehnten
Jahrhunderts
von
S. Ko brr.
(Nachdruck verböten.)
lfs gibt nicht leicht einen schärferen Gegensatz als Alt-
M Neu-Oesterreich. In diesem ist das schönste Prinzip
»Menschheiti vollständige Gleichheit vor dem Gesetze, zur
Men lebendigen Wahrheit geworden; in Alt-Oesterreich
Megen war die gesammte Bevölkerung in viele Kasten ge-
M, deren Privilegien und Rechte außerordentlich ver-
Keden waren. Die untersten derselben bildeten die Bauern
i«d die Bekenner des jüdischen Glaubens. Wenn auch der
UstMche Kaiser Joseph die Leibeigenschaft aufgehoben hatte,
Daren die Bauern doch nicht frei, sie mußten ihren Grund-
fmmRobot undFrohnden leisten, waren deren Untcrthanen.
Eine besonders eigenthümliche und ungünstige Stellung
Hmm die Juden ein. Sie waren wie die Akatholiken
«Amt und Lehrkanzel ausgeschlossen, es war ihnen mit
Mmhme der Häuser in ihren Ghetti jeder Grundbesitz,
stsogar die Ausübung mancher Gewerbe, zum Beispiel jenes
KS Apothekers und des Müllers, untersagt.
In Böhmen und Mähren war die Zahl der Juden be-
fchmkt, und nur der erstgeborene Sohn eines heimatbe-
chtigten Juden — Familianten nannte man diese — durfte
m Ehe eingehen. Die böhmischen Juden mußten nebst
M landesfürstlichen Steuern auch eine unerträglich hohe
!Mte Steuer zahlen. Diese war in folgender merkwür-
iizn Weise entstanden:
Im Jahre 1742 hatten die Franzosen Prag erobert und
Dm es längere Zeit besetzt. Nach deren Abzug wurde
i« früher in Prag lebende und in diesem Jahre als Rab-
hm nach Metz berufene Gelehrte Jonathan Eibenschütz
«s hochverrätherischen Einverständnisses mit dem Feinde
Wdigt, und obgleich die schärfste Untersuchung auch nicht
iM geringsten Schuldbeweis ergab, dehnte man den Ber-
ich doch über die ganze jüdische Bevölkerung aus, und
fanatischen und gewissenlosen Rathgebern gedrängt, er-
W die sonst kluge und scharfblickende Kaiserin Maria
chrcha am 18. Dezember 1744 ein Dekret, nach welchem
«Juden in bestimmter Frist Prag und Böhmen ver-
chn sollten. Eine „allerunterthänigste Vorstellung" der
-st« Landstände gegen diese unerhörte Maßregel wäre
Vglos geblieben, wenn nicht die fremden Mächte, in erster
UM England und Holland, durch ihre Vertreter am Wiener
-,P gegen dieses staatswiderrechtliche Verfahren energische
Messungen erhoben hätten, so daß die mächtige Kaiserin
Münzen war, sich der öffentlichen Meinung Europas zu
m-" ""s ihrem Vaterlande Verbannten zurückzu-
auch die Juden — welche nicht wußten, daß
mächtige Protektoren gefunden hatten — waren nüttler-
.Estucht imthätig geblieben. Sie hatten eine Deputation
- hbii" gesandt und sich zur Zahlung einer großen
""Lbboten, welche angenommen und erst von
stide dem Gütigen im Jahre 1846 aufgehoben
bedrückende Beschränkung traf speziell die
Mi dadurch, daß sie bezüglich ihrer Wohnstätten
Stadttheil, die Judenstadt, angewiesen
sogar früher mit Thoren versehen war, welche
geschlossen wurden.
lirm,/-- Äudenschaft bildete in ihrer völligen Jso-
dks KL u .^st für sich, und in dem engen Raume
und sM o entwickelte sich ein der Gegenwart eigenartig
thiimliche^^^Ed'w Volksleben, es gestalteten sich eigen-
führen von denen wir einige dem geehrten Leser
Illustrirte Welt.
i.
r l. ^sfar den Prager Juden zur Zeit unserer Erzählung
sehr schwer gemacht, sich eine Existenz zu gründen, und
galt meß namentlich von der großen Zahl Unbemittelter,
Vermögensloser. Allein die Noth macht erfinderisch, und
dre Prager Juden waren gezwungen, sich ganz neue, von
der christlichen Bevölkerung nicht gekannte und nicht aus-
geubte Erwerbszweige zu erdenken. Einer derselben, der
ui der neueren Zeit nicht mehr ausgeübt, anderwärts aber
nie bekannt gewesen, war das sogenannte „Mokomgehen" *).
