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OSTHOFEN
111
Kurfürsten Ludwig IV. von der Pfalz.
Die Vogtei hatte verschiedene Schick-
sale , die hier nicht verfolgt werden
können. Im Jahr 1468 hatte Bischof
Reinhard von Worms den Kurfürsten
Friedrich von der Pfalz mit der Vogtei
belehnt. Später sehen wir die Pfalz
im alleinigen Besitz von Dorf und
Gericht. So blieb es bis zur fran-
zösischen Revolution.
Die Befestigung des Friedhofs
überdauerte auch diese Wendung;
noch im Anfang des 19. Jahrhunderts
bestanden das Thor und die hölzerne
Zugbrücke; erst in den 1820er Jahren
wurden Wall, Brustwehr und der tiefe
Graben geschleift, doch sind die Reste
heute noch wohl erkennbar*).
Zu Osthofen gehört der Mühl- Te™äaus in
° Muhlheim
heimer Hof, früher Müllen (1269),
Mühlen (1302), Mulin (1321), wo
sich im Mittelalter ein Templerhaus
und ein Cisterzienser Frauenkloster
befanden.
Die evangelische Bergkirche Bergkirche
liegt auf der südlich des Orts an-
steigenden Anhöhe, getrennt von den
Häusern des Orts und inmitten des
einst befestigt gewesenen Friedhofs.
Sie zerfällt in vier Hauptteile, welche
verschiedenen Stilepochen angehören,
~^£^0&M den romanischen Turm , die roma-
nische Kapelle, den gotischen Chor
und das im vorigen Jahrhundert er-
baute Schiff. Der Chor schliesst
sich mit zwei Gewölbefeldern im Osten
an das Schiff an; die Winkel zwischen
ihm und den Langwänden des Schiffs
werden im Süden durch die sich
neben dem westlichen Chorteil an-
legende Kapelle ausgefüllt; gegen-
über liegt eine kleine Sakristei.
(Fig. 47, a). Der Turm steht auf
Fig. 47. Osthofen. Bergkirche. dem nordöstlichen Winkel des Schiffs,
a. Grundriss I : 500 b u. c. Turm I : 200
b
*) Hess. Archiv XI, S. 187.
OSTHOFEN
111
Kurfürsten Ludwig IV. von der Pfalz.
Die Vogtei hatte verschiedene Schick-
sale , die hier nicht verfolgt werden
können. Im Jahr 1468 hatte Bischof
Reinhard von Worms den Kurfürsten
Friedrich von der Pfalz mit der Vogtei
belehnt. Später sehen wir die Pfalz
im alleinigen Besitz von Dorf und
Gericht. So blieb es bis zur fran-
zösischen Revolution.
Die Befestigung des Friedhofs
überdauerte auch diese Wendung;
noch im Anfang des 19. Jahrhunderts
bestanden das Thor und die hölzerne
Zugbrücke; erst in den 1820er Jahren
wurden Wall, Brustwehr und der tiefe
Graben geschleift, doch sind die Reste
heute noch wohl erkennbar*).
Zu Osthofen gehört der Mühl- Te™äaus in
° Muhlheim
heimer Hof, früher Müllen (1269),
Mühlen (1302), Mulin (1321), wo
sich im Mittelalter ein Templerhaus
und ein Cisterzienser Frauenkloster
befanden.
Die evangelische Bergkirche Bergkirche
liegt auf der südlich des Orts an-
steigenden Anhöhe, getrennt von den
Häusern des Orts und inmitten des
einst befestigt gewesenen Friedhofs.
Sie zerfällt in vier Hauptteile, welche
verschiedenen Stilepochen angehören,
~^£^0&M den romanischen Turm , die roma-
nische Kapelle, den gotischen Chor
und das im vorigen Jahrhundert er-
baute Schiff. Der Chor schliesst
sich mit zwei Gewölbefeldern im Osten
an das Schiff an; die Winkel zwischen
ihm und den Langwänden des Schiffs
werden im Süden durch die sich
neben dem westlichen Chorteil an-
legende Kapelle ausgefüllt; gegen-
über liegt eine kleine Sakristei.
(Fig. 47, a). Der Turm steht auf
Fig. 47. Osthofen. Bergkirche. dem nordöstlichen Winkel des Schiffs,
a. Grundriss I : 500 b u. c. Turm I : 200
b
*) Hess. Archiv XI, S. 187.