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Jäger, Hermann
Gartenkunst und Gärten sonst und jetzt: Handbuch für Gärtner, Architekten und Liebhaber — Berlin, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.20105#0262

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Die Gärten im sranzösischen Stil.

Garten dieses Stils fehlen durfte, nicht in der Längsachse des „Neuen Palais," sondern
im rechten Winkel davon, in gleicher Linie mit der Front des Schlosses. Dieser Kanal
hat aber nie eine Fortsetzung nach der andern (nördlichen) Seite erhalten, wie es die Regel
vorschrieb. Die Grenze des alten Sanssouci nach Süden bildete der noch bestehende
Kanal, welcher am Marly-See östlich beginnt nnd sich westlich mit dem großen Kanal des
Nenen Palais verbindet, endlich in geringerer Breite die Umgebung dieses Schlosses um-
schließt. Alles, was jetzt südlich von diesem Kanale heute zu Sanssouci gerechnet wird,

Fig. 113. Die Schloßterrasse von SanSsouci bei Potsdam.

war damals noch Feld, Wiese, Wald oder Sumpf. Es gehörten also die Anlagen won
Charlottenhof und der waldige Hippodrom nicht dazu. Unsere Abbildung Fig. l13 zeigt den
Terrassenhügel von Sanssouci, wie er uoch heute besteht, mit modernen Veränderungen um
das große Bassin am Fuße der Terrassen. Er ist wesentlich ein Obstgarten für Weinzucht.
Nur die oberste breite Terrasse vor dem niedrigen Schlosse war reich geschmückt, hatte auch
eine Orangerie und an den Seiten Mnschelgrotten. Das fast einer Galerie gleichende
niedrige Schloß kann von unten sast nicht gesehen werden.

Die grvße Terrasse von Sanssouci wurde zugleich mit dem Schlosse angelegt. Da
sie ans einer Menge von Terrassen besteht und überdies die Manern zur Obstbaumzucht
benutzt wurden — denn Friedrich wollte überall das Nützliche, hatte kaum einen Begriff
von reiner Schönheit —- so lag das niedrige Schloß halb versteckt und gedrückt hinter der
obersten breiteren Terrasse, so daß es nicht, wie in den italienischen Gärten die Höhe,
 
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