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KREIS MOSBACH.
Grabsteine
Schloss
Rentamt
Den Fussboden im Chor bedecken eine Anzahl Grabplatten, die offenbar sämmt-
lich der Familie von Gemmingen angehören, von denen aber keine einzige Inschrift
mehr zu lesen ist. Auch die Grabplatte Reinhards des Gelehrten (s. unten) soll
darunter sein.
Am Triumphbogen grosser schöner Grabstein (w. S., leider bläulich angetüncht)
des 1775 ■f österreichischen Generalfeldmarschallleutnants Reinhard von Gemmingen
und dessen Gattin (f 1776) Sophia Friderike, geb. von Stein. Oben das
Gemmingen'sche Wappen von kriegerischen Emblemen umgeben.
Links davon Grabplatte (w. S.) der 1647 •{• Anna Benedicta von Gem-
mingen-Fürfeld, ersten Gattin Weiprechts v. G. Obenauf das Allianz-Wappen, in
den Ecken die Familien-Wappen; ornamentales und figürliches ziemlich roh.
Aussen an der Südfront der Kirche befindet sich ein mit dem letztbeschriebenen
(natürlich bis auf Wappen und Text der Inschrift) ganz übereinstimmender Grabstein
der Gattin des ältesten Sohnes des Vorgenannten, der 1636 •{• Maria Rosa munde
von Gemmingen, geb. von Liebenstein und daneben die einfache
Grabplatte des 1772 -j- Pfarrers Johann Adam Schreiber.
Das der Grundherrschaft als Wohngebäude dienende »Sc/i/oss« ist ein künst-
lerisch wenig bedeutsamer Bau des XVIII. Jhs., der durch die Restauration i. J. 1873
aussen und innen fast einen modernen Anstrich bekommen hat.
Um so interessanter ist das daneben liegende, ebenfalls mit der Schmalseite der
Dorfstrasse zugekehrte, jetzt als Rentamt dienende stattliche Gebäude. Das Doppel-
Wappen über der Thür, zu der eine hohe Freitreppe emporführt, lässt auf Reinhard
von Gemmingen als Erbauer schliessen, der i. J. 1612 die Burg Hornberg erwarb
(s. unten S. 125) und im Volksmunde den Beinamen des Gelehrten (f 1635) führte.
(Die Jahreszahl 1684 über einer Thür im Innern scheint bei der vorgenommenen Ueber-
malung fälschlich aus 1634 verändert worden zu sein.) Der Bau ist zweistöckig. Ein
hoher tonnengewölbter Keller zieht sich als ein einziger Raum darunter entlang und
birgt noch eine Anzahl der alten Weinfässer, z. Th. reich mit Schnitzerei verziert
aus den Jahren 1770, 1782 u. s. f. auf ihren starken, ebenfalls verzierten Unter-
lagen. Die erwähnte Eingangsthür mit rundbogigem Abschluss zeigt an Gewänden
und Bogen schöne Flach - Ornamente im Stile der Spät-Renaissance. Dieselbe Stil-
periode weist der hochaufragende verzierte Frontgiebel an der Strasse auf. Das Innere,
mehrfach umgebaut, enthält nichts bemerkenswerthes, ausser einem alten einfachen
Schrank v. J. 1684 und einem Gemmingen'schen Wappenschild in einem der
Vorderzimmer.
Einige ältere Häuser im Ort, von moderner Restaurirung entstellt, bieten nichts
besonderes.
KREIS MOSBACH.
Grabsteine
Schloss
Rentamt
Den Fussboden im Chor bedecken eine Anzahl Grabplatten, die offenbar sämmt-
lich der Familie von Gemmingen angehören, von denen aber keine einzige Inschrift
mehr zu lesen ist. Auch die Grabplatte Reinhards des Gelehrten (s. unten) soll
darunter sein.
Am Triumphbogen grosser schöner Grabstein (w. S., leider bläulich angetüncht)
des 1775 ■f österreichischen Generalfeldmarschallleutnants Reinhard von Gemmingen
und dessen Gattin (f 1776) Sophia Friderike, geb. von Stein. Oben das
Gemmingen'sche Wappen von kriegerischen Emblemen umgeben.
Links davon Grabplatte (w. S.) der 1647 •{• Anna Benedicta von Gem-
mingen-Fürfeld, ersten Gattin Weiprechts v. G. Obenauf das Allianz-Wappen, in
den Ecken die Familien-Wappen; ornamentales und figürliches ziemlich roh.
Aussen an der Südfront der Kirche befindet sich ein mit dem letztbeschriebenen
(natürlich bis auf Wappen und Text der Inschrift) ganz übereinstimmender Grabstein
der Gattin des ältesten Sohnes des Vorgenannten, der 1636 •{• Maria Rosa munde
von Gemmingen, geb. von Liebenstein und daneben die einfache
Grabplatte des 1772 -j- Pfarrers Johann Adam Schreiber.
Das der Grundherrschaft als Wohngebäude dienende »Sc/i/oss« ist ein künst-
lerisch wenig bedeutsamer Bau des XVIII. Jhs., der durch die Restauration i. J. 1873
aussen und innen fast einen modernen Anstrich bekommen hat.
Um so interessanter ist das daneben liegende, ebenfalls mit der Schmalseite der
Dorfstrasse zugekehrte, jetzt als Rentamt dienende stattliche Gebäude. Das Doppel-
Wappen über der Thür, zu der eine hohe Freitreppe emporführt, lässt auf Reinhard
von Gemmingen als Erbauer schliessen, der i. J. 1612 die Burg Hornberg erwarb
(s. unten S. 125) und im Volksmunde den Beinamen des Gelehrten (f 1635) führte.
(Die Jahreszahl 1684 über einer Thür im Innern scheint bei der vorgenommenen Ueber-
malung fälschlich aus 1634 verändert worden zu sein.) Der Bau ist zweistöckig. Ein
hoher tonnengewölbter Keller zieht sich als ein einziger Raum darunter entlang und
birgt noch eine Anzahl der alten Weinfässer, z. Th. reich mit Schnitzerei verziert
aus den Jahren 1770, 1782 u. s. f. auf ihren starken, ebenfalls verzierten Unter-
lagen. Die erwähnte Eingangsthür mit rundbogigem Abschluss zeigt an Gewänden
und Bogen schöne Flach - Ornamente im Stile der Spät-Renaissance. Dieselbe Stil-
periode weist der hochaufragende verzierte Frontgiebel an der Strasse auf. Das Innere,
mehrfach umgebaut, enthält nichts bemerkenswerthes, ausser einem alten einfachen
Schrank v. J. 1684 und einem Gemmingen'schen Wappenschild in einem der
Vorderzimmer.
Einige ältere Häuser im Ort, von moderner Restaurirung entstellt, bieten nichts
besonderes.