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Zllustrirte Welt

359


Jus allen Gebieten.
Behandlung -er Keller im Winter.
Man merke sich folgende Regeln für die Behandlung der Keller
im Winter. 1) Die Kellerlöcher sollen im Herbste so lange als
möglich offen gelassen und nicht eher verschlossen werden, als bis
die Temperatur mehrere Grade unter Null sinkt. 2) Sind die
Keller tief im Boden, so dürfen die Kältegrade noch mehr steigen,
ehe eine Vorsichtsmaßregel erforderlich ist. 8) Trifft ein kalter
Wind von einer Seite den Keller oder die Kelleröffnung, zum
Beispiel der Nord- oder Ostwind, so ist der Keller nach dieser
Seite zu verschließen, aber nach der entgegengesetzten offen zu lassen.
4) Treten im Laufe des Winters milde Tage oder Tage mit un-
bedeutender Kälte ein, so sind die Kellerlöcher während Lieser Zeit
zu öffnen, damit eine frische, kühle, reine Luft einströmen und die
feuchte, dumpfe, schlechte Luft ausströmen kann. 5) Der Grund-
satz, der im Sommer maßgebend ist: „Je kühler der Keller, desto
besser," gilt bis zu einem gewissen Grade auch sür den Winter,
denn die Nahrungsstoffe leiden durch die Kälte im Keller erst
dann, wenn die Temperatur darin unter Nullgrad herabsinkt.
Eine Rlmchmaschine zur Kontrolle der Brennbarkeit und
Brenndauer von Tabaksorten
ist von dem bei den französischen Staats-Tabakmanufakturen an-
gestellten Ingenieur Parenty erfunden und bereits mit Erfolg in
Thcttigkeit getreten. Will man rauchbare und namentlich stets
gleichmäßige Cigarren Herstellen, so muß unter anderem die Brenn-
barkeit, beziehungsweise Brenndauer der einzelnen Tabaksorten
ermittelt und auf Grund Lieser Ermittlungen die beste Mischung
für jede einzelne Cigarrensorte hergestellt werden. Die Brenn-
barkeit aber dadurch zu ermitteln, daß man aus den einzelnen
Tabaksorten hergestellte Probecigarren rauchen läßt, ist ein sehr
unzuverlässiges Verfahren, weil eine maschinenmäßige Gleich-
mäßigkeit hiebei nicht zu erzielen ist. Diesem Uebelstande hilft
die Parentysche Maschine ab, indem sie nicht nur zu ermitteln
gestattet, in wie viel Zeit eine aus der zu prüfenden Tabaksorte
bestehende Cigarre herunterbrennt, sondern, was noch wichtiger
ist, wie lange sie ohne Zuglust brennt, wie lange der Raucher
zwischen den einzelnen Zügen pausiren Lars. — Die Maschine
raucht, was hisher kein Mensch fertig bekommen hat, sechs Cigarren
auf einmal. Sie beruht auf der Anwendung der Wasseruhr, be-
ziehungsweise auf einer durch Wasserabfluß aus einer Flasche, in
deren Mündung die Cigarre gesteckt wird, entstehenden Luftleere,
welche einen Luftzug durch die Cigarre zur Folge hat. Sie ver-
fährt also genau wie der Raucher, nur daß sie in ganz regel-
mäßigen Zeitabständen Lust einsaugt. — Die Brenndauer aber
