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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0152

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AMT MOSBACH. — NECKARZIMMERN. BURG HORNBERG.

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Der Wohnbau des Lutz Schott {U auf Plan Fig. 76), laut Inschrift über dem
spitzbogigen, tief eingekehlten Portal (Fig. 85) i. J. 1471 errichtet, ist durch spätere
Umbauten sehr verändert. Ursprünglich hatte er im Obergeschoss zierliche Doppel-
fensteranlagen, statt deren jetzt grosse, plumpe, einfache Fensteröffnungen, wahrscheinlich
gleichzeitig mit Anlage des Altans und des darunter befindlichen Kellereinganges (1570
laut Inschrift) entstanden sind.

Zeitlich der nächste Bau ist der isolirt gegenüber stehende Wohnbau (T auf dem
Plan Fig. 76). Er ist von einfacher Anlage und öffnet sich im Obergeschoss mit drei

Fig. SS. Oberburg Hornberg von der Vorburg aus.

Fenstern mit Mittelpfosten nach dem kleinen Burghofe; ein einfaches spitzbogiges Portal
an der Nordfront gegenüber der Kapelle trägt das Schott'sche Wappen (gevierteten
Schild). Am Bau befinden sich schwache Reste einer äusseren Bemalung aus ocker-
gestrichenen Quadern mit schwarzem Randstrich und weissen Flächen.

Die Bauepoche unter der Herrschaft der Berlichingen's ist die architektonisch
bedeutendste auf der Burg. Besonders ist es der Palasbau mit dem Wendelstein, die
unser Interesse fesseln. Der Palasbau (R Fig. 7 6) ist die interessanteste Bauschöpfung in
der Burg und entbehrt nicht eines gewissen künstlerischen Wurfes in der Anlage. Im
Untergeschoss (s. Fig. 82) liegen von Süd nach Nord: Küche nebst nach Ost gezogenem
Anbau, daneben ein Abstellraum, dann der Eingang und Vorraum zur Bäckerei nebst
der Backstube, in der Reste zweier Backöfen noch sichtbar sind. Die Küche von spät-
gothischen Kreuzgewölben bedeckt mit sich verschneidenden Rippen (vergl. Querschnitt
 
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