Es ist eine schwierige Aufgabe, den Begriff Mokom-
geher in einem Worte erschöpfend wiederzugeben. Stadt-
hausirer schiene im ersten Augenblicke das Richtige; aber es
scheint eben nur so zu sein. An jedem Wochentage nämlich
zogen viele hundert Männer aus dem Ghetto, um die
Stadt zu durchstreifen und es zu versuchen, für sich und
ihre Familien den höchst bescheidenen Lebensunterhalt zu
gewinnen. Ihr ganzer Handelsapparat bestand in einem
leeren Sacke, den sie malerisch drapirt über die Schulter
warfen — das war ihr Magazin, und aus einigen Groschen
— das war ihr Kapital, welches in den meisten Fällen
sogar nicht ihr Eigenthum, das von milden Menschenfreun-
den entlehnt war. Sie durchzogen die Stadt, frugcn rufend
in jedem Hause, ob es nichts zu handeln gäbe, und kauften
alles Erdenkliche. Die erworbenen Vorräthe veräußerten
sie dann sofort, je nach Art derselben, an die Kleider-,
Eisenhändler oder Trödler in der Judenstadt und am
Tandelmarkte. So sonderbar es auch klingen mag, diese
Handelsleute allerniedrigster Klasse waren für den ärmeren
Theil der Bevölkerung eine wahre Wohlthat. Sie kauften
nämlich Alles, auch Gegenstände, die für den Verkäufer
sonst vollkommen werthlos gewesen wären. Der „Handels-
jud", so nannte ihn die christliche Bevölkerung, konnte doch
für Jedes immerhin etwas geben. Ein altes Schreibzeug,
eine Metallschraube, ein alter Rock, eine saitenlose Guitarre,
eine Mausfalle, eine Menge von Dingen, die heutzutage
auch die ergiebigste Phantasie sich nicht zu ersinnen ver-
möchte, wurden durch den Mokomgeher zu einem Handels-
artikel erhoben. Er bildete den Vermittler des armen
Käufers und des armen Verkäufers, durch das Medium des
Trödlers oder Kleiderhändlers und so fort. Ein altes Vor-
hängschloß zum Beispiel war den: heimreisenden Studenten
am Ende des Studienjahres ganz entbehrlich geworden.
Dem Gewichte nach repräsentirte es vielleicht den Werth
eines Zehntelkreuzers, der Mokomgeher erstand diesen kost-
baren Schatz für zwei Kreuzer Wiener Währung (etwa
anderthalb Pfennige), begnügte sich mit dem allerdings
relativ sehr Hohen, absolut sehr geringen Gewinn von
hundert Prozent, und gab es für vier Kreuzer dem Trödler
in der Judenstadt. Wenn nun Jemand ein gutes Schloß
benöthigte, das ihm kein Schlossermeister unter dreißig bis
vierzig Kreuzer liefern konnte, brauchte er nur wohlgemuth
in die Judenstadt zu schreiten, wo er für zehn bis zwölf
Kreuzer sich ein solches unter Hunderten aussuchen konnte.
Aber nicht alle armen Prager Juden konnten Mokom-
geher sein, und da hatte sich noch ein zweiter, ganz eigen-
thümlicher Stand im Ghetto gebildet: die Lastträger, die
in ihrer Eig-enart auf der ganzen Welt allein standen.
Es waren dieß Männer, die zum Theil durch ihre
Körperkrast, mehr noch aber durch eine von frühester Jugend
an geübte Thätigkeit eine ganz besondere und vollkommen
unnachahmliche Geschicklichkeit im Ausladen und Tragen
von Lasten erlangt hatten. Es war in der That wunder-
bar anzusehen, wie oft ein alteS, mageres, aber sehniges
Männchen von fünf- bis sechsundsiebenzig Jahren sich einen
haushohen Kasten, oder eine fünf Centner schwere Kiste
auf den Rücken lud und mit der großen Bürde rüstig und
schnell viele Gassen weit lief. — Waren die Lastträger in
den engen, winkeligen Straßen des Ghetto, wo man mit
Wagen und Pferden keine großen Evolutionen ausführen
konnte, vollkommen unentbehrlich und namentlich von den
jüdischen Möbelhändlern sehr häufig verwendet, so wurden
sie doch auch von christlichen Parteien, von diesen vorzugs-
weise zur Zeit des Wohnungswechsels, von Kaufleuten aber
zu jeder Zeit gesucht. Die armen, arbeitsamen Männer,
welche bei"einem höchst kümmerlichen Leben ihre Bedürfnisse
auf ein in der Gegenwart geradezu unglaubliches Minimum
reduzirt hatten, waren redlich und vertrauenswürdig und
stellten bei prompter Bedienung so niedrige Preise, daß
diese ebenso wie ihre Leistungen nichts zu wünschen übrig
ließen.
