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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 7.1892

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Körte, Alfred: Vase mit Fackellaufdarstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.37649#0159
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VASE MIT FACKELLAUFDARSTELLUNG
Unter der kleinen Zahl antiker Vasen im Aachener Suermondt-Museum
(s. Arch. Anzeiger 1890 S. 159ff.) befindet sich ein Gefäfs, das eine eingehendere
Behandlung verdient (No. 5 a. a. O.). Es ist ein attischer Glockenkrater, den ein
rheinischer Fabrikant vor mehreren Jahrzehnten in Italien erworben hat; über den
Fundort läfst sich nichts ermitteln.
. Die Höhe des Kraters beträgt 31 cm, sein oberer Durchmesser 34 cm. Den
Mündungsrand umgiebt ein Forbeerblattstreif, die Henkelansätze ein Eierstab, unter
der Darstellung findet sich ein Mäander, viermal durch eine Art Schachbrett unter-
brochen, am oberen Fufsrand ist eine kleine ungeflrnifste Rille. Die Rückseite zeigt
drei Manteljünglinge in üblicher Flüchtigkeit.


Die Mitte des Bildes an der Vorderseite nimmt ein runder Altar in ausführ-
licher, aber wenig sorgfältiger Zeichnung ein, auf welchem zwei gekreuzte Holz-
scheite liegen. An ihn heran tritt von links ein nackter, langgelockter Jüngling mit
hell lodernder Fackel in der Linken, sein Haupt schmückt eine weifse Binde mit
einzeln hineingesteckten spitzen Blättern. Ein zweiter Jüngling links hinter ihm lehnt
sich behaglich auf seinen Stab, den er unter die linke Achsel gestemmt hat; er
trägt ein Himation, das den Oberkörper frei läfst, und im Haar eine weifse Binde,
ohne die spitzen Blätter. Rechts neben dem Altar steht eine Nike mit weit ge-
öffneten, hochgeschwungenen Flügeln. Den rechten Fufs hat sie auf ein Felsstück
(durch eine überaus feine Linie angedeutet) aufgesetzt, die Rechte deutet gebieterisch
 
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