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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 7.1892

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Hartwig, Paul: Der Tod des Pentheus
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https://doi.org/10.11588/diglit.37649#0166
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Hartwig, Der Tod des Pentheus.

eine weitere, durch die Composition nothwendig gewordene, beliebige Maenade
erkennen. Als Gegenstück zu Pentheus steht auf der anderen Seite des Deckels


Dionysos, jugendlich, bekränzt, den Thyrsos geschultert und mit der rechten Hand
den Zipfel seines Gewandes fassend: ein Bild vornehmer Gelassenheit. Er hat
wohl die Strafe verfügt, aber er hält sich von ihrem Vollzüge fern. Immerhin ist
der Gott hier an dem Vorgänge, wenn auch nur als passiver Zuschauer, betheiligt,
im Gegensätze zu der Darstellung der unteritalischen Schale in Ruvo, wo er, inner-
halb des musicirenden Thiasos sitzend, an dem auf der anderen Seite der Schale
dargestellten Racheakt keinerlei Antheil hat. Die Auffassung des ganzen Vorganges
auf dem Pyxisdeckel im Louvre ist nicht drastisch, sondern vielmehr von einer ge-
wissen noblen Zurückhaltung, welche der Mehrzahl der Vasenbilder dieser Periode
eigen ist. Zu beachten ist endlich, dafs auf diesem Vasenbilde sich nicht, wie auf
 
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