wird mittels eines Chronometers festgestellt, nachdem die Maschine
zweimal angesogen hat und die Cigarre sich daher in Hellem
Brande befindet.
Weinbau.
Das Ergebnis der letzten Weinernte in den Hauptwein-
gegenden Deutschlands scheint nach den Berichten der „Allgem.
Weinrevue" mit wenigen Ausnahmen sowohl der Güte wie der
Mengs nach hinter den gehegten Erwartungen zurückzubleiben. Am
Rheine stellt sich, je mehr die heurigen Weine probirbar werden,
heraus, daß Lieser Jahrgang in der Beschaffenheit sehr ungleich
aussällt; die Käufer nehmen deshalb dort vorläufig noch eine zu-
wartende Stellung ein. An der Mosel soll etwa nur ein Drittel-
herbst erzielt worden sein und dazu von minderer Güte als der
dreiundachtziger, ja Las Kelterergebnis einzelner Lagen wird sogar
unverblümt als sauer und dünn bezeichnet. Auch von der Hardt
klagt man über gedrückte Preise, deren Ursache man dort in der
reichen Ernte Eljaß-Lothringens und Württembergs erblickt. In
letzterem Lande werden von neunzehn Gemeinden des Oberamts
Besigheim allein für 1884 und 1885 folgende Anbau- und Ertrags-
verhältnisse angegeben: 1258 beziehungsweise 1246 Hektar Wein-
berge mit 44,475 beziehungsweise 67,485 Hektoliter Wein, im Geld-
werte von 1,920,243 Mark beziehungsweise 1,561,261 Mark; der
höchste Preis war 83,33 Mark beziehungsweise 100 Mark, der
niedrigste 23 Mark beziehungsweise 11 Mark das Hektoliter, die
Güte also auch hier in diesen: Jahre ungleicher und im allgemeinen
geringer.
Wetterfeste Metallanstrichr.
Die Grundlage zu wetterfesten Metallanstrichen bildet der
bulkanisirte Firnis. Es ist dies der gewöhnliche Leinölfirnis, wel-
cher 5—10 Prozent Schwefel in Löfung erhält. Die Bereitung
°es Firnisses geschieht auf die Weise, daß man erstlich die ent-
sprechende Gewichtsmenge Schwefelblüte in heißem Terpentinöl
vuflöst, sodann die aliquote Menge Leinölfirnis portionenweise zu-
Swßt und das Ganze sodann sehr innig verrührt. Dieser vulkani-
Krte Firnis ist schon an und für sich als ein vorzügliches Präser-
vatrvmittel für Metall- und Blechornamente aller Art, sowie auch
lur Blechverdachungen aus Zink insbesondere zu betrachten, weil
er die Oberfläche dieser Gegenstände in das betreffende Schwefel-
fstetall überführt, welches an der schwarzbraunen Farbe zu erkennen
sst und wodurch jede weitere Zerstörung durch Oxydation voll-
-r <i^„ vermieden wird. Reibt man überdies mit diesem Firnis
»arbekörper von nicht metallischer Provenienz an oder versetzt man
chn mit einer Asphaltlösung, so erhält man ausgezeichnete, wettcr-
We und feuchtigkeitsbeständige Anstriche auf Metall und Blech in
Auswahl für jeweilig vorliegende Zwecke, daher man cs voll-
i°vfiven in seiner Macht hat, die eine oder die andere Modifikation
u Anwendung zu bringen.

