WACHENHEIM
buchstaben: ANNO 1747
MICH HAT ERBAVET
ADOLFFLVDWIG EBER-
HART VON BOTZHEIM.
Die Botzheim waren die
letzten Besitzer des Schlosses
vor der französischen Revo-
lution ; ihr Wappen sieht
man noch in einem Garten-
haus über einer Muschel-
nische. Das Schloss wurde
das Oberschloss zum Unter-
schied von dem jetzt ver-
schwundenen Unterschloss
genannt.
H, 1 ' 1 > 11 11 11
Als der interessanteste
Bauteil des Hofes erhebt
sich der mittelaltrige Wohn-
turm mit einem Erdge-
Wohnturm
Fig. 61. Wochenheim. Grundriss der Burgreste.
I : 400
schoss und fünf Stockwerken noch in seiner Ursprünglichkeit. Zu ihm hinauf
führt ein runder Stiegenturm mit schöner Treppe; er ist bedacht mit einem Walm-
dach und in allen Stockwerken mit Fenstern versehen. Im ersten Stockwerk sind
die eisernen Fensterladen erhalten. Ebenda und im zweiten Stockwerk gotische
Kamine. Vor einigen Thüren sieht man noch die Anlage von hölzernen Schiebe-
balken, die zum Zusperren dienten. Ferner sind spitzbogige Thüröffnungen erhalten,
und auch an den die Decken tragenden Holzständern sieht man gotische Profile.
In den oberen Stockwerken sind sich im Grundriss von beiden Seiten aus nach
innen verjüngende Schiessscharten angebracht.
Der frühere Romberger Hof. einer adligen westfälischen Familie gehörig,
führt am Hofthor zwei alliierte Wappen, von denen das eine das Romberger Wappen ist.
Am Ausgang nach Mölsheim sind die gemauerten Reste eines Dorfthors.
Das Siegel des Dorfgerichts hängt einer Urkunde im Pfarrarchiv von 1616 Siegel
an; es zeigt einen Heiligen in langem Gewände mit einem Nimbus um das Haupt
und mit einem Fisch in der Hand und ausser der Umschrift: »Siedl des Gerichts
zu Wachheim« die Jahrzahl 1599. Da ein Altar in der Kirche dem h. Antonius
geweiht war, so haben wir uns diesen Heiligen in dem nimbusgekrönten Manne
auf dem Siegel zu denken.
Litteratur. Ernst Worner, Die Chronik zu Wachenheim an der Pfrimra im Korr. Bl. der
deutschen Geschichtsvereine 1878 Nr. 11. Ders., Zur Ortsgeschichte von Wachenheim a. d. Pfr.
in den Quartalbl. des bist. Vereins. 1885 Nr. 3 und 4.
9*
buchstaben: ANNO 1747
MICH HAT ERBAVET
ADOLFFLVDWIG EBER-
HART VON BOTZHEIM.
Die Botzheim waren die
letzten Besitzer des Schlosses
vor der französischen Revo-
lution ; ihr Wappen sieht
man noch in einem Garten-
haus über einer Muschel-
nische. Das Schloss wurde
das Oberschloss zum Unter-
schied von dem jetzt ver-
schwundenen Unterschloss
genannt.
H, 1 ' 1 > 11 11 11
Als der interessanteste
Bauteil des Hofes erhebt
sich der mittelaltrige Wohn-
turm mit einem Erdge-
Wohnturm
Fig. 61. Wochenheim. Grundriss der Burgreste.
I : 400
schoss und fünf Stockwerken noch in seiner Ursprünglichkeit. Zu ihm hinauf
führt ein runder Stiegenturm mit schöner Treppe; er ist bedacht mit einem Walm-
dach und in allen Stockwerken mit Fenstern versehen. Im ersten Stockwerk sind
die eisernen Fensterladen erhalten. Ebenda und im zweiten Stockwerk gotische
Kamine. Vor einigen Thüren sieht man noch die Anlage von hölzernen Schiebe-
balken, die zum Zusperren dienten. Ferner sind spitzbogige Thüröffnungen erhalten,
und auch an den die Decken tragenden Holzständern sieht man gotische Profile.
In den oberen Stockwerken sind sich im Grundriss von beiden Seiten aus nach
innen verjüngende Schiessscharten angebracht.
Der frühere Romberger Hof. einer adligen westfälischen Familie gehörig,
führt am Hofthor zwei alliierte Wappen, von denen das eine das Romberger Wappen ist.
Am Ausgang nach Mölsheim sind die gemauerten Reste eines Dorfthors.
Das Siegel des Dorfgerichts hängt einer Urkunde im Pfarrarchiv von 1616 Siegel
an; es zeigt einen Heiligen in langem Gewände mit einem Nimbus um das Haupt
und mit einem Fisch in der Hand und ausser der Umschrift: »Siedl des Gerichts
zu Wachheim« die Jahrzahl 1599. Da ein Altar in der Kirche dem h. Antonius
geweiht war, so haben wir uns diesen Heiligen in dem nimbusgekrönten Manne
auf dem Siegel zu denken.
Litteratur. Ernst Worner, Die Chronik zu Wachenheim an der Pfrimra im Korr. Bl. der
deutschen Geschichtsvereine 1878 Nr. 11. Ders., Zur Ortsgeschichte von Wachenheim a. d. Pfr.
in den Quartalbl. des bist. Vereins. 1885 Nr. 3 und 4.
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