Die Gilde der Lastträger, die als solche gänzlich auf-
gehört hat — die letzten Mohikaner haben sich Schubkarren
oder Handwagen angeschafft — hatte ihre Hauptaufstellung
in der Hauptstraße des Prager Ghetto, die damals die breite
Gasse hieß, da wo die Meiselgasse in diese einmündet.
Die Träger waren schon durch ihre eigenthümliche
Tracht kenntlich. Sie trugen in der Arbeit, ganz ohne
Rücksicht auf die Jahreszeit, grobe, fackleinwandene Röcke,
und alS besonderes Attribut ihres Standes einen um die
Lenden gebundenen Strick, mit welchem sie die Lasten, die
sie am Rücken trugen, festbanden und umschlangen. — Es
war dieß eine eigene Menschenart, und wir gestatten uns,
aus dieser zwei Spezies herauszugreifen, die wir dem hoch-
geehrten Leser vorzustellen die Ehre haben
') Mokom hcißt. Ort, Stadt; Mokomgeher, ein die Stadt Durch-
schreitender.
459
ii.
Wolf Pankraz und Feiwel Dukner waren nicht nur als
Lastträger verträgliche Gewcrbsgenossen, sondern ihr volles
Leben lang die besten Freunde gewesen, und war ihr lang-
jähriges enges, harmonisches Zusammenleben auch nicht
einmal durch eine Dissonanz gestört worden. Merkwürdiger-
weise war ihr freudeloser, dornenvoller Lebensweg in auf-
fallendster Weise fast von ihrer Geburt an parallel ge-
laufen. Beide waren — Wolf Pankraz ein Jahr früher
als Feiwel Dukner — in ein und demselben Hause Nummer
siebenzehn der Ufergasse geboren, und da ihre Väter Haus-
besitzer gewesen und jeder derselben einen Grundbesitz auch
auf seinen Sohn vererbt hatte, so konnte es auch geschehen,
daß die Beiden ihr volles Leben lang ununterbrochen Nach-
barn geblieben waren.
Um nicht durch längeres Schweigen in der Seele des
hochgeschätzten Lesers einen Jrrthum Wurzel fassen zu lassen,
müssen wir rasch hinzufügen, daß man sich unter den „Häu-
sern", in deren Besitze sich unsere zwei Träger befanden,
nicht etwa Paläste, wie man sie auf den neuen Boulevards
in Paris, in der neuen Ringstraße in Wien oder Unter den
Linden in Berlin findet, vorzustellen habe; sondern daß
diese nur „Theilhäuser" waren, ein Besitzstand, wie er außer-
halb des Prager Ghetto kaum vorgefunden werden dürste.
Die Gebäude in der Judenstadt waren der einzige Grund-
besitz, der dem Juden gestattet war, und diese wurden im
Lauf der Zeiten durch Vererbung an mehrere Kinder und
durch Abverkauf einzelner Stockwerke oder Zimmer in viele
kleine Theile zersplittert, und diese winzig kleinen Bestand-
theile, — nicht selten nur aus einem engen Stübchen be-
stehend, — wurden im Ghetto hochgehalten. Der Eigen-
thümer, wenn er noch so arm war, konnte wohl hungern
und frieren, aber er hatte wenigstens doch eine Stelle, wo
er sein Haupt unter Dach niederlegen konnte.
Die Paläste der beiden Lastträger befanden sich in ein
und demselben Hintergebäude. Feiwel Dukner nannte mit
einem leichten Anfluge entschuldbaren Stolzes zwei eben-
erdige winzige, feuchte Stübchen, die man heutzutage höch-
stens als Holzkammern benützen würde, sein „Haus", wäh-
rend Wolf Pankraz einen an Ausdehnung gleich großen
Besitzstand im dritten Stockwerke, der ohne jeden Zweifel
jetzt nur als Rumpelkammer verwendet wird, sein „Eigen-
thum" nannte.
