Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

DOI Artikel:
Imhoof-Blumer, Friedrich: Antike Münzbilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0309

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Imhoof-Blumer, Antike Münzbilder. 295

der im Vordergründe liegenden Gottheit sehen wir allerdings die Personihcation des
Berges Pion, und zwar dnrch die Beischrift Hstojv als solche gesichert Allein ge-
rade weil der Gott das Gebirge repräsentirt, so brauchte letzteres nicht noch einmal
in anderer Form auf dem Bilde angedeutet zu werden. Der vortrefflichen Studie
Webers über die Chorographie von Ephesos*' zufolge liegt nun dem Pion gerade
gegenüber und von diesem blofs durch eine schmale Einsattelung getrennt, die be-
festigte Tracheia, und zwischen beiden befand sich die Agora mit dem in der Sage
erwähnten Athenatempel. Es scheint demnach das Gebirge mit seinen Mauern und
dem Eber, welches sich auf den Münzen hinter dem als Gott dargestellten Berge
Pion erhebt, wirklich der Tracheia genannte Thcil des Koressosgcbirgc zu sein, und
somit würde auch das Münzbild mit der Angabe des Mythos völlig übereinstimmen.
Dafs die am Boden hingestreckte Gottheit einer bekannten unter Antoninus
Pius zu Ephesos geprägten Bronzemünze, welche ebenfalls den Namen neiHN zcigD',
nicht den Flufs Kaystros, sondern den Berg Pion darstellt, hat schon Wicseler nach-
gewiesen ^ und wird durch die eben besprochenen späteren Münzen der Stadt be-
stätigt. Es fällt damit auch Head's Vermuthung dahin, das Wort tlslmv möchte
einfach ein Ehrentitel gewesen sein, den die Ephesicr unter Antoninus Pius ange-
nommen hätten V
V. BERGGOTTP1EITEN. GEBIRGE. NYMPHEN.
Den Darstellungen von Berggottheiten, die ich auf Münzen von Laodikea,
Skepsis und Ephesos (Tafel 9, No. 18, 20, 2$ und 26) nachgewiesen habe, reihe
ich hier noch eine weitere an, die indessen einzig der ungewöhnlichen Stelle wegen,
welche sie auf der Münze einnimmt, der Erwähnung werth ist:
1. Br. 16"' — Kopf der Kybele mit Thurmkrone und Gewand rechtshin; vor
ihm kleiner 1. liegender Berggott.
/t CYNNA ; A6IIN. Athena 1. stehend, mit Schale in der Rechten und
Speer in der Linken; dahinter, am Boden, Schild.
M. S. — Tafel 9, No. 27.
Auf anderen Münzen von Synnada sieht man statt des Berggottes das Ge-
birge dargestellt
Die Zusammenstellung von Kybele und Gebirge bildet auch den Typus einer
bisher ungenau beschriebenen Bronzemünze des unweit nördlich von Synnada
gelegenen Dokimion:
2. Br. ß4'" — AVT. K. M. OPTEA. CEO HP. MAKPINOC AYT. Brustbild des Kaisers
Macrinus, mit Lorbeer und Panzer, rechtshin.
71- AOKIMEflN MAKEAO NUN. Der Berg Persis; links auf einem Vor-
7?) Museum der Evangel. Schule in Smyrna IV, Zeus, Münztaf. III, 22.
1880 — 1884, S. 3—44 und Karte. ^9 Nachrichten der Coctt. Gesellschaft d. W. 1876,
'79 Mionnet, -Sa^/. VI, 141, 413 und 414, Taf. IV, S. 34.
! : Lajard, (WAaA Taf. IV, 4 und 3; Ch. 3") //Ah 73MW. S. 498.
Lenormant, Ca/, 779//A. Taf. VIII, 12; Fröhner, Mionnet, IV, 367, 982 Imhoof, A/w/3. ,g*7*.
C%<72'jr ^ zw/273. a73<r. S. 8, Taf. VI, 4; Overbeck, 413, 157) Taf. VI, 194.
 
Annotationen