Damespiel.
Aufgabe Mr. 8.
Aus dem polnisch-französischen Damespiel.


Weiß zieht und gewinnt.

Auslösung der Damespiel-Aufgabe Nr. 7 i» Nr. 26:

Weiß.
Schwarz.
I) D.
0 5 — 86. . .
I) D. u 8 - ä. 7
2) D.
6 3 — L 4 . . .
2) D. L 7 — ll 5.
3) D.
ü 4 - v 6 . . .
S) L. S — U 2?
4) D.
O 6 — L 5 . . .
4) U 2 — e 1 D.
5) D.
L 5 - I' 4 . . .
S) D. 6 l — 0 2
6) D.
I-' 2 — 6 l . . .
6) D. v 2 - 6 3.
7) D.
8) D.
§4-63. . .
0 1 — L 3 gewinnt.
7) II 4 — 2 2.

Hönigsmars ch-

in-
ne-
die
fer-
nen
hei-
le
ho-
rung
er-
chen-
dorff
mat-
ho-
he
stil-
von
ei-
nacht
des-
der
Haus
hen
das
I-S
wie-
mon-
ler
von
berg
s°.
hen
al-
mich
der
stil.
dem
ge-
den
je-
dacht
es
grüßt
in
ich
früh-
ling
ins
so
ge-
an
der
de
freun-
land
aus
oft
ich
die
und
brü-
ter
mut-
hin-

Auslösung des Aufschrift-Problems Seite 335:
Zählt man jeden fünften Buchstaben (die Ziffern ebenfalls als Typen
behandelt) dieser Aufschrift ab so lange, bis alle abgelescn sind, und
setzt an Stelle desselben stets den unter diesen stehenden kleinen Buch-
staben, so erhält man, wenn alle Typen der Aufschrift auf diese Weise
abgezählt sind, die Worte:
Johann Strauß.

Hleine Horrespondenz.


Hrn. G. Meyer in Bromberg. Tas Noseawasser erhalten Sie
in jeder Apotheke und Droguenhandlnng billiger und Keffer, als Sie es
sich selbst Herstellen können.
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pfehlen. Genf ist geräuschvoller, obwohl Sie auch dort ganz in der Nähe
der Stadt ländlich-still leben können, ohne auf die Annehmlichkeit einer
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Art, zum Beispiel das von Rosenthal in München. Bitten Sie um
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selbst den Mut nicht haben, anzuhaltcn, wir können cs doch unmöglich
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kundigen Sie sich genau.
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finden Sie da? ausführlich behandelt, der Vorzugspreis beträgt für Sie
als Abonnent 3 Mark; Jahrgang 1879 ist vollständig vergriffen.
Hrn. Paul Meister in Bernburg. So weit wir die deutschen
Forftgcsetze kennen, ist das allgemein verboten. Die Behörde wird daher
auch bei Ihnen im Recht sein.
Frau L. W. iu Breslau. Der Verfasser von „Mein Leopold"
ist L'Arronge, Berlin.
Hrn. I. Zeidler in Wien. Sie thun am besten, die Sache auf
sich beruhen zu lassen, auch wenn der Lehrer Ihrer Ansicht nach im Un-
recht ist. Es macht seine Stimmung gegen den Schüler nicht besser, wenn
Sie klagen.
Hrn. N. Kreißcr in Frankfurt. Besten Dank sür die gute
Meinung und Anerkennung. Ja, das ist unser Streben.
Frl. Eveline Naumann in New-Orleans. Wenn Sie sich
uns vorstellen wollen — sehr schmeichelhaft. Bei einer so großen Reise
sind ja zehn Stunden Eisenbahnfahrt wenig.
Abonnent in Mannheim. Wenden Sie sich an einen guten
Advokaten.
X. P. in Berlin. Das war ein Druckfehler. Der Ort in Ungarn
heißt „Leibitz" nicht „Leibnih".
Richtige Lösungen von Rebus, Rätseln, Charaden re. sind uns zu-
gegangen von: Frl. Rosine Wihlidal, Prag; Ottilie Handel,
Mannheim: Elise Braun, Ulm; Frida Säuerlein, Zürich;
Bertha Probst, Berlin; Emilie Wendelin, Bern; Antonie
Wengist, Kopenhagen; Mina Alscn, Kiel; Hermine Rütt-
ln ann, St. Gallen; Emilie Gombert, London; Frau
Amalie Syra, Hannover; Sophie Hornbortel, Bamberg;
Erna Traut, Bludenz; Hrn. E. Buchalla, Leibitz; K. Fried-
mann, Ornontowitz; I. Fialla, Triest; P. Zorn, Ulm;
W. Glimbsch, Chur; I. Heller, Vaduz; H. Lohn eisen,
Bamberg; I. Grau, Heilbronn; M. Nathan, Posen;
G. Wendler, Ravensburg; I. Torstenburg, Danzig.
Frau Bertha Pilzer in Aussig. Wir empfehlen Ihnen als
sehr praktisches Toilettcntischbüchlein den „Ratgeber sür Kosmetik" von
Apotheker Georg Kühne (Dresden).