Schon die Väter der beiden Lastträger waren, ebenso wie
diese selbst, stets arme Leute gewesen. Wolf Pankraz war ein
einziges Kind und übernahm daher die Verlassenschaft seiner
Eltern ganz ungetheilt, während Feiwel Dukner, weniger
glücklich, an seine beiden verheiratheten Schwestern deren
Erbantheile, — die sich nach einer genauen Berechnung des
Unterrabbinates, dessen Entscheidung in diesem schwierigen
Falle angesucht worden war, mit fünfundzwanzig Gulden
Wiener Währung (circa zwanzig Mark oder zehn Gulden
Oesterreichische Währung) für jede bezifferte, — auszuzahlen
hatte, eine Summe, die, nebenbei bemerkt, ein starkes Schlag-
licht auf den Werth des ererbten Theilhauses wirst, aber
nichtsdestoweniger für den armen Dukner eine so immens
große war, daß er noch nach etlichen dreißig Jahren mit Recht
behauptete, daß er sich an dem ungeheuren Betrage, den er
— das versteht sich ja von selbst — allerdings nicht auf
einmal, sondern in vier gleichen Jahresraten zu zahlen hatte,
verblutet habe, uud darum stets ein armer Mann geblieben,
worauf freilich Wolf Pankraz stets in etwas ermüdender
Wiederholung zu erwiedern wußte, daß er selbst seinen Be-
sitzstand ganz schuldenfrei erhalten, aber nichtsdestoweniger
immer an großer Armuth und Noth laborirt hatte, wor-
aus er zu deduziren liebte, daß nicht diese Auszahlung
allein an Feiwel Dukner's konstantem Dalles*) Schuld
trage.
Die beiden Männer hatten schon als kleine Knaben ein
und dasselbe Cheder**) besucht, waren Beide, als der ältere
Wolf das zwölfte Lebensjahr erreicht hatte, aus dem Cheder
genommen und zu ihrem künftigen Lebensberufe als Last-
träger in vorzüglichster und allerzweckmäßigster Weise vor-
bereitet worden. Als elf-, zwölfjährige Bursche standen sie
schon in kleinen, strohsackleinenen Röckchen neben ihren
Vätern am Eck der Meiselgasse; im Winter gewöhnten sie
sich an die bei ihrer leichten Kleidung zuweilen mörderische
Kälte und konnten schon frühzeitig prächtig frieren und
zähneklappern und durch fortwährendes Trippeln auf dem
hartgefrorenen Boden das völlige Anfrieren der Füße, die
in äußerst defekten Schuhen staken, in bestmöglichster Weise
verhindern. Sie trugen Hutschachteln, Pakete, kleinere
Koffer, zuweilen gemeinschaftlich auch einen großen, schweren,
und waren schon zu vierzehn, fünfzehn Jahren, trotz um
zweckmäßiger, zuweilen auch ungenügender Kost, körperlich
so entwickelt und so anstellig, daß sie eine mäßig große
Kiste auf den Rücken laden und weite Strecken tragen
konnten. Als Wolf Pankraz neunzehn Jahre erreicht hatte,
war sein Vater plötzlich an einer inneren Verblutung ge-
storben, die sich der kräftige Mann bei dem Heben einer
übermäßig großen Last zugezogen, und es fiel ihm nun die
Aufgabe zu, seine arme Mutter zu ernähren. Feiwel Dukner
war der einzige Sohn und das jüngste Kind seiner Eltern.
Er hatte seine Mutter nicht gekannt, diese war, als sie ihm
das Leben gegeben, gestorben, und sein Vater starb kurz,
") Armuth, Noth.
"s Elementarprivatschule, in welcher hebräisch Lesen, Bibel im Urtexte
und dergleichen mehr unterrichtet wurde.
l einer Wer«
habe M
"schäften
>u neuen Hohr
Er aber uw
sollten Sie
hsetzen. Soll
- daß wir für
en beginnt -
nd wie ferner
seine Brust
voll vor.
>u wirst
luend, wie um
bedeckten seine
ust. „Ich bin
ers."
es Grafen von
! des Schlosses
Zahlte, wohnten
Arini bei, die
ngeladen hatte,
'scheinung, all'
llendung unter
r. Und diese
h zurück, Weh-
rn sah sich am
nse des Lebens
sich der Schlag
ers Frage das
, mit dem die
mit Ausnahme
t Touristen aiis-
erkwürdigeS dur-
ch wären. Wir
heißt in Venedig
hen Dialekt Sm
prächtigen Bm-
werst die Kirche,
k, das 14S0 be-
bergang der ge-
echs Säulen vm
lpturen verzier!,
ilspital mit jell-
Zur Seite der
eses Campo, die
als Bartolomeo
1496 nach dm
> Leonardo mit-
mentm und jecht
tionirte Piedesta!
tische Zeichen del
mit Len flinke«
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dieses Schnucki
macht nun sei«
§ bietet auch da
es, Bedeutendmf
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echt mehr nur ft
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Ernste Nucke«,
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nahe bei den W
>ens ihr auch
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f, daß, M
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t entgegen.
