-W LiWMr-iM-r Ichqm«. M- 7. Heft. -M «pch LchM D-rli», M». N-
Die Oeundmirhie.
Kriminalroman
von
Ariedrich Jacobsen.
(Schluß.)
des Gendarmen schien vollkommen
überflüssig zu sein; Selling machte einen
großen Bogen um das knurrende Tier, und Werner konnte
«es nur mit Mühe an der Leine halten.
Einige Minuten später befanden sich alle drei auf der
Landstraße. Das Unwetter hatte sich gelegt, und nur der
herbstliche Wind strich kalt durch die düstern Tannen,
welche die alte, einsame Landstraße umsäumten.
Zuweilen streifte auch ein flüchtiger Mondstrahl die
nasse Erde und dann erschrak der Amtsrichter förmlich
über das blasse, furchtbar entstellte Gesicht Sellingsder
wortlos an seiner Seite ging, während Werner einige
Schritte voran den widerstrebenden Hund an der Leine
fortzerrte. Das Gebaren des Tieres war so auffällig,
daß Stein endlich stehen blieb und fragte, ob wohl irgend
etwas Verdächtiges in der Nähe sei.
Er dämpfte naturgemäß seine Stimme, und Werner
entgegnete ebenso:
„Ich weiß es nicht, Herr Amtsrichter; ich kann die
Bestie kaum halten, sie strebt offenbar rückwärts. Soll
ich 'mal die Leine loslassen?"
Wieder trat der Mond hinter den Wolken hervor,
und Stein bemerkte, daß Werner den Strick scheinbar
etwas lockerte, in Wahrheit aber denselben doppelt und
dreifach um die Faust wickelte.
„Um Gottes willen, nein," rief der Revierförster ängstlich,
„ich glaube, der Hund will mir zu Leibe!"
Dabei riß er unwillkürlich die Büchse von der Schulter.
Illuftr. Welt. I8S0. 7.
Das kranke Kind. Gemälde von Hermann Plock. (S. 155.)
21
Die Oeundmirhie.
Kriminalroman
von
Ariedrich Jacobsen.
(Schluß.)
des Gendarmen schien vollkommen
überflüssig zu sein; Selling machte einen
großen Bogen um das knurrende Tier, und Werner konnte
«es nur mit Mühe an der Leine halten.
Einige Minuten später befanden sich alle drei auf der
Landstraße. Das Unwetter hatte sich gelegt, und nur der
herbstliche Wind strich kalt durch die düstern Tannen,
welche die alte, einsame Landstraße umsäumten.
Zuweilen streifte auch ein flüchtiger Mondstrahl die
nasse Erde und dann erschrak der Amtsrichter förmlich
über das blasse, furchtbar entstellte Gesicht Sellingsder
wortlos an seiner Seite ging, während Werner einige
Schritte voran den widerstrebenden Hund an der Leine
fortzerrte. Das Gebaren des Tieres war so auffällig,
daß Stein endlich stehen blieb und fragte, ob wohl irgend
etwas Verdächtiges in der Nähe sei.
Er dämpfte naturgemäß seine Stimme, und Werner
entgegnete ebenso:
„Ich weiß es nicht, Herr Amtsrichter; ich kann die
Bestie kaum halten, sie strebt offenbar rückwärts. Soll
ich 'mal die Leine loslassen?"
Wieder trat der Mond hinter den Wolken hervor,
und Stein bemerkte, daß Werner den Strick scheinbar
etwas lockerte, in Wahrheit aber denselben doppelt und
dreifach um die Faust wickelte.
„Um Gottes willen, nein," rief der Revierförster ängstlich,
„ich glaube, der Hund will mir zu Leibe!"
Dabei riß er unwillkürlich die Büchse von der Schulter.
Illuftr. Welt. I8S0. 7.
Das kranke Kind. Gemälde von Hermann Plock. (S. 155.)
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