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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 7.1892

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Winter, Franz: Die Henkelpalmette auf attischen Schalen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37649#0117
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Winter, Die Henkelpalmette auf attischen Schalen.

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mit weniger Glück. Er war noch zu sehr von den alten Mustern abhängig, die sich
aufser in den gequälten Linien der ganz um die Palmetten herumgeführten Ranken
deutlich auch in der gedrängten
Form der halb erschlossen gezeich-
neten Knospen verraten (Fig. 5).
Wenn er die Ranken nach aus-
wärts umbiegen und den Raum
unter den Henkeln unausgefiillt
liefs, so war er nicht der einzige,
der so von dem eigentlichen Ziele
wieder abwich. Auch auf einer
schon sehr entwickelten Schale
des Epiktet und Pamphaios (Klein,
nicht auf die Henkel-
flächen über (Fig. 6)
und hier kommt noch
die andere Neuerung
hinzu, dafs die Pal-
metten zu beiden Seiten
der Henkel in gleich-
mäfsiger Entsprechung
durch eine zweite Ranke mit voller Blüte erweitert sind. Die Neigung, das Orna-
ment symmetrisch zu behandeln, hatte aber auch schon in engerem Anschlufs an
das ursprüngliche in Fig. 4 dargestellte Motiv zu neuen Lösungen geführt, die uns in
einfachster Form zweier unter dem Henkel sich begegnender Knospen auf der
Rhesoschale des Brittischen Museums (E 30), in complicirterer Gestalt (Fig. 7) auf

S. 102 n. 7 — Berlin 22623 greift das Ornament



einer dem Stil der Zeichnungen nach wol von Pamphaios stammenden Schale der-
selben Sammlung (E 34) vorliegen. Alle diese Versuche waren insofern nur eine

3) Gerhard, Auserl. Vasenb. IV 272.
 
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