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sonst und Jetzt.
wie als Jüngling ich war gesinnt,
na ich am liebsten bei Donner und wind
M steilen, wenig betretenen wegen
^,n tobenden Sturm, dem Hagel entgegen.
-awt bei dem ersten Geröll' und Gebraus
Plieb' ich Zurück in's ruhige Haus,
M kann die Aermsten nur schwer beklagen,
Die kühn sich hinaus in den Aufruhr wagen.
AM in den Stürmen der Leidenschaft
Lewährte sich mir erst recht die Kraft,
"Ich riß mich empor aus dem Seelenkramxfe,
As ich als Sieger ging aus dem Kampfe.
steht such' ich die Stille; hoch sei mir's gelobt,
Kau alle Leidenschaft ausgetobt,
Her Kämpfe Schmerzen, ich hab' sie empfunden,
Und oft geblutet aus tiefen Wunden.
stch liebe nicht mehr die Sommerglut,
stu Brand versetzend Herz und Blut,
Kie Frühlingswärme, die linde, laue,
Die ist - allem, der ich gern mich vertraue.
Aarl Egon Ebert.
Me beiden Msttrager.
«mer Ghettobild aus dem ersten Dezennium des neunzehnten
Jahrhunderts
von
S. Ko brr.
(Nachdruck verböten.)
lfs gibt nicht leicht einen schärferen Gegensatz als Alt-
M Neu-Oesterreich. In diesem ist das schönste Prinzip
»Menschheiti vollständige Gleichheit vor dem Gesetze, zur
Men lebendigen Wahrheit geworden; in Alt-Oesterreich
Megen war die gesammte Bevölkerung in viele Kasten ge-
M, deren Privilegien und Rechte außerordentlich ver-
Keden waren. Die untersten derselben bildeten die Bauern
i«d die Bekenner des jüdischen Glaubens. Wenn auch der
UstMche Kaiser Joseph die Leibeigenschaft aufgehoben hatte,
Daren die Bauern doch nicht frei, sie mußten ihren Grund-
fmmRobot undFrohnden leisten, waren deren Untcrthanen.
Eine besonders eigenthümliche und ungünstige Stellung
Hmm die Juden ein. Sie waren wie die Akatholiken
«Amt und Lehrkanzel ausgeschlossen, es war ihnen mit
Mmhme der Häuser in ihren Ghetti jeder Grundbesitz,
stsogar die Ausübung mancher Gewerbe, zum Beispiel jenes
KS Apothekers und des Müllers, untersagt.
In Böhmen und Mähren war die Zahl der Juden be-
fchmkt, und nur der erstgeborene Sohn eines heimatbe-
chtigten Juden — Familianten nannte man diese — durfte
m Ehe eingehen. Die böhmischen Juden mußten nebst
M landesfürstlichen Steuern auch eine unerträglich hohe
!Mte Steuer zahlen. Diese war in folgender merkwür-
iizn Weise entstanden:
Im Jahre 1742 hatten die Franzosen Prag erobert und
Dm es längere Zeit besetzt. Nach deren Abzug wurde
i« früher in Prag lebende und in diesem Jahre als Rab-
hm nach Metz berufene Gelehrte Jonathan Eibenschütz
«s hochverrätherischen Einverständnisses mit dem Feinde
Wdigt, und obgleich die schärfste Untersuchung auch nicht
iM geringsten Schuldbeweis ergab, dehnte man den Ber-
ich doch über die ganze jüdische Bevölkerung aus, und
fanatischen und gewissenlosen Rathgebern gedrängt, er-
W die sonst kluge und scharfblickende Kaiserin Maria
chrcha am 18. Dezember 1744 ein Dekret, nach welchem
«Juden in bestimmter Frist Prag und Böhmen ver-
chn sollten. Eine „allerunterthänigste Vorstellung" der
-st« Landstände gegen diese unerhörte Maßregel wäre
Vglos geblieben, wenn nicht die fremden Mächte, in erster
UM England und Holland, durch ihre Vertreter am Wiener
-,P gegen dieses staatswiderrechtliche Verfahren energische
Messungen erhoben hätten, so daß die mächtige Kaiserin
Münzen war, sich der öffentlichen Meinung Europas zu
m-" ""s ihrem Vaterlande Verbannten zurückzu-
auch die Juden — welche nicht wußten, daß
mächtige Protektoren gefunden hatten — waren nüttler-
.Estucht imthätig geblieben. Sie hatten eine Deputation
- hbii" gesandt und sich zur Zahlung einer großen
""Lbboten, welche angenommen und erst von
stide dem Gütigen im Jahre 1846 aufgehoben
bedrückende Beschränkung traf speziell die
Mi dadurch, daß sie bezüglich ihrer Wohnstätten
Stadttheil, die Judenstadt, angewiesen
sogar früher mit Thoren versehen war, welche
geschlossen wurden.