Korrespondenz für Gesundheitspflege.
Frau L. S., Abonnentin. Das Böttgersche und Mundeliussche
Enthaarungsmittel sind unschädlich für die Haut. Das betreffende
Geschäft ist uns unbekannt. Welches Mittel meinen Sie?
S. St-, Abonnentin in Worbis. Wenn die Hände durch Er-
frieren rot geworden sind, so raten wir Ihnen, Einreibungen mit folgen-
dem Liniment zu machen: Kampfer-, Seifen- und Terpentinspiritus je
15 Gramm, Salmiakgeist 8 Gramm. vr. Lair.

Anfragen.
86) Wie befestigt man Metallbuchstaben an eine Glasfensterscheibe,
wenn der bekannte rote Kitt nicht Praktisch sich erweist?
Antworten.
Auf 22, betreffend Thee, der Seifengeruch angezogen hat, wieder
wohlschmeckend zu machen): Es ist schwierig, Ihrem Thee den Seifen-
geruch zu nehmen und ihn wieder wohlschmeckend zu machen. Vielleicht
versuchen Sie 'mal, eine Probe in ein Sieb zu Ihm: und den Thee ver-
mittels einer kleinen Gießkanne mit kaltem Wasser abznbrauscn, um ihn
darnach an der Luft zu trocknen. „Trockene Erwärmung" ist unter keinen
Umständen anzuraten, da die Fetlteile der Seife sich hiedurch noch mehr
in den Thee cinziehen. Das Abbrausen kann dem Thee höchstens etwas
Gerbstoff entziehen, wodurch er säst noch wohlschmeckender wird.

Redaktion: Otto Baisch und Hugo Roscnthal-Bonin in Stuttgart.
Verantwortlich: Hugo Rosenthal-Bonin.

Iiihatts-Urk er sicht.
Text: Die Mine von St. Gurlott. Roman nach dem Englischen von
W.' Wanna. Fortsetzung. — Ueber Celluloid und seine Verwendung, von
R. Raab lTorgaul. — Ein Abenteuer am Wege zu den Goldminen in Süd-
afrika, von C. Fischer. — Unerwünschter Aufenthalt. — Pogos Kamuniau,
Lebensbild eines Armeniers von Arthur Leist. — DaS Geheimnis der Metalle,
von B.-R. — Das Rathaus in Breslau. — Seines Glückes Schmied, Roman
von Ewald August König. Fortsetzung. — Fetifchdienst in China. — Aus
allen Gebieten. — Damespiel. — Königsmarsch. — Kleine Korrespondenz.
Illustrationen: Die Mine von St. Gurlott; Auf ihren Knieen lag Annie
und weinte bitterlich. — Ein Abenteuer am Wege zu den Goldminen in Süd-
afrika, Zeichnung von H. Bird. — Unerwünschter Aufenthalt, Zeichnung von
I. Jellicoe. — DaS Rathaus in BreSlau, nach einer Photographie von Ed. van
Delden in BreSlau. — Hinter den Coulifsen des ZirkuS, nach Skizzen von
C. W. Alters und A. Kull.

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diltleru iu Ltudlstieli, rrvei Lartou uiul einem tsiuu
von Oeuusuleill.

Nurek VeruustaltunA äiessr usuell rvnlilfsilen ^usxabe,
rveleks i» 84 Liokeruuxeu von je 3 LoAen rum kreit>e
voll uur SO kkeiilliA pro Lieferung srsck-unt, ist uullmsdr
<lo«lom, <lsr siek Mr kalüstiu-t uni liessen Oesckiciits iuter-
essirt, äem Oeistlicksn, äeiu Lekulmunii, ckem Xunstlrsuusi,
rvie dem religiösen kamilieuiiaupt äis ^usekErmA äisses
Lr»88»rtiAs8t«ir uuä 8eii«in8teir aller kracktuerke
über «las Heilig:« I-auck erraö§1iokt.
Lils 8 laxe virck eine Lieferung nusxexeben.
lecke Lock- unä Lnnstbancklunx nimmt öosteliungen auf ckiess
»eue rvulilkeils LussaUe entgegen unck rvirck out Wunsclr äis
srsts Icksksirnns rur Linsicdt in's Luus sencken.
Stuttgart. lleuketlk V6rIag8-^N8taIt
vormals Lckuurä LuIIbergvr.
 
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