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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0108

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KREIS WORMS

museum nach Worms, das übrige wurde an einen das Dorf durchziehenden
Händler verkauft*). Ein interessanter prähistorischer Thonbecher mit primitiver
Ornamentierung befindet sich im Paulusmuseum in Worms. Ebenda eine Fibel
aus der La Tene-Zeit.

Litteratur. Ernst Wörner, Die Chronik von Mettenheim in den Quartalblättern des hist.
Vereins. 1885 Nr. 3.

MÖLSHEIM

Allgemeines ÄjAgjä^Mj^ F ARRIX)RI'" westlich von Worms, früher Meldrisheim (771), Milwes-

heim (1343), Milinssheim (1420), Milsheim (1440), Müllsheim (1496),
(rlzJ^ri^f Meisheim (1787). Nach Widder ist der erste Besitzer des Dorfs im
'^^v*^*-3* Kloster Hornbach zu suchen. Dasselbe verkaufte bereits 1512 die
Hälfte an Pfalzgraf Ludwig V.; der Erwerb des ganzen Dorfs durch Pfalz erfolgte
erst im vorigen Jahrhundert.

Kv. Kirche Die evangelische Kirche besteht in einem rechteckigen Schiff, an dessen

Westwand sich ein viereckter Turm anschliesst. Das Schiff ist flach gedeckt und
mit Emporen versehen; es hat spitzbogige Fenster, je drei auf der Nord- und der
Süd-Seite; die nördlichen zeigen noch die Reste von dem gotischen Stil ange-

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hörendem Masswerk im Spitzbogen und waren offenbar zweiteilig; die Fenster im
Süden haben nichts besonderes und ebenso wenig die zwei auf der Ostseite, welch'
letztere später nach unten vergrössert worden zu sein scheinen. Eine Inschrift am
Turm, welche dessen Erbauung im Jahr 1703 beginnen lässt, ergiebt ungefähr
auch die Erbauungszeit der ganzen Kirche, welche gleich anderen ein Beispiel der
Fortdauer gotischer Bauformen bis in das 18. Jahrhundert gewährt. Das hölzerne Dach-
gesims zeigt ausgesprochene Formen des 18. Jahrhunderts. Der Turm hat drei Stock-
werke und in den zwei unteren einfache viereckte, in dem oberen spitzbogige
Fenster. Die Stockwerke werden durch Steingesimse, die aus Platte und Hohl-
kehle bestehen, geteilt. Den Turm deckt ein Helmdach. Die Inschrift auf einem
Quaderstein in der Südwand des Turms lautet: Schulteis Iustus, U. P. PORRE,
H. G. Becker, P. Kepper, L Kuns, H. G. Metzcker, N. FRANCK, U. H. Guhalt,
M. Ortner, U. Würth aus Mölsheim fuhren 1703 zu diesem Turm die grösten
Fundamentstein. An der Südseite ist die durch einen Spitzbogen geschlossene

*) Weckerling, die röm. Abteilung des Paulusmuseums S> 39.
 
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