lirm,/-- Äudenschaft bildete in ihrer völligen Jso-
dks KL u .^st für sich, und in dem engen Raume
und sM o entwickelte sich ein der Gegenwart eigenartig
thiimliche^^^Ed'w Volksleben, es gestalteten sich eigen-
führen von denen wir einige dem geehrten Leser
Illustrirte Welt.
i.
r l. ^sfar den Prager Juden zur Zeit unserer Erzählung
sehr schwer gemacht, sich eine Existenz zu gründen, und
galt meß namentlich von der großen Zahl Unbemittelter,
Vermögensloser. Allein die Noth macht erfinderisch, und
dre Prager Juden waren gezwungen, sich ganz neue, von
der christlichen Bevölkerung nicht gekannte und nicht aus-
geubte Erwerbszweige zu erdenken. Einer derselben, der
ui der neueren Zeit nicht mehr ausgeübt, anderwärts aber
nie bekannt gewesen, war das sogenannte „Mokomgehen" *).
Es ist eine schwierige Aufgabe, den Begriff Mokom-
geher in einem Worte erschöpfend wiederzugeben. Stadt-
hausirer schiene im ersten Augenblicke das Richtige; aber es
scheint eben nur so zu sein. An jedem Wochentage nämlich
zogen viele hundert Männer aus dem Ghetto, um die
Stadt zu durchstreifen und es zu versuchen, für sich und
ihre Familien den höchst bescheidenen Lebensunterhalt zu
gewinnen. Ihr ganzer Handelsapparat bestand in einem
leeren Sacke, den sie malerisch drapirt über die Schulter
warfen — das war ihr Magazin, und aus einigen Groschen
— das war ihr Kapital, welches in den meisten Fällen
sogar nicht ihr Eigenthum, das von milden Menschenfreun-
den entlehnt war. Sie durchzogen die Stadt, frugcn rufend
in jedem Hause, ob es nichts zu handeln gäbe, und kauften
alles Erdenkliche. Die erworbenen Vorräthe veräußerten
sie dann sofort, je nach Art derselben, an die Kleider-,
Eisenhändler oder Trödler in der Judenstadt und am
Tandelmarkte. So sonderbar es auch klingen mag, diese
Handelsleute allerniedrigster Klasse waren für den ärmeren
Theil der Bevölkerung eine wahre Wohlthat. Sie kauften
nämlich Alles, auch Gegenstände, die für den Verkäufer
sonst vollkommen werthlos gewesen wären. Der „Handels-
jud", so nannte ihn die christliche Bevölkerung, konnte doch
für Jedes immerhin etwas geben. Ein altes Schreibzeug,
eine Metallschraube, ein alter Rock, eine saitenlose Guitarre,
eine Mausfalle, eine Menge von Dingen, die heutzutage
auch die ergiebigste Phantasie sich nicht zu ersinnen ver-
möchte, wurden durch den Mokomgeher zu einem Handels-
artikel erhoben. Er bildete den Vermittler des armen
Käufers und des armen Verkäufers, durch das Medium des
Trödlers oder Kleiderhändlers und so fort. Ein altes Vor-
hängschloß zum Beispiel war den: heimreisenden Studenten
am Ende des Studienjahres ganz entbehrlich geworden.
Dem Gewichte nach repräsentirte es vielleicht den Werth
eines Zehntelkreuzers, der Mokomgeher erstand diesen kost-
baren Schatz für zwei Kreuzer Wiener Währung (etwa
anderthalb Pfennige), begnügte sich mit dem allerdings
relativ sehr Hohen, absolut sehr geringen Gewinn von
hundert Prozent, und gab es für vier Kreuzer dem Trödler
in der Judenstadt. Wenn nun Jemand ein gutes Schloß
benöthigte, das ihm kein Schlossermeister unter dreißig bis
vierzig Kreuzer liefern konnte, brauchte er nur wohlgemuth
in die Judenstadt zu schreiten, wo er für zehn bis zwölf
Kreuzer sich ein solches unter Hunderten aussuchen konnte.
Aber nicht alle armen Prager Juden konnten Mokom-
geher sein, und da hatte sich noch ein zweiter, ganz eigen-
thümlicher Stand im Ghetto gebildet: die Lastträger, die
in ihrer Eig-enart auf der ganzen Welt allein standen.
