AMT MOSBACH. — NEUDENAU.
137
Die Pfarrkirche (tit. S. Laurentii mart.) ist ein stattlicher Barockbau an Stelle Pfarrkirche
einer alten Anlage, von der nur noch der gothische Thurm erhalten ist. Den Formen
des Masswerkes und des Gewölbes zu-
folge handelt es sich hierbei aber nicht
um Reste der 1276 erstmalig erwähnten
ecclesia parrochialis, die derWimpfener
inkorporirt war, sondern um einen
gothischen Bau des XTV. Jhs. Im
Repertorium des Pfarrhauses wird das
Jahr 1742 als Gründungsjahr und 1748
als das der Einweihung des barocken
Neubaues angegeben. Dieselbe Jahres-
zahl 1742 nennt das Chronostichon
der Inschrift am Triumphbogen und
als Erbauer den Weihbischof Johann
Anton, damaligen Titular-Bischof von
Speyer. Der alte Thurm wurde als
Frontthurm beibehalten und beider-
seitig mit Treppenthürmchen flankirt.
Sein unteres Gewölbe — ehemals wohl
der Chor des gothischen Baues — dient
jetzt als Eintrittshalle.
Aussen einfacher Putzbau in guten
Verhältnissen mit halbkreisförmigem
Chor; das einschiffige Innere weit-
räumig, hoch und luftig. Flache Decke
mitVoute, in die die Stichkappen des
Fensters reich umrahmt einschneiden.
Die Deckenbilder sind massige dekora-
tive Arbeiten.
Zweigeschossige Empore an
der Eingangsseite. Hochaltar und
Seitenaltäre sind gute barocke
Aufbauten ohne sonderlichen Kunst-
werth. Die Bilder der letzteren alt,
das Hochaltarbild modern.
Gestühl und Beichtstühle ein-
heitlich, zum Theil mit hübschen
barocken Schnitzereien. (An den Orna-
menten der Decke mischen sich barocke
und Rococo - Formen in eigenthüm-
licher Weise.)
Ueber dem Hauptportal ist ein
Fig. 90. Monstranz aus der Pfarrkirche zu Ncuäenau.
Skulpturen
Grabstein eingemauert v. J. 1632 mit einem handwerksmässig gearbeiteten Relief der
vor dem Crucifixus anbetend versammelten Familie des Verstorbenen.
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Die Pfarrkirche (tit. S. Laurentii mart.) ist ein stattlicher Barockbau an Stelle Pfarrkirche
einer alten Anlage, von der nur noch der gothische Thurm erhalten ist. Den Formen
des Masswerkes und des Gewölbes zu-
folge handelt es sich hierbei aber nicht
um Reste der 1276 erstmalig erwähnten
ecclesia parrochialis, die derWimpfener
inkorporirt war, sondern um einen
gothischen Bau des XTV. Jhs. Im
Repertorium des Pfarrhauses wird das
Jahr 1742 als Gründungsjahr und 1748
als das der Einweihung des barocken
Neubaues angegeben. Dieselbe Jahres-
zahl 1742 nennt das Chronostichon
der Inschrift am Triumphbogen und
als Erbauer den Weihbischof Johann
Anton, damaligen Titular-Bischof von
Speyer. Der alte Thurm wurde als
Frontthurm beibehalten und beider-
seitig mit Treppenthürmchen flankirt.
Sein unteres Gewölbe — ehemals wohl
der Chor des gothischen Baues — dient
jetzt als Eintrittshalle.
Aussen einfacher Putzbau in guten
Verhältnissen mit halbkreisförmigem
Chor; das einschiffige Innere weit-
räumig, hoch und luftig. Flache Decke
mitVoute, in die die Stichkappen des
Fensters reich umrahmt einschneiden.
Die Deckenbilder sind massige dekora-
tive Arbeiten.
Zweigeschossige Empore an
der Eingangsseite. Hochaltar und
Seitenaltäre sind gute barocke
Aufbauten ohne sonderlichen Kunst-
werth. Die Bilder der letzteren alt,
das Hochaltarbild modern.
Gestühl und Beichtstühle ein-
heitlich, zum Theil mit hübschen
barocken Schnitzereien. (An den Orna-
menten der Decke mischen sich barocke
und Rococo - Formen in eigenthüm-
licher Weise.)
Ueber dem Hauptportal ist ein
Fig. 90. Monstranz aus der Pfarrkirche zu Ncuäenau.
Skulpturen
Grabstein eingemauert v. J. 1632 mit einem handwerksmässig gearbeiteten Relief der
vor dem Crucifixus anbetend versammelten Familie des Verstorbenen.