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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0291

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260 KREIS WORMS

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lUMh.nt-1-1-1-1-1-1-\-1-1-1

Fig. 130. Worms. Querschnitt des Mä?tnerbaues der Synagoge.

1 : 100

Wandkonsolen und auf den schon erwähnten beiden Mittelsäulen. Diese haben einen
hohen verdoppelten Sockel und attische Basen mit Eckknollen. Die reich geschmückten
Kelchkapitelle derselben (Fig. 131) tragen hohe mit Palmetten verzierte Kämpfer-
gesimse, deren Deckplatte bei der westlichen Säule ein Flechtband, bei der öst-
lichen eine hebräische, auf allen vier Seiten gleiche Inschrift aufweist.
Äusseres Im Ausseren ist der romanische Teil der Synagoge abgesehen von den Portalen

schmucklos, und die niedere Nische, welche im Osten vorspringt, zeigt ein aus
einem Karnies und darüber befindlichen Hohlkehlen mit Plättchen bestehendes Gesims.

Hauptportal Das Hauptportal (Fig. 132 u. 133) am Ende der nördlichen Langwand in dem

Winkel stehend, den der Frauenbau bewirkt, ist im Rundbogen geschlossen, der
von einer rechteckigen Umrahmung umfasst wird. Die Gewände des Portals haben
auf jeder Seite eine Rundsäule mit einem Kelchkapitell, das sich als Kämpfergesims
über den rechtwinkligen Vorsprüngen fortsetzt. Die ProfiHerung des Rundbogens ist
gegen die der Gewände um eine Welle bereichert. Das Portal, wie auch die Hau-
steinteile des Q-anzen Baus sind mit alten hebräischen Inschriften bedeckt. Das
Material des Portals ist teils roter teils gelblicher Sandstein.

Erbauungszeit Die Erbauung der Synagoge fällt in die Zeit der Durchbildung des romanischen

Stils. Nach einer von Lewysohn a. a. O. S. 104 f. mitgeteilten und übersetzten
 
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