Es waren dieß Männer, die zum Theil durch ihre
Körperkrast, mehr noch aber durch eine von frühester Jugend
an geübte Thätigkeit eine ganz besondere und vollkommen
unnachahmliche Geschicklichkeit im Ausladen und Tragen
von Lasten erlangt hatten. Es war in der That wunder-
bar anzusehen, wie oft ein alteS, mageres, aber sehniges
Männchen von fünf- bis sechsundsiebenzig Jahren sich einen
haushohen Kasten, oder eine fünf Centner schwere Kiste
auf den Rücken lud und mit der großen Bürde rüstig und
schnell viele Gassen weit lief. — Waren die Lastträger in
den engen, winkeligen Straßen des Ghetto, wo man mit
Wagen und Pferden keine großen Evolutionen ausführen
konnte, vollkommen unentbehrlich und namentlich von den
jüdischen Möbelhändlern sehr häufig verwendet, so wurden
sie doch auch von christlichen Parteien, von diesen vorzugs-
weise zur Zeit des Wohnungswechsels, von Kaufleuten aber
zu jeder Zeit gesucht. Die armen, arbeitsamen Männer,
welche bei"einem höchst kümmerlichen Leben ihre Bedürfnisse
auf ein in der Gegenwart geradezu unglaubliches Minimum
reduzirt hatten, waren redlich und vertrauenswürdig und
stellten bei prompter Bedienung so niedrige Preise, daß
diese ebenso wie ihre Leistungen nichts zu wünschen übrig
ließen.
Die Gilde der Lastträger, die als solche gänzlich auf-
gehört hat — die letzten Mohikaner haben sich Schubkarren
oder Handwagen angeschafft — hatte ihre Hauptaufstellung
in der Hauptstraße des Prager Ghetto, die damals die breite
Gasse hieß, da wo die Meiselgasse in diese einmündet.
Die Träger waren schon durch ihre eigenthümliche
Tracht kenntlich. Sie trugen in der Arbeit, ganz ohne
Rücksicht auf die Jahreszeit, grobe, fackleinwandene Röcke,
und alS besonderes Attribut ihres Standes einen um die
Lenden gebundenen Strick, mit welchem sie die Lasten, die
sie am Rücken trugen, festbanden und umschlangen. — Es
war dieß eine eigene Menschenart, und wir gestatten uns,
aus dieser zwei Spezies herauszugreifen, die wir dem hoch-
geehrten Leser vorzustellen die Ehre haben
') Mokom hcißt. Ort, Stadt; Mokomgeher, ein die Stadt Durch-
schreitender.
459
ii.
Wolf Pankraz und Feiwel Dukner waren nicht nur als
Lastträger verträgliche Gewcrbsgenossen, sondern ihr volles
Leben lang die besten Freunde gewesen, und war ihr lang-
jähriges enges, harmonisches Zusammenleben auch nicht
einmal durch eine Dissonanz gestört worden. Merkwürdiger-
weise war ihr freudeloser, dornenvoller Lebensweg in auf-
fallendster Weise fast von ihrer Geburt an parallel ge-
laufen. Beide waren — Wolf Pankraz ein Jahr früher
als Feiwel Dukner — in ein und demselben Hause Nummer
siebenzehn der Ufergasse geboren, und da ihre Väter Haus-
besitzer gewesen und jeder derselben einen Grundbesitz auch
auf seinen Sohn vererbt hatte, so konnte es auch geschehen,
daß die Beiden ihr volles Leben lang ununterbrochen Nach-
barn geblieben waren.
Um nicht durch längeres Schweigen in der Seele des
hochgeschätzten Lesers einen Jrrthum Wurzel fassen zu lassen,
müssen wir rasch hinzufügen, daß man sich unter den „Häu-
sern", in deren Besitze sich unsere zwei Träger befanden,
nicht etwa Paläste, wie man sie auf den neuen Boulevards
in Paris, in der neuen Ringstraße in Wien oder Unter den
Linden in Berlin findet, vorzustellen habe; sondern daß
diese nur „Theilhäuser" waren, ein Besitzstand, wie er außer-
halb des Prager Ghetto kaum vorgefunden werden dürste.
Die Gebäude in der Judenstadt waren der einzige Grund-
besitz, der dem Juden gestattet war, und diese wurden im
Lauf der Zeiten durch Vererbung an mehrere Kinder und
durch Abverkauf einzelner Stockwerke oder Zimmer in viele
kleine Theile zersplittert, und diese winzig kleinen Bestand-
theile, — nicht selten nur aus einem engen Stübchen be-
stehend, — wurden im Ghetto hochgehalten. Der Eigen-
thümer, wenn er noch so arm war, konnte wohl hungern
und frieren, aber er hatte wenigstens doch eine Stelle, wo
er sein Haupt unter Dach niederlegen konnte.
Die Paläste der beiden Lastträger befanden sich in ein
und demselben Hintergebäude. Feiwel Dukner nannte mit
einem leichten Anfluge entschuldbaren Stolzes zwei eben-
erdige winzige, feuchte Stübchen, die man heutzutage höch-
stens als Holzkammern benützen würde, sein „Haus", wäh-
rend Wolf Pankraz einen an Ausdehnung gleich großen
Besitzstand im dritten Stockwerke, der ohne jeden Zweifel
jetzt nur als Rumpelkammer verwendet wird, sein „Eigen-
thum" nannte.
Schon die Väter der beiden Lastträger waren, ebenso wie
diese selbst, stets arme Leute gewesen. Wolf Pankraz war ein
einziges Kind und übernahm daher die Verlassenschaft seiner
Eltern ganz ungetheilt, während Feiwel Dukner, weniger
glücklich, an seine beiden verheiratheten Schwestern deren
Erbantheile, — die sich nach einer genauen Berechnung des
Unterrabbinates, dessen Entscheidung in diesem schwierigen
Falle angesucht worden war, mit fünfundzwanzig Gulden
Wiener Währung (circa zwanzig Mark oder zehn Gulden
Oesterreichische Währung) für jede bezifferte, — auszuzahlen
hatte, eine Summe, die, nebenbei bemerkt, ein starkes Schlag-
licht auf den Werth des ererbten Theilhauses wirst, aber
nichtsdestoweniger für den armen Dukner eine so immens
große war, daß er noch nach etlichen dreißig Jahren mit Recht
behauptete, daß er sich an dem ungeheuren Betrage, den er
— das versteht sich ja von selbst — allerdings nicht auf
einmal, sondern in vier gleichen Jahresraten zu zahlen hatte,
verblutet habe, uud darum stets ein armer Mann geblieben,
worauf freilich Wolf Pankraz stets in etwas ermüdender
Wiederholung zu erwiedern wußte, daß er selbst seinen Be-
sitzstand ganz schuldenfrei erhalten, aber nichtsdestoweniger
immer an großer Armuth und Noth laborirt hatte, wor-
aus er zu deduziren liebte, daß nicht diese Auszahlung
allein an Feiwel Dukner's konstantem Dalles*) Schuld
trage.
Die beiden Männer hatten schon als kleine Knaben ein
und dasselbe Cheder**) besucht, waren Beide, als der ältere
Wolf das zwölfte Lebensjahr erreicht hatte, aus dem Cheder
genommen und zu ihrem künftigen Lebensberufe als Last-
träger in vorzüglichster und allerzweckmäßigster Weise vor-
bereitet worden. Als elf-, zwölfjährige Bursche standen sie
schon in kleinen, strohsackleinenen Röckchen neben ihren
Vätern am Eck der Meiselgasse; im Winter gewöhnten sie
sich an die bei ihrer leichten Kleidung zuweilen mörderische
Kälte und konnten schon frühzeitig prächtig frieren und
zähneklappern und durch fortwährendes Trippeln auf dem
hartgefrorenen Boden das völlige Anfrieren der Füße, die
in äußerst defekten Schuhen staken, in bestmöglichster Weise
verhindern. Sie trugen Hutschachteln, Pakete, kleinere
Koffer, zuweilen gemeinschaftlich auch einen großen, schweren,
und waren schon zu vierzehn, fünfzehn Jahren, trotz um
zweckmäßiger, zuweilen auch ungenügender Kost, körperlich
so entwickelt und so anstellig, daß sie eine mäßig große
Kiste auf den Rücken laden und weite Strecken tragen
konnten. Als Wolf Pankraz neunzehn Jahre erreicht hatte,
war sein Vater plötzlich an einer inneren Verblutung ge-
storben, die sich der kräftige Mann bei dem Heben einer
übermäßig großen Last zugezogen, und es fiel ihm nun die
Aufgabe zu, seine arme Mutter zu ernähren. Feiwel Dukner
war der einzige Sohn und das jüngste Kind seiner Eltern.
Er hatte seine Mutter nicht gekannt, diese war, als sie ihm
das Leben gegeben, gestorben, und sein Vater starb kurz,
") Armuth, Noth.
"s Elementarprivatschule, in welcher hebräisch Lesen, Bibel im Urtexte
und dergleichen mehr unterrichtet wurde.